Die folgende Seminararbeit soll der Zusammenfassung, der im Seminar „Jugendkriminalität“ behandelten Themen dienen. Wenn wir über Kriminalität reden wollen, müssen wir in erster Linie genau definieren, was abweichendes Verhalten ist. Dabei muss man zwischen abweichendem und kriminellem Verhalten unterscheiden. Wann wird ein abweichendes Verhalten kriminell?
Im zweiten Teil der Arbeit werden das Strafgesetzbuch, Jugendgerichtsgesetz und das Kinder- und Jugendhilfegesetz vorgestellt und ein Vergleich zwischen allgemeiner Kriminalität und Jugendkriminalität gezogen. Dabei wird auf verschiedene Deliktarten und Straftaten eingegangen. Intensivtätern kommt eine Sonderrolle zu.
Im dritten Abschnitt greifen wir die Medienanalyse auf, um zu klären wie wahrheitsgetreu, die in den Medien erscheinenden kriminellen Berichte sind. Dabei ist gegenseitige Beeinflussung von Medien und Politik nicht unwesentlich. Zudem behandeln wir kurz Chancen und Grenzen der polizeilichen Kriminalstatistik.
Im vierten Teil der Arbeit geht es um Erklärungsansätze krimineller Phänomene. Dabei versuchen wir hauptsächlich anhand soziologischer Theorien Jugendkriminalität zu erklären. Abschließend wird das Thema Intervention angerissen und auf tertiäre Prävention eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Abweichendes Verhalten
Kriminalität
Mediengewalt und politische Bildung
Theorien zur Erklärung krimineller Phänomene
„Neuköllner Modell“
Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die folgende Seminararbeit soll der Zusammenfassung, der im Seminar „Jugendkriminalität“ behandelten Themen dienen. Wenn wir über Kriminalität reden wollen, müssen wir in erster Linie genau definieren, was abweichendes Verhalten ist. Dabei muss man zwischen abweichendem und kriminellem Verhalten unterscheiden. Wann wird ein abweichendes Verhalten kriminell? Im zweiten Teil der Arbeit werden das Strafgesetzbuch, Jugendgerichtsgesetz und das Kinder- und Jugendhilfegesetz vorgestellt und ein Vergleich zwischen allgemeiner Kriminalität und Jugendkriminalität gezogen. Dabei wird auf verschiedene Deliktarten und Straftaten eingegangen. Intensivtätern kommt eine Sonderrolle zu. Im dritten Abschnitt greifen wir die Medienanalyse auf, um zu klären wie wahrheitsgetreu, die in den Medien erscheinenden kriminellen Berichte sind. Dabei ist gegenseitige Beeinflussung von Medien und Politik nicht unwesentlich. Zudem behandeln wir kurz Chancen und Grenzen der polizeilichen Kriminalstatistik. Im vierten Teil der Arbeit geht es um Erklärungsansätze krimineller Phänomene. Dabei versuchen wir hauptsächlich anhand soziologischer Theorien Jugendkriminalität zu erklären. Abschließend wird das Thema Intervention angerissen und auf tertiäre Prävention eingegangen.
Transferteil
Für den Transferteil habe ich mich für das Thema „Neuköllner Modell“ entschieden. Das von Richterin Heisig entworfene „Neuköllner Modell“ soll jugendlichen Verbrechern zeigen, dass kriminelles abweichendes Verhalten auch schnelle Konsequenzen mit sich ziehen kann. Heisig will mit diesem Modell die Kriminalitätsrate unter Jugendlichen senken.
