Zum Jubiläum: 75 Jahre Golden Gate Bridge am Pacifictor

City and County of San Francisco


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2012

45 Seiten


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Men of Vision – Männer mit Visionen

Joseph Baermann Strauss

75 Years Golden Gate Bridge

Ausgewählte Besonderheiten der Hängebrücke über das Golden Gate bei San Franzisko

Höhepunkte von dem 25. und 50. Golden Gate Bridge Jubiläum 1962 und

Wichtige Abkürzungen

Joseph Baermann Strauss Timeline

Literaturverzeichnis

Vita des Autors

Veröffentlichungen des Autors

Abstract

[1] Ramm, E.: Die GGB, ÖIAZ 151(2006), H. 1/3, S. 59/62. Für die Veröffentlichungsgenehmigungen der Fotos zum Bau und der fertigen Golden Gate Bridge für dieses Buch bin ich den Verlagen der Zeitschriften VDIZ, ÖIAZ/OIAV, SIA/Tec21 und Herrn Andree Neumann zu besonderem Dank verpflichtet. Ebenso gehört ein solches Dankeschön dem Team der UB der TUC für die Literaturbereitstellung.

Einleitung.

Am 28. Mai 2012 sind es 75 Jahre her, dass die opulente, im Sprachgebrauch von Fachleuten, Laien, Touristen, Bewohnern San Franciscos und Area Bay oft mit prachtvolle, passende, geschmackvolle, ansehnliche, wunderbare, monumentale betitelte Golden-Gate-Bridge am Golden Gate mit dem Golden Gate Strait am Pacifictor, nach jahrzehntelangen Bemühungen, der Durchsetzung von Ideen von Männern mit Visionen, wie Joseph Baermann Strauss (1870-1938) und Amadeo Peter Giannini (1870-1949), dem Gründer der Bank of America, dem hartem Wettbewerb der Bauingenieure und Architekten, sowie den umfangreichen Vorarbeiten für diesen Brückenbau nach nur 52 Baumonaten durch ein Telegraphensignal von dem US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (1882-1945) aus dem Weißen Haus in Washington D.C. freigegeben werden konnte.

Dieser wohl berühmtesten und bis ins Jahr 1964 längsten Seilhängebrücke der Welt wird anlässlich ihrem Bridge-Jubiläum, ihrer Vorgeschichte, ihrem Werden und Sein die besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Im Vorfeld des Ehrenfestes für einer der schönsten Brücken überhaupt und dem Symbol für die Metropolregion San Francisco wie auch den Vereinigten Staaten von Amerika wird relativ kurz ihre Brückenbiographie mit Wichtigem von ihrer Idee Wirklichkeit, Zukunft an Hand des aufgeführten, recherchierten Schrifttums aufgezeigt.

Zeitlich gefasst ist der historische Exkurs durch den Zeitraum vom ersten Goldfund 1848 von „James Wilson Marshall (1810-1885) in der Mühle des Schweizer John August Sutter (1803-1880) am Fuße der Sierra“ [1], also der Begründung des „gold rush“ nahe San Franciscos, dem Ort, der bis 1847 Yerba Buena hieß und nur 450 Einwohner hatte. Fortsetzung findet die geschichtliche Periodisierung mit dem Blick auf den im 1868 aufkommenden regelmäßigen Fährbetrieb auf der San Francisco Bay, die intensive Stadtexpansion auf 400.000 Einwohner 1906, das Für und Wider, den Entwurf, die Durchsetzung und Bauausführung, den Bestand und Erhalt, die Wirkung, Faszination, Zukunft der zu den Königinnen der Brücken zählenden Golden Gate Bridge bei San Franzisco.

75 Jahre Golden Gate Bridge am Pacifictor, City and County of San Francisco, liefert auch Interessantes wie Wissenswertes über den Chefingenieur Joseph Strauss und Finanzförderer Amadeo Giannini, zu den Golden Gate Bridge Facts sowie zu ausgewählten Besonderheiten der Seilhängebrücke über das Golden Gate.

Dass „The Men of Vision“ – J. B. Strauss und A. P. Giannini – es mit ihrer Courage waren, die den ersten und mutigen Schritt in die Wirklichkeit der grandiosen Golden-Gate-Bridge vor über einem dreiviertel Jahrhundert taten, spricht aus den im Schlussteil aufgenommenen Previews des Eventkomitees zu den Feierlichkeiten zum 75-jährigen Jubiläum am Memorial Day Weekend und den Ehrendefilees für die Creators of Bridge, der mathematisch gelösten, statisch bestimmten, konstruktiv gemeisterten, ästhetisch gestalteten, optisch faszinierenden wie auch beständigen USA-Signet, die Golden-Gate-Brücke bei San Franzisko [1] bis [15].

*) Der vorliegende Beitrag stützt sich im Wesentlichen auf die Veröffentlichungen: [1] Ramm, E.: Die GGB SF v. d. Anfängen b. heute, ÖIAZ 151(2006), S. 59/62; [2] Bernhard, R.: Brücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 75(1931), S. 1507/18; [3] Seiler, E.: Hängebrücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 81(1937), S. 1143/47; [4] Ohlemutz, A.: 50 Jahre GGB i. SF, Stb. 56(1987), S.374/6; [5-10] ENR 106(1931), p. 890; 112(1934), p. 541; 115(1935), p. 245; 116(1936), p. 617; 117(1936), p. 497; 118(1937), p. 377; [11] van der Zee, J.: Bridging the Gate, Image, SF, 8.2.1987, 22/30; [12] http://www.usa-reporter.com/reporter/tag/golden-gate-bridge/; [13] MacDonald, M.; Nadel, I.: GGB: Gesch. & Gest. e. Ikone, SF: Chronicle B.2008; [14] www.goldengatebridge.org//research/ dates.php; [15] Arnold, C.: GGB, London: Franklin Watts 1986.

