Vergleich der Herrschaftsauffassungen Friedrich II. und Ludwig XIV.

Unterrichtsentwurf im Fach Geschichte


Plan d'enseignement, 2010

18 Pages


Extrait


Raum: 21

1. Reihenplanung: Absolutismus in Frankreich und Preußen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Lernvoraussetzungen

Allgemeine Lernvoraussetzungen

Die Schule B. liegt ca. 20 km von der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam entfernt. Seit Beginn des Schuljahres 2009/10 werden dort ca. 120 Schülerinnen und Schüler in sechs Klassen unterrichtet.

Bei der zu unterrichtenden Lerngruppe handelt es sich um eine achte Klasse, die mit einer Klassenstärke von 16 Schülerinnen und Schülern besetzt ist. Das allgemeine Wissens- und Lernniveau ist ausreichend bis mangelhaft. Es gibt einige gute Schüler, die sich am Unterrichtsgeschehen beteiligen und dargelegte Zusammenhänge schnell verstehen. Die übrigen Schülerinnen und Schüler der Klasse erscheinen nicht durchgehend motiviert und können meist dem neuen Lernstoff nicht sofort folgen und benötigen viel Übungszeit sowie Wiederholungen.

Das Altersgefälle der Schülerinnen und Schüler liegt zwischen 13 und 16 Jahren. In der Klasse befinden sich sieben Jungen und neun Mädchen, die sich im Unterricht jedoch eher als ruhig und still bezeichnen lassen. Ausnahmen sind Laura und Vanessa, die durch Zwischenrufe manchmal versuchen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Bei den Hospitationen ist mir auch die Schülerin Jutta aufgefallen, die immer still im Unterricht sitzt und selten ihre Arbeitsmaterialien mit oder die Hausaufgaben erledigt hat. Nach der Rücksprache mit der Klassenlehrerin erfuhr ich, dass Jutta bereits in ihrem 10. Schuljahr ist und bis zu diesem Zeitpunkt lediglich den Grundschulabschluss vorweisen kann. Auch ein weiterer Schüler, Chris, befindet sich in dieser Lage. Er wechselte jedoch im letzten Monat nach Potsdam zur Oase und nimmt dort an dem Schulprojekt der 7./8. Klasse teil.[1] Allerdings befindet er sich noch in der Probephase und könnte voraussichtlich im 2. Schulhalbjahr wieder in seine alte Klasse zurückkehren.

Weiterhin wurde bei den Hospitationen und ersten Unterrichtsversuchen deutlich, dass auch bei anderen Jungen in der Klasse Förderbedarf im sozial-emotionalen Bereich besteht und diese ständige Motivation seitens der Lehrkraft benötigen. Bei Tim, der im Unterricht stets aufgeweckt wirkt und manchmal gebremst werden muss hinsichtlich seines Wissendrangs, wurde 2006 eine Lese- und Rechtschreibstörung und eine Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität festgestellt. Durch seine massiven Defizite im Lesen und Schreiben kommt es manchmal zu einer negativen Veränderung in seinem Verhalten, wenn eine dieser Tätigkeiten von ihm gefordert wird. Laut seinem Psychologen ist Tims schulische Entwicklung so stark gefährdet, dass eine drohende seelische Behinderung vorliegt. Demnach darf er nicht unter Leistungsdruck gesetzt werden und benötigt positive Verstärkung.

Durch eine hohe Fluktuation der Lernenden sind erneut auftretende „Machtkämpfe“ in der Klasse an der Tagesordnung. In diesem Schuljahr sind die Schüler Alexander G. und Marcel T. neu in die Klasse gekommen. Alexander ist mit seinen Eltern von Sachsen nach Brandenburg gezogen und besitzt laut seiner alten Schule überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten, die er aber aufgrund seiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit und oftmals auch Desinteresse gegenüber den Unterrichtsinhalten nicht zeigen kann. Diagnostiziert wurde auch bei ihm eine ADHS und zudem besonders bei Konfliktsituationen aggressive und trotzige Verhaltensauffälligkeiten im Wechsel mit depressiver Verstimmtheit. Unklar ist noch, ob sein Desinteresse an einigen Lehrinhalten möglicherweise auch an einer Unterforderung liegt. Da Alexander die 8. Klasse freiwillig wiederholt, kennt er sich mit den Inhalten des Geschichtsunterrichtes sehr gut aus. Größtenteils verfolgt er aufmerksam den Unterricht und trägt durch rege Mitarbeit bei. aber Zeitweise äußert er aber auch Langeweile und artikuliert dann, dass er das schon alles wisse was die Lehrkraft erzählt. Als besonders problematisch sind allerdings seine Probleme im sozialen Bereich anzusehen. Es ist auffällig, dass er versucht, die Aufmerksamkeit und Anerkennung seiner Klassenkameraden durch Provokationen oder unangebrachte Kommentare gegenüber anderen Schülern oder auch der Lehrkraft zu erhalten. Auch bei Ermahnungen oder Arbeitsanweisungen durch die Lehrkraft zeigt sich selten ein angemessenes Verhalten. Zum Teil wird sein auffälliges Benehmen durch die Reaktionen der Lehrkraft nur noch verstärkt.

Besonders mit Marcel T., welcher die 8. Klasse wiederholt, kommt es im schulischen Alltag oft zu verbalen Reibereien. Seine massiven Konzentrationsprobleme und Probleme sich sprachlich auszudrücken wurden erst zu spät erkannt und therapiert.

