1. Einleitung
Wenn man an die Eroberung der östlichen Gebiete in der Zeit der NS-Herrschaft denkt, kommt am Anfang der Gedanke an die Massendeportation und Vernichtungspolitik der damaligen Zeit. Oft werden die Pläne für die vorgesehenen landwirtschaftlichen Umbaumaßnahmen und Verwendungszwecke in den Hintergrund gestellt, obwohl diese nicht weniger gewaltig und erschreckend waren. In der vorgelegten Arbeit sollen die Aspekte der Neugestaltung des östlichen Europas zusammengefasst und dargestellt werden. Dabei wird der Schwerpunkt auf die unterschiedlichen umweltbezogenen Vorhaben des so genannten Generalplans Ost gelegt, die durch einige weitere ergänzt werden. In der Arbeit soll gezeigt werden, wie die Nationalsozialisten ihre Macht bezüglich der eroberten Gebiete ausüben wollten, wie die Städte, Dörfer und Landschaften umgestalten werden sollten und inwieweit die vorhandenen landwirtschaftlichen Tatsachen überhaupt als eigenständige, in der Zeit entstandene und zum Bestehen geeignete Realität wahrgenommen wurden.
(...)
Die vorgelegte Arbeit ist folgendermaßen gegliedert. Den Hauptteil stellt die Untersuchung des Generalplans Ost im Hinblick auf die geplanten Umweltveränderungen dar. Es werden sowohl Umbaupläne der Städte und Dörfer, als auch Eingriffe in die Landschaft vorgestellt, wobei von besonderem Interesse die Allgemeine Anordnung Nr. 20/VI/42 über die Gestaltung der Landschaft in den eingegliederten Ostgebieten vom 21.Dezember 1942 ist. Ein kurzes Kapitel gibt Einblick in den Naturschutz unter der NS-Herrschaft und ein weiteres Kapitel beschreibt die geplante Nutzung des Ostens als Gebiet für biologische Experimente. Im Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und eine abschließende Beurteilung gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der neue Osten
- ,, Generalplan Ost"
- Städte und Dörfer
- Landschaft
- Naturschutz
- Gebiet der biologischen Experimente
- ,, Generalplan Ost"
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Pläne zur Neugestaltung des östlichen Europas im Nationalsozialismus, insbesondere die umweltbezogenen Vorhaben des „Generalplans Ost". Die Analyse zielt darauf ab, die Machtausübung der Nationalsozialisten in den eroberten Gebieten aufzuzeigen, die geplanten Veränderungen von Städten, Dörfern und Landschaften zu beleuchten und die Frage zu untersuchen, inwieweit die bestehenden landwirtschaftlichen Gegebenheiten als eigenständige und zum Bestehen geeignete Realität wahrgenommen wurden.
- Die Machtausübung der Nationalsozialisten in den eroberten Gebieten
- Die geplante Umgestaltung von Städten, Dörfern und Landschaften
- Die Rolle des „Generalplans Ost" bei der Neugestaltung des östlichen Europas
- Die Einbindung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die nationalsozialistische Planungspolitik
- Die Umsetzung und Durchsetzung der Pläne in den Ostgebieten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Umweltgeschichte des Krieges in Russland ein und stellt den „Generalplan Ost" als zentralen Gegenstand der Arbeit vor. Es wird auf die Bedeutung der Umweltveränderungen für die deutsche Besatzungspolitik hingewiesen und die Relevanz der Analyse für das Verständnis der NS-Herrschaft im Osten betont. Das Kapitel „Der neue Osten" widmet sich dem „Generalplan Ost" und seinen Auswirkungen auf die Städte, Dörfer und Landschaften des besetzten Ostens. Es werden konkrete Beispiele für die geplante Umgestaltung und Eingriffe in die Natur aufgezeigt, die von den Nationalsozialisten durchgeführt werden sollten.
Schlüsselwörter
Generalplan Ost, Umweltgeschichte, Kriegsführung, Ostpolitik, Nationalsozialismus, Besatzung, Städteplanung, Landschaftsgestaltung, Naturschutz, Biologische Experimente, Landwirtschaft, Siedlungspolitik, Vernichtungspolitik, Macht, Umgestaltung, Realität.
- Citation du texte
- M.A. Olga Linets (Auteur), 2011, Der neue deutsche Osten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189286