Die Tradition des Parlamentarismus sieht sich in Irland in Gestalt des nationalen Parlaments, des Oireachtas, verwirklicht. Seiner direkten Legitimation entsprechend repräsentiert es den Volkswillen, der jegliches staatliche Handeln bindet. Doch nicht anders als in anderen Staaten wird das irische Parlament diesem hehren Anspruch nicht immer gerecht: stetig wird seine Bedeutung durch verschiedene Faktoren ausgehöhlt. Dieser Problematik soll diese Arbeit gewidmet sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Der Dáil Éireann
- 1.1 Arbeitsweise und Ausschusswesen
- 1.2 Die Bestückung des Dáils
- 1.2.1 Die Wahl der Abgeordneten
- 1.2.2 Das Parteiensystem
- 1.3 Aufgaben
- 1.3.1 Die Wahlfunktion
- 1.3.2 Die Gesetzgebungsfunktion
- 1.3.3 Die Kontrollfunktion
- 1.4 Der Seanad Éireann
- 2. Institutionelles Umfeld: Mitspieler und Gegenspieler
- 2.1 Der Präsident
- 2.2 Die Verfassungsgerichtbarkeit
- 2.3 Die Regierung
- 2.4 Die Plebiszite
- 2.5 Die Europäische Union
- 2.6 Die Medienlandschaft
- 3. Problematisierung
- 3.1 Die starke Fraktionsdisziplin
- 3.2 Die Wahlkreishörigkeit: Das Phänomen der „Brokerage“
- 3.3 Der konstitutionelle Korporatismus: Die „Social Partnerships“
- 3.4 Die Exekutivdominanz
- 3.5 Die These des „parliamentary decline“
- Fazit: Reform und Wandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das irische Parlament, den Oireachtas, mit Fokus auf seine Herausforderungen und seine Rolle im politischen System Irlands. Ziel ist es, die Funktionsweise des Parlaments zu beleuchten und kritische Punkte zu analysieren, anstatt eine detaillierte Beschreibung aller Aspekte zu liefern. Die Arbeit konzentriert sich auf die realistische Einschätzung der Befugnisse des Parlaments und die Frage nach seiner notwendigen Stärkung gegenüber der Exekutive.
- Der Aufbau und die Arbeitsweise des irischen Parlaments (Oireachtas).
- Das institutionelle Umfeld des Parlaments und seine Interaktion mit anderen Akteuren.
- Zentrale Kritikpunkte am irischen Parlament, insbesondere die Exekutivdominanz.
- Spezifisch irische Problematiken wie Korporatismus und Klientelismus.
- Die Frage nach Reform und Wandel des irischen Parlaments.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik vor und begründet die Wahl des Fokus auf die praktische Ausübung der parlamentarischen Befugnisse und Kompetenzen im irischen System, im Gegensatz zu einer rein beschreibenden Darstellung. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und zeigt den problemorientierten Ansatz auf, der die Analyse des irischen Parlaments im Kontext seiner institutionellen Einbindung und der Kritik an seiner Funktionsweise betont. Die Einleitung hebt die bestehende Debatte um die Exekutivdominanz und weitere spezifisch irische Problematiken hervor, die im weiteren Verlauf untersucht werden.
1. Der Dáil Éireann: Dieses Kapitel beschreibt den Dáil Éireann, das Repräsentantenhaus des irischen Parlaments. Es erläutert dessen Arbeitsweise, insbesondere das Ausschusswesen, dessen Entwicklung und Bedeutung für die Gesetzgebung und Regierungsüberprüfung. Weiterhin wird die Zusammensetzung des Dáil im Detail analysiert, inklusive des Wahlsystems (PR-STV) und seiner Auswirkungen auf das Parteiensystem. Der Einfluss des Wahlsystems auf die innerparteiliche Dynamik und die Parteiorganisation wird hervorgehoben.
2. Institutionelles Umfeld: Mitspieler und Gegenspieler: Dieses Kapitel beleuchtet das institutionelle Umfeld des irischen Parlaments, indem es die Rolle des Präsidenten, der Verfassungsgerichtbarkeit, der Regierung, der Plebiszite, der Europäischen Union und der Medienlandschaft analysiert. Es untersucht, wie diese Institutionen das Funktionieren des Parlaments beeinflussen und welche Machtbeziehungen bestehen. Die Bedeutung der gegenseitigen Abhängigkeiten und der Einflussmöglichkeiten dieser Akteure auf die Gesetzgebung und die politische Willensbildung wird hier untersucht.
