Einleitung
Auf Grund der sich seit mehr als zwei Jahren negativ entwickelnden Weltbörsen und dem damit verbundenen Vermögens- und Vertrauensverlust der Anleger ist das Interesse an sogenannten „Alternativen Investments“ stark gestiegen. Im Gegensatz zu den „Traditionellen Investments“ soll der Investor die Möglichkeit erhalten, auch in Zeiten fallender Kurse zu profitieren und sein Portfolio unabhängig vom allgemeinen Markttrend zu gestalten. Insbesondere die Klasse der Hedge Fonds hat in den letzten Jahren immer wieder für kontroverse Diskussionen in der Wirtschaftspresse gesorgt und entschieden an Bedeutung gewonnen.1 Laut Deutscher Bundesbank hat sich allein die Anzahl der weltweit agierenden Hedge Fonds von 1400 im Jahre 1988 um 300 % auf 5500 Ende 1997 erhöht. Das verwaltete Gesamtvermögen der Branche stieg im gleichen Zeitraum sogar um 600 %, von 42 Mrd. USD auf 300 Mrd. USD.2 Verschiedene Quellen sprechen aktuell von mehr als 6000 Hedge Fonds mit einem verwalteten Vermögen von ca. 500 Mrd. USD. Obwohl das Volumen im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds eher gering ist, kann ein eindeutiger Trend zu Hedge Fonds-Investitionen erkannt werden.
Darüber hinaus treten Hedge Fonds auch immer wieder durch spektakuläre Einzelaktionen in Verbindung mit Finanzkrisen in Erscheinung. So wird z. B. der Quantum Fonds - verwaltet von George Soros - dafür verantwortlich gemacht, dass das Britische Pfund im Frühling 1992 aus dem EWS auf Grund einer massiven Gegenspekulation ausscheiden musste.3 Ein weiteres Bsp. ist die Beinahe-Pleite des LTCM-Hedge Fonds im Herbst 1998, die zu weltweiten Irritationen und einem globalen Kursrutsch an den Aktienmärkten führten.4
----
1 Vgl. Rutkis, A. (2002), S. 1 f.
2 Vgl. Dt. Bundesbank (1999), S. 34, 36.
3 Vgl. Pichl, A. (2001), S. 4.
4 Nachzulesen in: Edwards, F. R. (1999), S. 189-210; Single, G. L./Stahl, M. (2000), S. 1060-1066; Lowenstein, R. (2000).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen und Strukturen
- Historie und Definition von Hedge Fonds
- Hedge Fonds-Strukturen
- Hedge Fonds-Strategien
- Abgrenzungen
- Unterscheidungsmerkmale zwischen Hedge Fonds und traditionellen Investmentfonds
- Abgrenzung zu anderen Alternativen Investments
- Risikomanagement in Hedge Fonds
- Traditionelle Risiken
- Spezielle Risiken
- Risikomanagement
- Performance-Analyse
- Performancemessung
- Performancevergleich zu traditionellen Investmentfonds und Standard-Indizes
- Der Einfluss spezifischer Hedge Fonds-Charakteristika auf die Performance
- Hedge Fonds aus der Sicht der Prinzipal-Agenten-Theorie
- Einführung
- Anreizkompatibles Kontraktdesign und Investitionsentscheidung: Das Modell von Starks
- Lösungsdesigns für Hedge Fonds
- Wertung und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Hedge Fonds, ihre Strategien, Risiken und Problemfelder. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieser komplexen Anlageklasse zu entwickeln und die relevanten Aspekte für Investoren und das Risikomanagement zu beleuchten.
- Historie und Entwicklung von Hedge Fonds
- Analyse verschiedener Hedge Fonds-Strategien und deren Risiken
- Bewertung des Risikomanagements in Hedge Fonds
- Performance-Analyse und Vergleich mit traditionellen Investments
- Anwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie auf Hedge Fonds
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hedge Fonds ein und beschreibt den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie skizziert die Bedeutung von Hedge Fonds im Kontext des modernen Finanzmarktes und hebt die Relevanz der Untersuchung ihrer Strategien, Risiken und Problemfelder hervor. Die Einleitung dient als Orientierungshilfe für den Leser und bereitet ihn auf die folgenden Kapitel vor.
Grundlagen und Strukturen: Dieses Kapitel legt die fundamentellen Grundlagen für das Verständnis von Hedge Fonds. Es beleuchtet die Historie und Definition dieser Anlageklasse, analysiert unterschiedliche Fondsstrukturen und Strategien detailliert, und grenzt Hedge Fonds von traditionellen Investmentfonds und anderen alternativen Anlagen ab. Die Kapitelteile arbeiten die charakteristischen Merkmale und Unterschiede heraus und bilden somit die Basis für die weiterführenden Analysen in den nachfolgenden Kapiteln. Der Fokus liegt auf der systematischen Darstellung der diversen Aspekte von Hedge Fonds, um ein solides Verständnis ihrer Funktionsweise zu gewährleisten.
