In der vorliegenden Hausarbeit liegt der Schwerpunkt darin, die
Werbefilmentwicklung sowohl von ihrer technischen als auch von ihrer
inhaltlich-ästhetischen Seite zu behandeln. Hauptaugenmerk dieses
Beitrages soll die nähere Verfolgung der Beziehung zwischen Technik
und Kunst in einem beschränkten Zeitraum und in einer bestimmten
Filmbranche sein: Der Werbefilm. Welche Merkmale haben die
Erscheinung Werbefilm charakterisiert? War es eine verkaufsfördernde
Maßnahme oder bedeutete er vielmehr eine Plattform, den
Ideenreichtum neuer und altbewährter Künstler zu verwerten?
Bestimmten die technischen Errungenschaften das Erscheinungstempo
der inhaltlich-ästhetischen Impulse? Welche Synergiekräfte
ermöglichten diese produktive Zusammenarbeit? Unter welchen
Bedingungen führte diese gemeinsame Arbeit zum Erfolg?.
Im chronologischen Hausarbeitsaufbau wird diesen Leitfragen
nachgegangen mit der Absicht, dem Leser die zum Teil verkannte
Erfolgsgeschichte dieses Filmmetiers zu zeigen. Das Subgenre
Werbefilm wechselte im Laufe der Zeit drastisch seine Rolle von
Begleiterscheinung der Filmindustrie wurde es später als
Propagandafilm zu Kriegszwecken missbraucht und in seinem Zenit
war es als unerlässlichen Experimentierkasten, wo die innovativsten
Ideen ausprobiert werden konnten. Anhand dieser Tatsache soll die
Hausarbeit herausfinden, welcher Bezug zwischen technischem
Fortschritt und ästhetischem Impuls besteht und welchen Stellenwert
der Werbefilm zur damaligen Zeit in der Filmindustrie besaß.
Die Literaturrecherche in bezug auf den Werbefilm war stetig mit
Schwierigkeiten behaftet. Es ist folgerichtig so, dass diesem Subgenre
bis Dato von der Wissenschaft wenig Beachtung geschenkt wurde. Die
einzige Herausgabe einer Monographie, welche sich dem Werbefilm
auf inhaltlich-ästhetischer Ebene vollständig widmete, liegt bereits
zwanzig Jahre zurück. Beachtenswert waren die Literaturquellen,
welche zu Anfertigung dieser Hausarbeit herangezogen wurden. Diese
stammten hauptsächlich aus der Dekade der 20er und Anfang der 30er
Jahre. Sie beruhten meistens auf Meinungen oder Kommentaren der
Autoren, ohne dass sie einen methodologischen-wissenschaftlichen
Anspruch hatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte des Werbefilms 1887 bis 1918
- Genesis des Werbefilms: Die Vorreiter und die Anwendungsgebiete
- Anwendungsgebiete
- Der Werbefilm und die Experimentierfreudigkeit seiner Betreiber
- Die Avantgarde: Technik und Kunst
- Der Avantgardebegriff: Ein kleiner Exkurs
- Neue Formen und Techniken im abstrakten/absoluten Werbefilm
- Die ästhetischen Bausteine des Avantgardefilms
- Montage als stilbildendes Element
- Der Rhythmus als neues stilbildendes Element der Avantgardisten
- Beziehung zwischen Spiel- und Werbefilmindustrie: Geschichte einer Symbiose
- Auswirkung des Werbefilms
- Die Avantgarde: Technik und Kunst
- Hochphase innovativer Tendenzen im Werbefilm (1928-1939)
- Der Film lernt zu sprechen: Die ersten Tonfilme
- Die ersten Farbfilme: Werbefarbfilme
- Werbefilme: Ein Tribut an Oskar Fischinger
- Eine Periode neigt sich dem Ende zu: Der Werbefilm bis das Nazi-Regime
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung des Werbefilms im Hinblick auf seine technischen und inhaltlich-ästhetischen Aspekte. Im Fokus steht die Analyse der Beziehung zwischen Technik und Kunst im Werbefilm der 20er und 30er Jahre. Die Arbeit untersucht, welche Eigenschaften den Werbefilm charakterisiert haben, ob er primär eine verkaufsfördernde Maßnahme oder eine Plattform für künstlerische Ideen war, ob technische Innovationen das Erscheinungstempo der ästhetischen Impulse beeinflusst haben und welche Synergien diese Zusammenarbeit ermöglichten.
- Die Rolle des Werbefilms als Experimentierfeld für technische und ästhetische Innovationen
- Der Einfluss der Avantgarde auf den Werbefilm
- Die Symbiose zwischen Spielfilm und Werbefilm
- Die Bedeutung von Ton und Farbe im Werbefilm
- Die Entwicklung des Werbefilms im Kontext des politischen und gesellschaftlichen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit dar. Sie erläutert die historische Entwicklung des Werbefilms und hebt seine Bedeutung als Experimentierkasten hervor.
- Vorgeschichte des Werbefilms 1887 bis 1918: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Werbefilms und seine Anfänge im Kontext der Filmgeschichte. Es stellt die frühen Pioniere des Werbefilms wie die Brüder Lumiere und Oskar Messter vor und beschreibt die ersten Anwendungen und die technischen Innovationen.
- Der Werbefilm und die Experimentierfreudigkeit seiner Betreiber: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Werbefilms als Experimentierfeld für innovative Techniken und ästhetische Ansätze. Es betrachtet den Einfluss der Avantgarde auf den Werbefilm und die Rolle von Montage und Rhythmus als stilbildende Elemente.
- Hochphase innovativer Tendenzen im Werbefilm (1928-1939): Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung des Werbefilms im Kontext der Einführung von Ton und Farbe. Es beleuchtet die Bedeutung von Oskar Fischinger für den Werbefilm und untersucht die Auswirkungen des politischen und gesellschaftlichen Wandels auf die Werbefilmindustrie.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind der Werbefilm, die Avantgarde, die Filmgeschichte, Technik, Kunst, Montage, Rhythmus, Tonfilm, Farbfilm, Propaganda und das Nazi-Regime. Die Arbeit fokussiert sich auf die Entwicklung des Werbefilms in den 20er und 30er Jahren und untersucht die Wechselwirkungen zwischen technischen Neuerungen und ästhetischen Innovationen.
- Arbeit zitieren
- Jose David del Rio Garcia (Autor:in), 2003, Werbefilm als Experimentierfeld: Eine Untersuchung über den Werbefilm der 20er und 30er Jahre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19047