Der Trost der Philosophie -
ein Vorbild für Frauenlobs Streitgedicht Minne und Welt?
In der vorliegenden Arbeit widme ich mich dem Streitgespräch Minne und Welt von Frauenlob und dem Dialog von Boethius „Der Trost der Philosophie“. Anhand einiger Parameter werde ich Versuchen herauszustellen, ob „Der Trost der Philosophie“ (folgend im lateinischen Original „de consolatione philosophiae“ genannt) als eine Art Vorbild für Frauenlobs Streitgedicht gedient haben könnte. Wenn man Frauenlobs Streitgedicht Minne und Welt liest und die de consolatione philosophiae ebenfalls kennt, liegt der Schluss intuitiv nahe, dass sich beide Texte ähnlich sind und zwar durch das Auftreten der Personifikationen in beiden Werken und durch eine ähnlich dialogisierende Struktur.
Im Einzelnen werde ich jeweils eine Textanalyse anstreben, die die Handlung, die Textart, die Figuren sowie auch die Art der personifikatorischen oder allegorischen Darstellung der Figuren zum Gegenstand haben. Im Mittelalter waren die Werke von Boethius „bis ins 12. Jahrhundert (also bis zur Zeit der systematischen Übersetzung des Aristoteles) die Hauptquelle für die spätantike, peripatetisch-neuplatonische Logik – und für manches Andere. So dürfte zumindest aus rezeptionstheoretischer Sicht anzunehmen sein, dass Frauenlob Motivnachformungen von Boethius im Sinn gehabt haben könnte. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Boethius de consolatione philosophiae
- Boethius
- Thema
- Dialog
- Signifikanz des Titels: de consolatione philosophiae
- Figuren und Personifikationen
- Gestaltungsmittel
- Schauplatz und Zeit
- Frauenlob - Minne und Welt
- Frauenlob
- Thema
- Streitgedicht
- Signifikanz des Titels: Minne und Welt
- Figuren und Personifikationen
- Gestaltungsmittel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Streitgedicht „Minne und Welt“ von Frauenlob und den Dialog „Der Trost der Philosophie“ (lateinisch „de consolatione philosophiae“) von Boethius. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, ob „de consolatione philosophiae“ als Vorbild für Frauenlobs Streitgedicht gedient haben könnte. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Werke anhand von ausgewählten Parametern herausgearbeitet, um die mögliche Vorbildfunktion des Werkes von Boethius aufzuzeigen.
- Vergleich der Struktur und der Gestaltungsmittel der beiden Werke
- Analyse der Personifikationen und allegorischen Darstellungen in „Minne und Welt“ und „de consolatione philosophiae“
- Rezeption des Werkes von Boethius im Mittelalter und mögliche Einflüsse auf Frauenlob
- Herausarbeitung möglicher Motiv- und Figurenähnlichkeiten zwischen den Werken
- Bedeutung der Dialogform in beiden Texten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die Zielsetzung und die wichtigsten Aspekte der Untersuchung vor. Kapitel 2 widmet sich Boethius' „de consolatione philosophiae“ und beleuchtet die Lebensgeschichte des Autors, das Thema des Werkes, die Dialogform und die Bedeutung des Titels. Außerdem werden die Figuren, die Gestaltungsmittel und die Rahmenhandlung des Werkes analysiert. Kapitel 3 fokussiert auf Frauenlobs Streitgedicht „Minne und Welt“. Hier werden ähnlich wie bei Boethius die Lebensgeschichte des Autors, das Thema, die literarische Gattung und die Bedeutung des Titels analysiert. Darüber hinaus werden die Figuren, die Gestaltungsmittel und der Aufbau des Gedichtes untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der mittelalterlichen Literatur, wie der Auseinandersetzung mit Philosophie, dem Streitgedicht, der Personifikation und der Allegorie. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Werken „de consolatione philosophiae“ von Boethius und „Minne und Welt“ von Frauenlob. Dabei werden vergleichende Methoden angewandt, um die möglichen Einflüsse und Gemeinsamkeiten der beiden Werke zu erforschen.
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- Magister Artium Nicole Köhnen (Autor), 2008, Der Trost der Philosophie - ein Vorbild für Frauenlobs Streitgedicht Minne und Welt?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190370