Risikomanagement in Hedge Fonds: Dieses Kapitel widmet sich ausführlich dem Thema Risikomanagement im Kontext von Hedge Fonds. Es unterscheidet zwischen traditionellen und spezifischen Risiken, die mit Hedge Fonds verbunden sind. Die Analyse umfasst eine detaillierte Darstellung der jeweiligen Risikotypen, ihrer Entstehung und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Fondsperformance. Ein wichtiger Aspekt ist die Beschreibung der gängigen Risikomanagement-Methoden und -Instrumente, die zur Kontrolle und Minimierung dieser Risiken eingesetzt werden. Der umfassende Überblick ermöglicht es, die spezifischen Herausforderungen des Risikomanagements in diesem Bereich zu verstehen.
Performance-Analyse: Dieses Kapitel befasst sich mit der Messung und Analyse der Performance von Hedge Fonds. Es beschreibt verschiedene Methoden zur Performancemessung und vergleicht die Performance von Hedge Fonds mit der von traditionellen Investmentfonds und Standard-Indizes. Dabei werden die Einflüsse spezifischer Charakteristika von Hedge Fonds auf ihre Performance untersucht und quantifiziert. Das Kapitel liefert somit eine fundierte Bewertung der Rendite-Risiko-Profile von Hedge Fonds und bietet wichtige Erkenntnisse für Investorenentscheidungen. Die Analyse umfasst sowohl statistische Methoden als auch eine Interpretation der Ergebnisse im Kontext der vorangegangenen Kapitel.
Hedge Fonds aus der Sicht der Prinzipal-Agenten-Theorie: Dieses Kapitel analysiert Hedge Fonds unter Anwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie. Es untersucht die Anreizkompatibilität von Kontraktdesigns und deren Einfluss auf Investitionsentscheidungen. Die detaillierte Darstellung des Modells von Starks und die Diskussion möglicher Lösungsdesigns für die auftretenden Agenturprobleme liefern wertvolle Einblicke in die Gestaltung von Anreizstrukturen und die Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Fondsmanagern und Investoren. Dieser theoretische Ansatz erweitert das Verständnis der institutionellen Rahmenbedingungen und der Entscheidungsfindung innerhalb von Hedge Fonds.
Schlüsselwörter
Hedge Fonds, Strategien, Risiken, Risikomanagement, Performance, Prinzipal-Agenten-Theorie, Alternative Investments, Investmentfonds, Performancemessung, Anreizkompatibilität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Hedge Fonds
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit bietet eine umfassende Analyse von Hedge Fonds, ihren Strategien, Risiken und den damit verbundenen Herausforderungen. Sie beleuchtet die relevanten Aspekte für Investoren und das Risikomanagement und zielt darauf ab, ein tiefgreifendes Verständnis dieser komplexen Anlageklasse zu vermitteln.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Historie und Entwicklung von Hedge Fonds, die Analyse verschiedener Hedge Fonds-Strategien und ihrer Risiken, eine Bewertung des Risikomanagements, die Performance-Analyse im Vergleich zu traditionellen Investments und die Anwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie auf Hedge Fonds.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Grundlagen und Strukturen (Historie, Definition, Strukturen, Strategien, Abgrenzungen), Risikomanagement (traditionelle und spezielle Risiken, Risikomanagement-Methoden), Performance-Analyse (Messung, Vergleich, Einfluss spezifischer Charakteristika), Hedge Fonds aus der Sicht der Prinzipal-Agenten-Theorie (Einführung, Modell von Starks, Lösungsdesigns) und Wertung/Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen.
Welche konkreten Aspekte des Risikomanagements werden behandelt?
Das Kapitel zum Risikomanagement differenziert zwischen traditionellen und spezifischen Risiken von Hedge Fonds. Es beschreibt die Entstehung und potenziellen Auswirkungen dieser Risiken auf die Fondsperformance und analysiert gängige Risikomanagement-Methoden und -Instrumente zur Kontrolle und Minimierung dieser Risiken.
Wie wird die Performance von Hedge Fonds analysiert?
Die Performance-Analyse umfasst verschiedene Methoden zur Performancemessung und einen Vergleich der Performance von Hedge Fonds mit traditionellen Investmentfonds und Standard-Indizes. Die Arbeit untersucht und quantifiziert den Einfluss spezifischer Charakteristika von Hedge Fonds auf ihre Performance, um ein fundiertes Rendite-Risiko-Profil zu erstellen.
Welche Rolle spielt die Prinzipal-Agenten-Theorie in der Arbeit?
Die Arbeit analysiert Hedge Fonds unter Anwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie. Sie untersucht die Anreizkompatibilität von Kontraktdesigns und ihren Einfluss auf Investitionsentscheidungen, wobei das Modell von Starks detailliert dargestellt und mögliche Lösungsdesigns für Agenturprobleme diskutiert werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Hedge Fonds, Strategien, Risiken, Risikomanagement, Performance, Prinzipal-Agenten-Theorie, Alternative Investments, Investmentfonds, Performancemessung, Anreizkompatibilität.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Die Arbeit ist relevant für Investoren, die ein umfassendes Verständnis von Hedge Fonds benötigen, sowie für alle, die sich mit dem Risikomanagement und der Performance-Analyse dieser komplexen Anlageklasse befassen. Sie bietet auch wertvolle Einblicke für Wissenschaftler und Studierende im Bereich Finance.
- Arbeit zitieren
- Patrick Witzmann (Autor:in), 2003, Hedge Fonds - Strategien, Risiken und Problemfelder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18993