1,56 Milliarden Euro, diesen Betrag musste die Commerzbank für operationelle Risiken 2009 an regulatorischem Kapital unterlegen. Wie wichtig diese Eigenkapitalunterlegung für die Institute ist, zeigen einige Verlustfälle der letzten Jahre, die aufgrund von Betrug, Versagen von Kontrollmechanismen oder Katastrophen zu meist unkalkulierbaren Verlusten in Milliarden Höhe führten. Auch der zunehmende Einsatz von IT-Systemen im Bankensektor führt zu immer komplexeren und damit fehleranfälligeren Geschäftsprozessen. Bei Basel II wurde deshalb 2004 ein Rahmenwerk zur Unterlegung dieser operationellen Risiken mit Eigenkapital geschaffen. Für die Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung haben die Institute die Wahl zwischen einfachen Ansätzen wie Basisindikatoransatz (BIA), Standardansatz (STA) oder den fortgeschrittenen Ansätzen (AMA), die unterteilt werden können in Scorecard Approach, Internal Measurement Approach und Loss Distribution Approach, sowie den in anderen Quellen erwähnten Szenario-basierten Messansatz.
In dieser Arbeit soll eine kritische Analyse der Advanced Measurement Approaches AMAs vorgenommen werden. Dabei werden zuerst die einzelnen Ansätze beschrieben und im zweiten Teil ausführlich analysiert. Hierbei wird besonderes Augenmerk auf die AMAs gelegt, die sowohl mit den einfacheren Ansätzen, als auch untereinander verglichen werden. Da der Baseler Ausschuss in den aktuellen Papieren noch keinen Industriestandard veröffentlicht hat, ist Ziel dieser Arbeit, die Ansätze kritisch zu bewerten und den Geeignetsten zu ermitteln. Zum Abschluss soll anhand ausgewählter Institute und Studien die praktische Anwendung der AMAs und deren zukünftige Entwicklung betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ÜBERSICHT DER ANSÄTZE ZUR RISIKOUNTERLEGUNG
- DEFINITION DER OPERATIONELLEN RISIKEN
- BASISINDIKATORANSATZ
- STANDARDANSATZ
- ADVANCED MEASUREMENT APPROACHES
- Allgemeines zu den Advanced Measurement Approaches
- Internal Measurement Approach
- Loss Distribution Approach
- Scorecard Approach
- Scenario-based Approach
- KRITISCHE ANALYSE DER ADVANCED MEASUREMENT APPROACHES
- BESONDERHEITEN DER ADVANCED MEAsurement APPROACHES
- VERGLEICH DES AMA MIT DEN EINFACHEN ANSÄTZEN
- VERGLEICH DER AMAS UNTEREINANDER
- ANWENDUNG IN DER PRAXIS UND ZUKÜNftige EntwickLUNGEN
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert die Advanced Measurement Approaches (AMA) im Rahmenwerk von Basel II, die zur Unterlegung von operationellen Risiken verwendet werden. Ziel ist es, die unterschiedlichen AMAs zu vergleichen und deren Stärken und Schwächen aufzuzeigen.
- Die verschiedenen Ansätze zur Risikobewertung und -unterlegung im Rahmen von Basel II
- Die spezifischen Merkmale der Advanced Measurement Approaches (AMA)
- Ein Vergleich der AMAs untereinander und mit den Basis- und Standardansätzen
- Die praktische Anwendung der AMA und zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der operationellen Risiken und der verschiedenen Ansätze zur Risikomessung im Basel-II-Rahmenwerk. Im zweiten Kapitel werden die einzelnen Ansätze zur Risikobewertung und -unterlegung, einschließlich der AMAs, detailliert vorgestellt. Das dritte Kapitel widmet sich der kritischen Analyse der AMA und beleuchtet deren Besonderheiten, die Unterschiede zu den einfacheren Ansätzen sowie die Herausforderungen und Chancen ihrer Anwendung in der Praxis. Die Arbeit endet mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Operationelle Risiken, Basel II, Advanced Measurement Approaches (AMA), Internal Measurement Approach (IMA), Loss Distribution Approach (LDA), Scorecard Approach (SCA), Scenario-based Approach (sbAMA), Risikobewertung, Risikomessung, Risikomanagement, Finanzdienstleistungen.
- Citation du texte
- Sandra Huber (Auteur), 2011, Kritische Analyse des Advanced Measurement Approaches (AMA) zur Unterlegung von operationellen Risiken im Rahmenwerk von Basel II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189785