Niedrige Geburtenraten und ein kontinuierlicher Anstieg der Lebensdauer führen zu einer erheblichen Veränderung der Altersstruktur in unserer Gesellschaft. Die daraus resultierenden Veränderungen hatten nie auf individueller und organisationaler sowie auch auf gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Ebene einen höheren Stellenwert als heute.
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Allgemeinen und im Speziellen für die Pflegebranche sind gravierend. Denn dem aktuellen sowie zukünftigen Pflegekräftemangel kann nur mit einer dualen Strategie begegnet werden, d.h. durch „Nachwuchs“-Akquise und durch einen möglichst langen Verbleib von älteren Beschäftigten im Berufsbild der Pflege.
Im Fokus dieser Arbeit und der durchgeführten Befragung stehen ältere Beschäftigte im Tätigkeitsfeld der ambulanten Pflege. Zum einen sollen detailliertere, auf das Individuum bezogenere Einblicke in Motivationen zur Berufswahl und Berufsverläufe (inklusive Unter-brechungszeiten) gewonnen werden. Möglicherweise lassen sich so eventuell sogar Rückschlüsse, zu dem was ältere Beschäftigte in diesem Beruf hält, ziehen.
Weiterhin soll in diesem Zusammenhang ermittelt werden – da in der ambulanten Pflege grundsätzliche Kranken- und Altenpflegerinnen anzutreffen sind – warum sich ausgebildete Krankenpflegerinnen und auch vormals in der stationären Pflege tätige Altenpflegerinnen im Berufsverlauf für das Tätigkeitsfeld der ambulanten Pflege entscheiden. Eine weitere Hypothese ergibt sich aus den grundsätzlichen Unterschieden der Arbeitgeber (privatwirtschaftliche vs. Wohlfahrtsträger) innerhalb der Stichproben und zwar wird vermutet, dass die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei den privatwirtschaftlichen, ambulanten Pflegediensten schlechter sind.
Zum Anderen wird im Rahmen dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, welche Belastungen im Detail für ältere, ambulante Pflegekräfte bestehen und welche persönlichen Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen, um damit die berufliche Verweildauer zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Gegenstand und Ziel dieser Arbeit.
- 2. Hintergründe und Rahmenbedingungen.
- 2.1 Demografischer Wandel
- 2.2 Rahmenbedingungen der ambulante Pflege.
- 2.2.1 Zahlen, Daten Fakten zur ambulante Pflege
- 2.2.2 Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Pflegebranche..
- 3. Methodik der Befragung, Auswahl und Details der Stichprobe
- 3.1 Auswahl der Stichprobe und methodische Vorgehensweise..
- 3.2 Beschreibung der Stichprobe
- 3.2.1 Berufsausbildung..
- 3.2.2 Altersstruktur.
- 3.2.3 Geschlechterverteilung.
- 3.2.4 Familienstand
- 3.2.5 Kinderzahl ..
- 3.2.6 Zeitliche Ausgestaltung der Beschäftigungsverhältnisse .
- 3.2.7 Tätigkeitsbereiche
- 3.2.8 Entgelt.
- 4. Berufswahl und Berufsverläufe der Befragten.
- 4.1 Berufswahl und Motivationen....
- 4.2 Berufsverläufe der Befragten
- 4.2.1 Unterbrechungszeiten....
- 4.2.2 Berufliche Wiedereinstiege.
- 5. Negative Aspekte des Arbeitsfeldes ambulante Pflege
- 5.1 Mehrarbeit
- 5.2 Schicht- und Wochenendarbeit
- 5.3 Zeitdruck
- 5.4 Tod der Patienten sowie Probleme aus dem Kontakt zu Angehörigen
- 5.5 Trage- und Hebetätigkeiten und physische Beanspruchungen
- 5.6 Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben / „Arbeit und Familie“-Konflikte..
- 6. positive Aspekte des Arbeitsfeldes ambulante Pflege............
