Immer wieder fällt mir auf, dass von Männern tatsächlich erwünscht wird, wenn Frauen nach dem „Sex and the City“ Modus (amerikanische Fernsehserie, die von vier New Yorker Freundinnen handelt) leben. Also in weitem Sinne erfolgreich, sexy und unabhängig sein,
doch zu guter Letzt bei Prinz Charming diese ganze hart erarbeitete Selbständigkeit aufgeben und dem Pfad der Vorfahren folgen, wo der klare Platz hinter dem sogenannten metaphorischen Herd vorgeschrieben ist. Heutzutage kann jede Frau in der westlichen Welt
selber bestimmen, wie ihr Leben aussehen soll, doch ich werde versuchen zu ergründen, wann dieser Trend der Selbstständigkeit entstanden ist und ob die Frauenbewegung dazu beigetragen hat. Interessant ist es, immer wieder zu sehen, dass sich größtenteils die Frau dem Mann anpasst, statt umgekehrt. Auch in der Sprache scheint nach wie vor der Mann zu dominieren und da stellt sich mir die Frage, inwieweit die Frauenbewegung dieses verändert haben soll und wie die Reaktion der heutigen Jugend darauf ist. Wenn ich mir nun die heutige Lage der Frau ansehe, dann frage ich mich, inwiefern die Frauenbewegung dazu beigetragen hat, dass die Frau eine öffentliche Stimme hat und ob es überhaupt einen sprachlichen Aspekt des Emanzipationsprozesses gibt. Seit wann ist die Frau „der Rede wert” und ist sie überhaupt wirklich der Rede wert? Wäre eine solche Entwicklung für die Frau möglich gewesen ohne die Frauenbewegung? Da ich als Lehrerin tätig bin, wollte ich herausfinden, wie die Sicht meiner Schüler zum Thema Männer-/Frauensprache ist.
Fühlen sich die jungen Frauen von heute in der deutschen Sprache benachteiligt? Wenn ja, in welcher Form benachteiligt? Aus diesem Grunde habe ich mich für eine Schülerstudie entschieden, die die Sicht der Jugendlichen zum Thema „Frauensprache“ näher ergründen
soll.
Inhaltsverzeichnis
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- Allgemeine Einführung
- Lehrerexperiment
- Material, Methode und Gliederung der Arbeit
- Geschichtlicher Rückblick
- Die Sprache der Frau
- Spracherwerb
- Sprachgebrauch
- Benachteiligung der Frau in der deutschen Sprache
- Neuere Entwicklungstendenzen
- Sprachkritik
- Hypothesen zur Frauensprache
- Defizithypothese
- Differenzhypothese
- Doppelbindungshypothese
- Geschlechtsspezifische Wörterbücher
- Mario Barths Wörterbuch Deutsch-Frau/Frau-Deutsch (2004)
- Nina George's Wörterbuch Verstehen-Mann/Mann-Verstehen (2005)
- Resultierende Problematik
- Schülerstudie
- Sachanalyse
- Didaktische Überlegungen
- Methodische Überlegungen
- Ergebnisse
- Zusammenfassung meiner Schülerstudie
- Lösungsvorschläge und eigene Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert die Sichtbarkeit der Frau in der deutschen Sprache und erforscht, inwieweit die Frauenbewegung Einfluss auf die sprachliche Emanzipation der Frau hatte. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Frau im Sprachsystem ausreichend repräsentiert ist und ob sie tatsächlich „der Rede wert“ ist.
- Die Rolle der Frau in der Geschichte der deutschen Sprache
- Hypothesen und Theorien zur Frauensprache
- Die Darstellung der Frau in geschlechtsspezifischen Wörterbüchern
- Eine Schülerstudie zur Wahrnehmung von Frauen- und Männersprache
- Lösungsvorschläge und eigene Reflexionen zum Thema Frauensprache
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Gliederung der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet den geschichtlichen Kontext der Frauenbewegung und ihre Bedeutung für die Entwicklung der feministischen Sprachwissenschaft. In Kapitel drei werden verschiedene Hypothesen zur Frauensprache, wie die Defizithypothese und die Differenzhypothese, vorgestellt. Kapitel vier analysiert die Sicht der Frau in geschlechtsspezifischen Wörterbüchern und untersucht, wie Männer und Frauen jeweils die Denkweise des jeweils anderen Geschlechts darstellen. Schließlich wird in Kapitel fünf eine Schülerstudie vorgestellt, die die Wahrnehmung von Frauen- und Männersprache bei Jugendlichen untersucht. Die Diplomarbeit endet mit eigenen Schlussfolgerungen und Lösungsvorschlägen.
Schlüsselwörter
Frauensprache, Sprachwissenschaft, Feminismus, Emanzipation, Sprachliche Benachteiligung, Geschlechterrollen, Geschlechterstereotype, Wörterbuch, Schülerstudie, Sprache und Gesellschaft.
- Citation du texte
- M.A. Tatjana Bansemer (Auteur), 2011, Manno - Ist die Frau der Rede wert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189915