Die Frage, was ist Software, erzeugt normalerweise eine einfache Antwort: Programme, oder alles, was man nicht anfassen kann. Auch unter Informatikern gilt es als unhöflich, sich mit dieser Antwort nicht zu bescheiden. Das hat Grund. Software virtualisiert Werkzeuge, die weit über das hinausgehen, was der gesunde Menschenverstand von einer simplen Maschine mit einigen (zig)tausend Stromschaltern erwarten würde: unter anderem Maschinen, die uns vormachen als Kommunikationspartner mit uns zu sprechen oder (sprachliche) Befehle entgegennehmen und ausführen zu können. Software erscheint als Geist solcher Maschinen. Wie aber werden diese Maschinen beseelt?
Inhaltsverzeichnis
- Programmiersprachen
- Software als ideologisches Konzept
- Ideologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Frage, was Software ist und wie sie entstanden ist. Er kritisiert dabei die gängige Vorstellung von Software als einem evolutionären Produkt, das aus der Maschine hervorgegangen ist. Stattdessen wird argumentiert, dass Programmiersprachen eine eigenständige Erfindung sind, die die Verbreitung von Computern erst ermöglicht haben.
- Die Entstehung und Bedeutung von Programmiersprachen
- Die Kritik am "evolutionistischen" Verständnis von Software
- Die Rolle von Programmiersprachen in der Benützer-Computer-Interaktion
- Die ideologische Funktion von Software-Modellen
- Die Gefahren der mystifizierenden Vorstellungen von Computern
Zusammenfassung der Kapitel
Programmiersprachen
Das Kapitel untersucht die Entstehung von Programmiersprachen und argumentiert, dass sie eine eigenständige Erfindung darstellen, die den Computer erst massentauglich gemacht hat. Es wird aufgezeigt, wie die Programmiersprache den Computer sprachhaft bedienbar gemacht hat und wie diese sprachliche Oberfläche den Computer für den Benutzer vereinfacht.
Software als ideologisches Konzept
Das Kapitel kritisiert die gängige Vorstellung von Software als einem anweisbaren Subjekt, das mit einem "kleinen Männchen" im Computer vergleichbar ist. Es wird argumentiert, dass diese Vorstellung durch die Programmiersprache suggeriert wird und dazu dient, die Komplexität des Computers zu verstecken. Das Kapitel analysiert die Folgen dieser ideologiebedingten Vereinfachung und zeigt die Gefahren der Mystifizierung von Computern auf.
Schlüsselwörter
Programmiersprachen, Software, Computer, Hardware, Benützeroberfläche, Virtualität, Ideologie, Technikfeindlichkeit, Mystifizierung, "kleines Männchen"
- Citation du texte
- Rolf Todesco (Auteur), 1992, "Software" - virtueller Partner oder Werkzeug, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189633