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Die Nicht-Darstellbarkeit von Auschwitz und seine Verortung im kollektiven Gedächtnis

Title: Die Nicht-Darstellbarkeit von Auschwitz und seine Verortung im kollektiven Gedächtnis

Seminar Paper , 2007 , 19 Pages , Grade: 1,7

Autor:in: Arndt Schmidt (Author)

History of Germany - Postwar Period, Cold War
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Holocaust, Auschwitz, Shoah, „die Vernichtung der europäischen Juden“ oder „das große Morden“ sind einige Begriffe, die sich in unterschiedlichen Kontexten als Bezeichnungen für die Umsetzung der „Endlösung der Judenfrage“ etabliert haben. In den ersten Jahren der Bundesrepublik gab es noch keinen allgemein gebräuchlichen Ausdruck für dieses Thema. Theodor Adorno führte den Ortsnamen „Auschwitz“ als Bezeichnung für den Massenmord in den Diskurs in der BRD ein, um ihn zum Ausgangspunkt für die moralische Hinterfragung der deutschen Nachkriegsgesellschaft zu nehmen. Sein Diktum über Lyrik nach Auschwitz diente ihm zur Provokation und sollte aufrütteln, wurde jedoch häufig auf ein Darstellungsverbot reduziert. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie Adornos Vorstellungen über eine Darstellbarkeit von Auschwitz aus seinen erkenntnistheoretischen Überlegungen der „Dialektik der Aufklärung“ abzuleiten sind. In einem zweiten Schritt soll verdeutlicht werden, dass Adornos Essays im Hinblick auf die gesellschaftliche Situation gelesen werden müssen. Anschließend stütze ich mich besonders auf die 2001 erschienene Dissertation von Stefan Krankenhagen, um die konkreten Vorstellungen Adornos über eine annähernd angemessene Form der literarischen Darstellung von Auschwitz zu erläutern. Dabei stellt sich allerdings heraus, dass ein Vorgehen im Sinne Adornos „sich nicht beliebig fortsetzen lässt.“ Daran anknüpfend stellt sich die Frage, wie mit der Repräsentation von Auschwitz forthin umgegangen werden kann. So wie das Gedächtnis eines Kollektivs als dynamisch vorgestellt werden muss, unterliegt auch die Erinnerung an Auschwitz Veränderungen mit jeder neuen Generation. Ich frage mich, inwiefern Adornos Vorstellungen zur Repräsentation für die Bildung des kollektiven Gedächtnisses heute noch Anwendung finden können. Welche Faktoren verändern den Rahmen der kollektiven Erinnerung? In welcher Form unterscheiden sich die Bedingungen heute von der konkreten Situation, auf die Adorno mit seiner Essayistik und seinen Radiovorträgen einzuwirken suchte?
Meine eigenen Einfälle zu diesen Veränderungen bringen mich auf die Idee, sie dem Konzept des kosmopolitischen Gedächtnisses von Daniel Levy und Natan Sznaider gegenüber zu stellen. Ich erhoffe mir dabei herauszufinden, inwiefern Adornos Thesen zur Darstellbarkeit ihre Relevanz behalten und inwiefern sie im Hinblick auf heutige Anforderungen zu relativieren sind.

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Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Adornos Vorstellungen über die Darstellbarkeit von Auschwitz
    • Die ,,Dialektik der Aufklärung“ als Hintergrund
    • Adornos Eindruck der gesellschaftlichen Situation nach seiner Rückkehr in die neugegründete BRD
    • Adornos Anspruch an Literatur nach Auschwitz
    • Grenzen der Umsetzbarkeit
  • Verortung im kollektiven Gedächtnis
    • Veränderte Situation
    • Das Konzept des kosmopolitischen Gedächtnisses
  • Fazit

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Frage, ob und wie die Verbrechen von Auschwitz literarisch dargestellt werden können, und wie sich die Vorstellungen Theodor W. Adornos über die Darstellbarkeit von Auschwitz auf die Bildung des kollektiven Gedächtnisses auswirken.

  • Adornos Thesen zur Darstellbarkeit von Auschwitz im Kontext der „Dialektik der Aufklärung“
  • Adornos Kritik an der restaurativen Kulturkritik und seine Forderung nach einer neuen Form der literarischen Auseinandersetzung mit Auschwitz
  • Die Relevanz der gesellschaftlichen Situation für Adornos Gedanken zur Darstellbarkeit
  • Die Frage, wie sich die Bedingungen für die Repräsentation von Auschwitz im Laufe der Zeit verändert haben
  • Der Vergleich von Adornos Thesen mit dem Konzept des kosmopolitischen Gedächtnisses von Daniel Levy und Natan Sznaider

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung von Auschwitz für die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Kapitel 2 widmet sich Adornos Vorstellungen über die Darstellbarkeit von Auschwitz und setzt seine Thesen in den Kontext seiner erkenntnistheoretischen Überlegungen. Kapitel 3 untersucht die Veränderung der Situation im kollektiven Gedächtnis und stellt das Konzept des kosmopolitischen Gedächtnisses vor. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.

Schlüsselwörter

Auschwitz, Darstellbarkeit, kollektives Gedächtnis, Theodor W. Adorno, „Dialektik der Aufklärung“, Kulturkritik, kosmopolitisches Gedächtnis, deutsche Nachkriegsliteratur, Holocaust, Shoah, „Endlösung der Judenfrage“.

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Details

Title
Die Nicht-Darstellbarkeit von Auschwitz und seine Verortung im kollektiven Gedächtnis
College
Bielefeld University  (Fakultät für Geschichte)
Course
Literatur und Politik im Nachkriegsdeutschland
Grade
1,7
Author
Arndt Schmidt (Author)
Publication Year
2007
Pages
19
Catalog Number
V188869
ISBN (eBook)
9783656127581
ISBN (Book)
9783656128748
Language
German
Tags
nicht-darstellbarkeit auschwitz verortung gedächtnis
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Arndt Schmidt (Author), 2007, Die Nicht-Darstellbarkeit von Auschwitz und seine Verortung im kollektiven Gedächtnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188869
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