Abweichendes Verhalten
In jedem sozialen Gebilde wie auch der Gesellschaft herrschen Normen und Werte vor, an die sich jedes Mitglied halten muss. Der Verstoß gegen die Wertevorstellungen der Gesellschaft, wird als abweichendes Verhalten angesehen und dem Verhalten entsprechend sanktioniert. Konkret werden unter abweichendes Verhalten, in der Soziologie auch als Devianz bezeichnet, stigmatisierte Handlungsmuster verstanden, die durch Fremdzuschreibung, basierend auf der Meinung der in der Gesellschaft dominierenden Mehrheit, zu Stande kommen. Die Spaltung in gesellschaftlich konformes Verhalten und abweichendes Verhalten sagt aber nichts über kriminelles Verhalten aus, das im Rahmen des Seminars im Vordergrund unserer Betrachtungen stand. Abweichendes Verhalten ist vielmehr ein Phänomen, dass sich nicht umgehen lässt und immer und überall vorkommt, wenn eine Erwartung nicht erfüllt wird. Beispielsweise besitzt jedes Mitglied einer Gesellschaft mehrere Rollen, denen er versucht gerecht zu werden. Dabei ist es nur allzu wahrscheinlich, dass die eine oder andere Rolle vernachlässigt werden muss und jeweilige Erwartungen somit nicht erfüllt werden können, also ein von den Erwartungen anderer abweichendes Verhalten entsteht. Es können beispielsweise aber auch durch den sozialen Wandel entstandene neue und unbekannte Erwartungen und Normen der Grund für abweichendes Verhalten sein. Abweichendes Verhalten muss also keineswegs bewusst geschehen und schon gar nicht immer als schädlich für die Gesellschaft angesehen werden. Schädliches, von der Gesellschaft nicht toleriertes abweichendes Verhalten wäre in erster Linie die Kriminalität. Aber auch Selbstmord, Drogenkonsum, Alkoholismus, Geisteskrankheiten, Homosexualität und Prostitution werden als abweichendes Verhalten verstanden. Jedoch muss hierbei deutlich unterschieden werden, dass Kriminalität eine Ordnungswidrigkeit darstellt, also gegen gesetzlich festgesetzte Normen verstößt und nach den jeweilig zuständigen Strafgesetzen sanktioniert werden muss, wohingegen Drogenabhängigkeit und anderweitiges Suchtverhalten eventuell strafbar sein können und Geisteskrankheiten, Selbstmord, Homosexualität oder Prostitution zumindest in Deutschland nicht strafbar sind. Diese Formen abweichenden Verhaltens müssen jedoch weiter differenziert werden, weil es nicht genügt lediglich zwischen strafbaren und legalem abweichenden Verhalten zu unterscheiden.
Entscheidend ist unter anderem auch wer vom abweichenden Verhalten betroffen ist bzw. beeinträchtigt wird. Ist es bei kriminellem Verhalten das Opfer, das in Mitleidenschaft gezogen wird, so ist es etwa bei Drogenkonsum „nur“ der eigene Körper. Bei weiteren Differenzierungen des abweichenden Verhaltens sind Fragen nach der Zurechnungsfähigkeit des agierenden Individuums, der Grad an Öffentlichkeit und der zeitliche Rahmen, in dem abweichendes Verhalten stattfindet weitere Kriterien zur dessen Typologisierung. Die verschiedenen Formen abweichenden Verhaltens lassen sich nur schwer verallgemeinern und müssen in den meisten Fällen getrennt voneinander betrachtet werden. Der einzige gemeinsame Nenner, der sich für abweichendes Verhalten bilden lässt ist der, dass jegliches Verhalten den in der Gesellschaft vorherrschenden Normen und Wertevorstellungen, den sogenannten Standards zuwider ist, wobei Kriminalität im Gegensatz zu den anderen Formen abweichenden Verhaltens als gesellschaftliche Störung angesehen wird und dementsprechend in der Gesellschaft auf die größte Resonanz trifft.
Bei der Analyse von abweichenden Verhalten wird der Blick zum einen auf das agierende Subjekt und dessen Rolle im Feld Kriminalität gerichtet und zum anderen, aus der für uns wesentlicheren sozialwissenschaftlichen Perspektive, auf das Umfeld bzw. die Gesellschaft. Dabei spielt die Frage nach der Stigmatisierung bestimmter Verhaltensweisen und die Bildung grundlegender Standards, anhand derer die Konformität beurteilt wird, eine große Rolle. Voraussetzungen für das, was als abweichendes Verhalten angesehen wird sind auf einer Seite, wie schon mehrmals erwähnt, zentrale Erwartungen der Gesellschaft wie auf der anderen Seite aber auch die Zuschreibung in konformes oder abweichendes Verhalten. Es kommt also auf die Bewertung bestimmter abweichender Verhaltensmuster an, die ein Verhalten als solches zu erkennen geben. In der Soziologie werden zwei Auswirkungen von Bewertungsprozessen unterschieden: die primäre und die sekundäre Devianz. Die primäre Devianz bezieht sich auf die gegen Normen und Gesetze verstoßende Verhaltensweisen. Sekundäre Deviant meint hingegen Rollenzuschreibungen des sozialen Umfelds, die eine Verfestigung abweichender Verhaltensweisen bewirken, indem die Identität des Betroffenen durch eine neue negative Identität ersetzt wird. Dies wird unter anderem durch Stigmatisierung oder Isolierung des sich abweichend verhaltenden Individuums erzielt. Für diese Arten der Devianz gibt es unterschiedliche Bedingungen:
1) Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sämtliche Arten abweichenden Verhaltens ubiquitär über die sozialen Schichten einigermaßen gleich verteilt sind.
2) Bei der Verteilung eines entsprechenden Status' bzw. einer solchen Zuschreibung hingegen sind sozial schwächere Schichten in Kriminalität wie auch anderen Devianzarten deutlich überrepräsentiert.
3) Die soziale Kontrolle abweichenden Verhaltens ist schichtspezifisch selektiv, d.h. dass abweichendes Verhalten in erster Linie anhand vorliegender Herrschaftsverhältnisse erklärt werden kann.1
[...]
1 Vgl. Kriminologisches Wörterbuch
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