Unter dem Titel „Kirchgemeinde im Sozialraum. Voraussetzungen für professionelle Gemeindediakonie“ wird das Verhältnis von „Kirchgemeinde“ und „Sozialraum“ und die Rolle der „Gemeindediakonie“ darin betrachtet und eine Einordnung der unterschiedlichen Verständnisse versucht.
Es geht um die Beantwortung der Frage: Wie kann die Kirchgemeinde professionell im Sozialraum agieren? Dabei ist im Bezug auf „professionell“ die Außenwirkung von Gemeindediakonie im Sozialraum ebenso in den Blick zu nehmen wie deren Wirkung in die Kirchgemeinde hinein.
Leitend für die vorliegende Arbeit ist dabei die These:
Kirchgemeinden sind Akteure im Sozialraum. Sie schöpfen aber mit der bisherigen Praxis von Gemeindediakonie nicht (immer) ihr volles Potential an Ressourcen und Chancen für sich und den Sozialraum aus. Professionelle Gemeindediakonie hingegen versteht es, das je eigene Potential und Profil der Kirchgemeinde passend für den je eigenen Sozialraum zu nutzen.
An der Leitfrage und der grundlegenden These wird deutlich, dass das Ziel der vorliegenden Arbeit nicht darin besteht, einen (weiteren) Beitrag zum WARUM von kirchgemeindlicher Sozialer Arbeit zu leisten, sondern vielmehr ist meine leitende Intention zu überlegen, WIE ein solches gemeindediakonisches Engagement professionell i.S. von passend aussehen kann. Dabei erhebt sie keinesfalls den Anspruch, einen abschließenden Konzeptentwurf von (professioneller) Gemeindediakonie bzw. kirchgemeindlichen Engagements aufzustellen, sondern soll im Gegenteil dazu anregen, bisherige gemeindediakonische Aktivitäten als solche zu erkennen, zu würdigen und im Blick auf den Sozialraum weiter zu fragen, was darüber hinaus von der Kirchgemeinde geleistet werden kann.
Das erste Kapitel stellt zunächst eine begriffliche Einordnung der Konstrukte „Sozialraum“, „Kirchgemeinde“ und „Diakonie“ dar. Auf dieser aufbauend wird im zweiten Kapitel die Rolle der „Gemeindediakonie“ innerhalb des Verhältnisses von „Sozialraum“ und „Kirchgemeinde“ betrachtet. Diese Verhältnisbestimmung dient als Grundlage für die Bearbeitung der Voraussetzungen professioneller Gemeindediakonie im dritten Kapitel. Dabei wird u.a. aus den verschiedenen Aspekten gemeindediakonischen Handelns eine Matrix gebildet, mit deren Hilfe die je eigene Gemeindediakonie in den je eigenen Kirchgemeinden und Sozialräumen abgebildet werden kann. Das vierte Kapitel bündelt die Erkenntnisse der Arbeit und zeigt weiterführende Gedanken und Fragen auf.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Begriffliche Einordnung
- 1.1 Sozialraum
- 1.2 Kirchgemeinde
- 1.3 Diakonie/Gemeindediakonie
- 2. Die Rolle der Gemeindediakonie
- 2.1 Diakonie in der Gesellschaft
- 2.2 J.H.Wicherns Gutachten über den Diakonat
- 2.2.1 Grundgedanken
- 2.2.2 Wirkungsgeschichte
- 2.3 Gemeindediakonie als Brücke zwischen Kirchgemeinde und Sozialraum
- 2.3.1 Überblick über weitere Konzeptionen von Gemeindediakonie
- 2.3.2 Thesen zur Gemeindediakonie
- 2.3.3 ,,Professionelle“ Gemeindediakonie
- 3. Voraussetzungen professioneller Gemeindediakonie
- 3.1 Wie ist der Status Quo?
- 3.2 Wer trägt die Gemeindediakonie mit welchen Erwartungen?
- 3.3 Wie kann die Gemeindediakonie ausgestaltet werden?
- 3.3.1 Dimensionen der Gemeindediakonie
- 3.3.2 Formen der Gemeindediakonie
- 3.4 Welche Akteure braucht professionelle Gemeindediakonie?
- 3.4 Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Frage, welche Voraussetzungen für professionelle Gemeindediakonie in einer modernen Gesellschaft gegeben sein müssen. Die Arbeit analysiert die Rolle der Gemeindediakonie im Kontext der Gesellschaft und beleuchtet die Verbindung zwischen Kirchgemeinde und Sozialraum. Sie zielt darauf ab, die spezifischen Herausforderungen und Chancen professioneller Gemeindediakonie aufzuzeigen und die relevanten Akteure und ihre jeweiligen Aufgaben zu identifizieren.
- Bedeutung der Gemeindediakonie als Verbindung zwischen Kirche und Gesellschaft
- Analyse des Verhältnisses von Kirchgemeinde und Sozialraum
- Professionalisierung der Gemeindediakonie
- Identifizierung relevanter Akteure und ihrer Rollen
- Herausforderungen und Chancen für die Gemeindediakonie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt ein Beispiel für eine Gemeindesituation vor, die die Schwierigkeiten gemeindediakonischen Handelns verdeutlicht. Sie zeigt auf, dass verschiedene Erwartungen und Verständnisse von Gemeindediakonie innerhalb der Kirchgemeinde aufeinanderprallen.
Begriffliche Einordnung
Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Sozialraum“, „Kirchgemeinde“ und „Diakonie/Gemeindediakonie“ und legt damit den Grundstein für die weitere Analyse.
Die Rolle der Gemeindediakonie
Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Gemeindediakonie in der Gesellschaft und greift dabei das Gutachten von J.H. Wichern zum Diakonat auf. Es untersucht die Grundgedanken und die Wirkungsgeschichte des Gutachtens und stellt dar, wie die Gemeindediakonie als Brücke zwischen Kirchgemeinde und Sozialraum fungiert. Das Kapitel beleuchtet verschiedene Konzeptionen von Gemeindediakonie und präsentiert Thesen zur professionellen Gemeindediakonie.
Voraussetzungen professioneller Gemeindediakonie
Dieses Kapitel analysiert die aktuelle Situation der Gemeindediakonie. Es geht auf die Erwartungen ein, die an die Gemeindediakonie gestellt werden, und untersucht verschiedene Dimensionen und Formen der Gemeindediakonie. Außerdem werden die verschiedenen Akteure der Gemeindediakonie und ihre Rollen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen Gemeindediakonie, Sozialraum, Kirchgemeinde, Professionalisierung, Akteure und Erwartungen. Sie untersucht die Rolle der Gemeindediakonie im Kontext der Gesellschaft und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen professioneller Gemeindediakonie. Die Themengebiete Inklusionsarbeit, politische Gemeindediakonie und Zusammenarbeit mit anderen Sozialraumakteuren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Analyse.
- Quote paper
- Alexander Letzian (Author), 2012, Kirchgemeinde im Sozialraum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190126