3. Problematisierung: Dieses Kapitel widmet sich den zentralen Kritikpunkten am irischen Parlament. Es analysiert die starke Fraktionsdisziplin, das Phänomen der Wahlkreishörigkeit („Brokerage“), den konstitutionellen Korporatismus („Social Partnerships“), die Exekutivdominanz und die These des „parliamentary decline“. Hier werden sowohl allgemeine Herausforderungen parlamentarischer Systeme als auch spezifisch irische Problematiken behandelt und miteinander in Beziehung gesetzt. Die Kapitel erläutern die Mechanismen und Folgen der genannten Kritikpunkte für die Effektivität und Legitimität des Parlaments.
Schlüsselwörter
Oireachtas, Dáil Éireann, Seanad Éireann, PR-STV-Wahlverfahren, Parteiensystem Irland, Exekutivdominanz, Parlamentarismuskritik, Korporatismus, Klientelismus, Wahlkreishörigkeit, Ausschusswesen, Verfassungsgerichtbarkeit, Reform, Wandel.
Häufig gestellte Fragen zum irischen Parlament (Oireachtas)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über das irische Parlament (Oireachtas), inklusive Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselbegriffen. Es analysiert die Funktionsweise des Parlaments, seine Herausforderungen und seine Rolle im politischen System Irlands, mit Fokus auf die praktische Ausübung parlamentarischer Befugnisse und die kritischen Punkte im Verhältnis zur Exekutive.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt den Aufbau und die Arbeitsweise des Oireachtas (Dáil Éireann und Seanad Éireann), das institutionelle Umfeld (Präsident, Verfassungsgericht, Regierung, EU, Medien), sowie zentrale Kritikpunkte wie die starke Fraktionsdisziplin, Wahlkreishörigkeit („Brokerage“), konstitutionellen Korporatismus („Social Partnerships“) und die Exekutivdominanz. Es untersucht auch die Frage nach Reform und Wandel des irischen Parlaments.
Wie ist der Aufbau des Dokuments?
Das Dokument gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel und ein Fazit. Kapitel 1 beschreibt den Dáil Éireann, seine Arbeitsweise, Zusammensetzung und Aufgaben. Kapitel 2 beleuchtet das institutionelle Umfeld des Parlaments und seine Interaktion mit anderen Akteuren. Kapitel 3 analysiert zentrale Kritikpunkte am irischen Parlament. Das Fazit befasst sich mit Reform und Wandel.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Dokument verwendet?
Schlüsselbegriffe sind Oireachtas, Dáil Éireann, Seanad Éireann, PR-STV-Wahlverfahren, Parteiensystem Irland, Exekutivdominanz, Parlamentarismuskritik, Korporatismus, Klientelismus, Wahlkreishörigkeit, Ausschusswesen, Verfassungsgerichtbarkeit, Reform und Wandel.
Was ist das Ziel des Dokuments?
Das Ziel ist es, die Funktionsweise des irischen Parlaments zu beleuchten und kritische Punkte zu analysieren, um eine realistische Einschätzung der parlamentarischen Befugnisse und die Frage nach seiner notwendigen Stärkung gegenüber der Exekutive zu ermöglichen. Es geht nicht um eine detaillierte Beschreibung aller Aspekte, sondern um eine problemorientierte Analyse.
Welche spezifisch irischen Problematiken werden angesprochen?
Spezifisch irische Problematiken, die behandelt werden, sind der konstitutionelle Korporatismus („Social Partnerships“) und das Phänomen der Wahlkreishörigkeit („Brokerage“), die im Kontext der Exekutivdominanz und der Debatte um einen möglichen „parliamentary decline“ diskutiert werden.
Wie wird die Exekutivdominanz im Dokument behandelt?
Die Exekutivdominanz ist ein zentrales Thema des Dokuments. Sie wird als einer der Hauptkritikpunkte am irischen Parlament analysiert und im Kontext anderer Problematiken wie der starken Fraktionsdisziplin und des Korporatismus diskutiert. Das Dokument untersucht die Folgen dieser Dominanz für die Effektivität und Legitimität des Parlaments.
Welche Rolle spielt das Wahlsystem im Dokument?
Das PR-STV-Wahlsystem wird im Detail analysiert, da es einen entscheidenden Einfluss auf das Parteiensystem und die innerparteiliche Dynamik hat. Die Auswirkungen des Wahlsystems auf die Zusammensetzung des Dáil und die politische Landschaft werden untersucht.
- Citation du texte
- M.A. Niklas Manhart (Auteur), 2007, Ein Parlament im Wandel – Der irische Oireachtas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189689