- 6.1 Autonomie bzw. Handlungsspielraum
- 6.2 Kontrollier- und Planbarkeit der Arbeitstätigkeit.
- 6.3 Einbringen von Fähigkeiten und Kompetenzen
- 6.4 Angemessene Entlohnung
- 7. Bewältigungsstrategien
- 8. Rückblickende Bewertung des Berufsverlaufes.
- 9. Zukunftsvisionen......
- 10. Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit.
- 11. Lösungsansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der alter(n)sgerechten\nArbeitsgestaltung
- 11.1,,Stellschraube“: Person“.
- 11.2,,Stellschraube“: Situation
- 11.2.1 Arbeitsgestaltung und -organisation.
- 11.2.2 Personalentwicklung
- 11.3,,Stellschraube“: Organisation.
- 11.3.1 Führung
- 11.3.2 Unternehmensleitbild und -kultur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Berufsverläufen älterer ambulanter Pflegekräfte und den Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege. Im Zentrum stehen die Motivationen zur Berufswahl, die Berufsverläufe der Befragten, die negativen und positiven Aspekte des Arbeitsfeldes sowie Bewältigungsstrategien der Beschäftigten. Ziel der Arbeit ist es, einen tieferen Einblick in die Arbeitswelt älterer Pflegekräfte zu gewinnen und mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der alter(n)sgerechten Arbeitsgestaltung zu erarbeiten.
- Berufswahl und Berufsverläufe älterer ambulanter Pflegekräfte
- Arbeitsbedingungen und Belastungen in der ambulanten Pflege
- Motivationen, Herausforderungen und Bewältigungsstrategien
- Lösungsansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung in der ambulanten Pflege
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Zielsetzung und die Relevanz der Forschung.
Kapitel 2 beleuchtet die Hintergründe und Rahmenbedingungen der ambulanten Pflege. Es werden die demografischen Veränderungen, die Rahmenbedingungen der ambulanten Pflege und die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Pflegebranche erläutert.
Kapitel 3 beschreibt die Methodik der Befragung und die Auswahl der Stichprobe. Es werden die methodischen Vorgehensweisen und die Charakteristika der Stichprobe detailliert dargestellt.
Kapitel 4 analysiert die Berufswahl und die Berufsverläufe der Befragten. Es werden Motivationen zur Berufswahl, Unterbrechungszeiten und berufliche Wiedereinstiege der Pflegekräfte beleuchtet.
Kapitel 5 konzentriert sich auf die negativen Aspekte des Arbeitsfeldes der ambulanten Pflege. Es werden Themen wie Mehrarbeit, Schicht- und Wochenendarbeit, Zeitdruck, Tod der Patienten sowie Probleme aus dem Kontakt zu Angehörigen und die physischen Belastungen der Arbeit behandelt.
Kapitel 6 befasst sich mit den positiven Aspekten der ambulanten Pflege. Es werden Aspekte wie Autonomie, Kontrollierbarkeit der Arbeitstätigkeit, Einbringen von Fähigkeiten und die Entlohnung beleuchtet.
Kapitel 7 untersucht Bewältigungsstrategien der Pflegekräfte, um die Belastungen des Arbeitsfeldes zu meistern.
Kapitel 8 beschreibt die rückblickende Bewertung des Berufsverlaufes durch die befragten Pflegekräfte.
Kapitel 9 widmet sich den Zukunftsvisionen der Pflegekräfte.
Kapitel 10 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht ein Fazit.
Kapitel 11 stellt Lösungsansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der alter(n)sgerechten Arbeitsgestaltung vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Berufsverläufe, Arbeitsbedingungen, Belastungen, Motivationen, Bewältigungsstrategien, Demografischer Wandel, ambulante Pflege, alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung, Person, Situation, Organisation, Führung, Unternehmensleitbild, -kultur.
- Quote paper
- A. Stockrahm (Author), 2011, Berufsverläufe älterer ambulanter Pflegekräfte sowie Arbeitsbedingungen und -belastungen in der ambulanten Pflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188880