Im Rahmen des Seminars „Methoden qualitativer Forschung“, werde ich mich mit dem Verfahren der Objektiven Hermeneutik, in Form einer Hausarbeit, auseinandersetzen.
Dabei habe ich mich, bei der zur Auswahl stehenden Themen, für diese Methode entschieden, weil sie relativ aktuell von Ulrich Oevermann herausgebildet worden ist und so eine große Bandbreite an Primär- und Sekundär Literatur, zum Teil in der Bibliothek der Universität Kassel, zur Verfügung steht. Des Weiteren sehe ich einen Bezug zu meinem Studiengang der Sozialen Arbeit in den Anfängen der Entwicklung der Methode, im Sinne von Soziologie und Familientherapie (siehe dazu z. B. Oevermanns bedeutendste objektiv- hermeneutische Interpretation zur Supervision ).
Ziel der Ausarbeitung soll sein, einen Überblick sowie einen praktischen Zugang zu der Methodologie und den Methoden der Objektiven Hermeneutik herzustellen.
Als erstes soll es einen knappen Überblick zum Verfahren und dessen Begründer geben. Im nächsten Kapitel wird näher auf die Methodologie der Objektiven Hermeneutik eingegangen. Diese umfasst die dritte Welt der objektiven Sinnstrukturen, das soziale Handeln, den Fall, die Rekonstruktion und den Strukturbegriff. Es folgt die Fallrekonstruktion als Sequenzanalyse sowie die latenten Sinnstrukturen. Als Punkt vier werden die Methoden bzw. die Prinzipien der Textinterpretation vorgestellt. Zu diesen zählen die Kontextfreiheit, das Wörtlichkeitsprinzip, die Sequentialität, die Extensivität wie auch die Sparsamkeit. Zum Schluss ist außerdem die Konstruktion von Lesearten, die Fallrekonstruktion und die Strukturgeneralisierung näher zu betrachten. Im Anschluss folgt resümierend ein Fazit, indem das Prinzip der Objektiven Hermeneutik nochmals kurz zusammengefasst wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 DIE OBJEKTIVE HERMENEUTIK-EIN ERSTER ÜBERBLICK
- 3 METHODOLOGIE
- 3.1 DIE DRITTE WELT OBJEKTIVER SINNSTRUKTUREN
- 3.2 SOZIALES HANDELN
- 3.3 FALL, REKONSTRUKTION UND DER STRUKTURBEGRIFF
- 3.4 FALLREKONSTRUKTION ALS SEQUENZANALYSE
- 3.5 LATENTE SINNSTRUKTUREN
- 4 DIE PRINZIPIEN DER TEXTINTERPRETATION
- 4.1 DIE KONTEXTFREIHEIT
- 4.2 DAS WÖRTLICHKEITSPRINZIP
- 4.3 DIE SEQUENTIALITÄT
- 4.4 DIE EXTENSIVITÄT
- 4.5 DIE SPARSAMKEIT
- 5 LESEARTEN UND FALLSTRUKTUR
- 5.1 DIE KONSTRUKTION VON LESEARTEN
- 5.2 DIE FALLREKONSTRUKTION
- 5. 3 DIE AUSDEHNUNG DER STRUKTURGENERALISIERUNG
- 6 SCHLUSSWORT
- 7 LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Objektive Hermeneutik, eine Methode der empirischen Sozialforschung, die von Ulrich Oevermann entwickelt wurde. Die Arbeit beleuchtet die grundlegenden Prinzipien, Methodologie und Anwendungsbereiche dieser Methode, die besonders für die Analyse von Interaktionsprotokollen in der Sozialisationsforschung geeignet ist.
- Grundlagen der Objektiven Hermeneutik und deren Anwendung im Kontext der Sozialisationsforschung
- Die „dritte Welt“ objektiver Sinnstrukturen und ihre Relevanz für die Interpretation sozialer Handlungen
- Die Fallrekonstruktion als Sequenzanalyse und die Rolle latenter Sinnstrukturen
- Die Prinzipien der Textinterpretation: Kontextfreiheit, Wörtlichkeitsprinzip, Sequentialität, Extensivität und Sparsamkeit
- Die Konstruktion von Lesearten und die Ausdehnung der Strukturgeneralisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Objektiven Hermeneutik ein und beleuchtet die Motivation für die Wahl dieses Forschungsansatzes. Kapitel 2 bietet einen ersten Überblick über die Methode der Objektiven Hermeneutik, ihre Ursprünge und zentralen Prinzipien. In Kapitel 3 wird die Methodologie der Objektiven Hermeneutik detaillierter behandelt, wobei die „dritte Welt“ objektiver Sinnstrukturen, das soziale Handeln und die Fallrekonstruktion im Fokus stehen. Kapitel 4 präsentiert die Prinzipien der Textinterpretation in der Objektiven Hermeneutik, darunter Kontextfreiheit, Wörtlichkeitsprinzip, Sequentialität, Extensivität und Sparsamkeit. Kapitel 5 erörtert die Konstruktion von Lesearten und die Fallrekonstruktion im Rahmen der Objektiven Hermeneutik.
Schlüsselwörter
Objektive Hermeneutik, Ulrich Oevermann, empirische Sozialforschung, Sozialisationsforschung, Interaktionsprotokolle, objektive Sinnstrukturen, Fallrekonstruktion, Sequenzanalyse, latente Sinnstrukturen, Textinterpretation, Kontextfreiheit, Wörtlichkeitsprinzip, Sequentialität, Extensivität, Sparsamkeit, Lesearten, Strukturgeneralisierung.
- Quote paper
- Lydia Respondeck (Author), 2009, Überblick und praktischer Zugang zu den Methoden der Objektiven Hermeneutik von Ulrich Oevermann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190504