Re-Vision der literarischen Form
Benennen und erzählen – zwischen diesen zwei sprachlichen Ereignissen, folgt man Gertrude Steins Bemerkungen zur Funktionsweise von Poesie und Prosa, spielt sich in der Literatur die Existenz der Dinge ab. In der Poesie erhalten sie ihre Benennung, in der Prosa ihre Bedeutung. Gleichzeitig erfüllt die Poesie, so könnte man aus den theoretischen Überlegungen und aus der Schreibpraxis Gertrude Steins ableiten, ihre Funktion, wenn sie mit den Mitteln der Poesie über Poesie spricht. Die Prosa ist bei Gertrude Stein immer auch eine Erzählung über die Prinzipien der Erzählung.
Beide folgen strikt getrennten linguistischen Gesetzen und erfüllen ein komple- mentäres poetologisches Prinzip. Das poetologische Programm beider Gattungen vereinen die Prosagedichte von „Tender Buttons“ als „Erzählungen vom Aufrufen der Benennung“ exemplarisch für Gertrude Steins Gesamtwerk.
Inhaltsverzeichnis
- Re-Vision der literarischen Form
- Denken der Sprache
- Tender Buttons
- Komposition als Narration
- Ästhetik der Sprache
- Metaphern der Poesie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Gertrude Steins „Tender Buttons“ stellt eine umfassende Auseinandersetzung mit der Sprache und ihrer Beziehung zur Wirklichkeit dar. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise der Sprache und untersucht die Rolle der Literatur in der Gestaltung unserer Wahrnehmung der Welt.
- Die Revision der literarischen Form und die Abkehr von traditionellen Erzählkonzepten
- Die Relevanz der Sprache für die Erfahrbarkeit und Vermittlung der Wirklichkeit
- Die Entwicklung einer eigenen Ästhetik der Sprache, die über die Grenzen der alltäglichen Kommunikation hinausgeht
- Die Konstruktion einer autonomen Wirklichkeit innerhalb des literarischen Werks
- Die Beziehung zwischen Sprache, Wahrnehmung und Wirklichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Re-Vision der literarischen Form
Dieses Kapitel analysiert die grundlegende Unterscheidung zwischen Poesie und Prosa, die Gertrude Stein in ihren theoretischen Schriften darlegt. Stein argumentiert, dass die Poesie die Benennung von Dingen und die Prosa die Schöpfung selbstständiger Sätze beinhaltet. Die „Tender Buttons“ werden als exemplarisch für Steins poetologisches Programm betrachtet, welches die beiden Gattungen vereint.
Denken der Sprache
Hier wird Steins fundamentales Interesse an der Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit untersucht. Sie argumentiert, dass die Literatur des 19. Jahrhunderts ein Wirklichkeitsverständnis perpetuiert, das auf einem projektiven und alle Erfahrung vorstrukturierenden Begriff der Sprache beruht. Stein strebt nach einer Neudefinition der Sprache und ihrer Rolle in der Kunst.
Tender Buttons
Dieser Abschnitt befasst sich mit den einzelnen Kapiteln von „Tender Buttons“ und analysiert die spezifischen sprachlichen und narrativen Strategien, die Stein verwendet. Die Kapitel untersuchen Themen wie die Komposition als Narration, die Ästhetik der Sprache und die Verwendung von Metaphern in Steins Poesie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter in Gertrude Steins „Tender Buttons“ umfassen die Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit, literarische Form, die Ästhetik der Sprache, Narration, Metapher, Poesie und Prosa. Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung der Sprache als Mittel der Gestaltung der Wahrnehmung, die Konstruktion von Bedeutung und die Entwicklung einer autonomen literarischen Wirklichkeit.
- Citation du texte
- M.A. Svjetlana Mur (Auteur), 2004, Dinge denken, Sprache sehen – die Metamorphose der Dinge in Sprache in Gertrude Steins „Tender Buttons“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188767