Durch diese neue Zusammensetzung der Klasse kommt es besonders durch die Schüler Marcel, Tim und Alexander zu „Platzkämpfen“, die sich besonders störend auf die Unterrichtsatmosphäre auswirken. Aber auch in den Pausen führt es oftmals zu Auseinandersetzungen.

Insgesamt ist festzuhalten, dass der Unterricht durch verbale Zwischenfälle und unangebrachte Randbemerkungen seitens der Schülerinnen und Schüler gestört werden und demnach eine andauernde Unruhe in der Klasse herrschen kann. Jedoch gibt es auch Stunden, die ohne Zwischenfälle ablaufen. Das Lerntempo und der Grad der Selbstständigkeit der Erledigung von Arbeitsaufträgen sind sehr heterogen. Einige Schüler sind in der Lage, Aufgabenstellungen leicht zu erfassen und diese korrekt und in einem angemessenen Tempo auszuführen. Dies führt dann wieder zu Unruhe, da andere Schüler längere Zeit benötigen, um die ihnen gestellten Aufgaben zu erfüllen.

Erwähnenswert ist ebenfalls, dass die Arbeitsatmosphäre oftmals auch behindert wird durch Unruhe und Lärm, der sich außerhalb des Klassenraums befindet. Die Schule ist sehr hellhörig und gerade in Stillarbeitsphasen sind deutlich Geräusche aus anderen Klassen zu hören und dies kann zur Folge haben, dass sich dieser Lärm auf die Schülerinnen und Schüler und deren Konzentration negativ auswirken kann.

Lernvoraussetzungen für die betreffende Stunde

Die Schülerinnen und Schüler kennen bereits die Fakten und Hintergründe zur Herrschaft Ludwig XIV. Auch über Friedrich II. sind bereits Kenntnisse bei den Lernenden zu erwarten. In einer vorhergehenden Stunde wurde bereits ein fiktiver Dialog zwischen Friedrich II. und seinem Freund Heinrich mit den Schülerinnen und Schüler behandelt und daran die Lebensumstände der Kindheit Friedrich des Großens dargelegt. Bezüglich der Entnahme von Informationen bzw. Sachverhalten aus einem Text hat die Mehrheit der Lernenden Probleme und benötigen oftmals doppelt soviel Zeit wie die Schülerinnen und Schüler, die hinsichtlich der Lesekompetenz keine Schwächen ausweisen.

Wobei im Geschichtsunterricht oft die Sozialform der Partnerarbeit angewendet wird, nehmen die Schülerinnen und Schüler nicht die Möglichkeit war, sich zunächst mit ihrem Partner auszutauschen, sondern fragen bei Problemen sofort die Lehrkraft.

3. Lernziele

Grobziel:

Mit dieser Stunde möchte ich erreichen, dass die Schülerinnen und Schüler die Herrschaftsauffassungen Ludwig des XIV. und Friedrich II. erarbeiten und miteinander vergleichen.

Feinziele

Die Schülerinnen und Schüler sollen

1. erste Eindrücke über die Herrschaftsauffassung Friedrich des II. erhalten, indem sie sich mit dem Gemälde „Ein König überall“ befassen.
2. ihre Lesekompetenz üben und festigen, indem sie die passenden Informationen aus dem Dialog herausarbeiten.
3. die unterschiedlichen Regierungsstile Ludwig des XIV. und Friedrich II. nachvollziehen, indem sie mithilfe des Dialoges und der Tabelle die Herrschaftsauffassungen gegenüberstellen.
4. ihre Sozialkompetenz steigern, indem sie in Partnerarbeit die ihnen gestellten Aufgaben erfüllen.

4. Verlaufsplanung

Leitfrage für diese Stunde: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Herrschaftsausführung sind bei Ludwig den XIV. und Friedrich II. zu finden?

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] Das Jugendhaus Oase, finanziert von der Hofbräuerstiftung, bietet seit dem Jahr 1995 auf der Insel Hermannswerder jungen Menschen Hilfe bei der Suche nach Orientierung im Leben und dem Aufbau von
Lebensperspektiven. In Form einer Ganztagsbetreuung sowie einer intensiven Integrationsarbeit mit Potsdamer Regelschulen sollen bei den Schülerinnen und Schüler schuldistanziertes Verhalten, Lerndefizite und Leistungsstörungen durch das Zusammenwirken von aufeinander abgestimmten Handlungsstrategien in Unterricht, Erziehung, sozialpädagogischer Begleitung und Förderung abgebaut werden.

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Vergleich der Herrschaftsauffassungen Friedrich II. und Ludwig XIV.
Sous-titre
Unterrichtsentwurf im Fach Geschichte
Université
Studienseminar Potsdam
Auteur
Année
2010
Pages
18
N° de catalogue
V189375
ISBN (ebook)
9783656136170
ISBN (Livre)
9783656136781
Taille d'un fichier
633 KB
Langue
allemand
Mots clés
Absolutismus, kreatives Schreiben, fiktives Interview, Sonnenkönig, Friedrich der Große, Friedrich II, Ludwig XIV, aufgeklärter Absolutismus, Vergleich Herrschaft, Frankreich, Preußen
Citation du texte
Franziska Dedow (Auteur), 2010, Vergleich der Herrschaftsauffassungen Friedrich II. und Ludwig XIV., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189375

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