Men of Vision – Männer mit Visionen.

Inschrift auf der am 14. September 1938 eingeweihten Bronzetafel des Gedenksteins der Golden-Gate-Bridge.

Men of Vision

Joseph Strauss dreamed of a golden bridge spanning San Francisco Bay. But people opposed it would never survive the strong tides, it would lower property values, it would ruin the view. More than 2,000 lawsuits were filed to stop the project.

Strauss persevered and, in 1930, at last won approval for a bond issue. But then the Great Depression settled over America and no one dared buy the first six million dollars in bonds to start construction.

Finalty, Strauss came to A.P. Giannini, founder of Bank of America. Giannini also had a vision-of serving fully California´s growth.

Giannini asket one question: “How long will this bridge last?”

Strauss replied, “Forever!” If cared for, it should have “life without end.”

Giannini said, “California needs that bridge! We´ll buy the bonds.”

In 1933, the Golden Gate Bridge was begun [1].

Männer mit Visionen

Joseph Strauss träumte von einer goldenen Brücke über San Francisco Bay. Aber die Leute waren dagegen, da sie niemals den starken Gezeiten standhalten, die Immobilienwerte senken, die Aussicht verschandelt würde. Mehr als 2.000 Klagen wurden eingereicht, um das Projekt zu stoppen.

Strauss hielt durch und endlich im Jahr 1930 bekam er die Genehmigung für eine Anleihe. Aber dann überkam Amerika die Große Depression und niemand wagte die ersten sechs Millionen Dollar Anleihen für den Baubeginn zu erwerben.

Letztendlich, Strauss kam zu AP Giannini, dem Gründer der Bank of America. Giannini hatte auch eine Vision, vollends Kaliforniens Wachstum zu dienen.

Giannini bewegte eine Frage: "Wie lange wird diese Brücke bestehen?"

Strauss antwortete: "Für immer!" Bei Wartung hat sie ein "Leben ohne Ende."

Giannini sagte: "Kalifornien braucht diese Brücke! Wir kaufen die Anleihen."

Im Jahr 1933 wurde mit der Golden Gate Bridge begonnen.

[1] Designer of the Golden Gate Bridge - DC Memorials, http://dcmemorials.com/index_indiv0000100.htm.

Joseph Baermann Strauss • Chief Engineer of the Golden Gate Bridge.

„A great city with water barriers and no bridges is like a skycraper with no elevator. Bridges are a monument to progress” (Joseph Baermann Strauss) [1].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Joseph Baermann Strauss • Chief Engineer of the Golden Gate Bridge (aufgenommen auf der San Francisco-Seite von A. Neumann [2])

Sockeltext:

1870 Joseph B. Strauss 1938 „The man who built the bridge“ Here at the Golden Gate is the eternal rainbow that he conceived and set to form a promise indeed that the race of man shall endure unto the ages. Chief engineer of the Golden Gate Bridge 1929 – 1937

[1] MacDonald, M.; Nadel, I.: Golden Gate Bridge: Geschichte und Gestaltung einer Ikone, San Francisco, Kalifornien: Chronicle Books 2008; [2] Foto: Andree Neumann.

Joseph Baermann Strauss • Biographie und Leistungen.

Joseph Baermann Strauss • Biographie und Leistungen [1] bis [12].

Geboren: 9. Januar 1870 in Cincinnati, Hamilton County, Ohio, USA. Gestorben: 16. Mai 1938 in Los Angeles, Los Angeles County, Kalifornien, USA. Kurzvita: Joseph Baermann Strauss ist Deutsch-Amerikaner, Statiker, Diplombau-Ingenieur, der in einer Künstlerfamilie geboren wurde. Seine Mutter war Pianistin, sein Vater Schriftsteller und Maler. Auch er war ein Liebhaber der Poesie. So schrieb Joseph B. Strauss auch Gedichte, wie Sequois Nationalpark. Studierte Trade and Economy. 1892 schloss er an der Universität von Cincinnati sein Studium als Bauingenieur ab. Da gab es vom Fenster einer Krankenstation aus die Gelegenheit an der Cincinnati-Covington-Bridge, Amerikas ersten langen Hängebrücke (Länge: 686,9 m; Hauptspannweite: 322,4 m; Länge Seitenöffnungen: 85,7 m), eine tiefe Faszination zu Brücken zu entwickeln. Aus seiner Early Career ist bekannt: Anfangs war J. B. Strauss Zeichner für die New Jersey Steel and Iron Company. 1894 wurde er Dozent in den engineering Sciences an der University of Cincinnati. Von 1895 bis 1897 arbeitete er als Detailer, Inspektor, Schätzer, dann Designer für die Lassig Bridge and Iron Works Company (Chicago) und 1897-1899 als Designer sowie Squad leader für die Sanitary District of Chicago. Später war er wichtigster Ingenieurassistent beim bekannten aus Polen stammenden Brückendesigner Ralph Modjeski (1861-1940) in Chicago, wo ihm zuerst die Entwicklung von Hebebühnen bzw. Klappbrücken übertragen wurde. 1902 gründet er seine Firma, Strauss Bascule Company Limited, die 1904 in Strauss Engineering Corporation umbenannt wurde und Niederlassungen in Chicago und San Franzisco hatte. Er schuf in den USA teilweise auch im Ausland rund 400 Zugbrücken. Seine Tätigkeit in San Francisco beginnt um 1910, wo seine Ideen und Gedanken zur Überspannung des Goldenen Tores reiften und Wirklichkeit wurden. Die GGB war seine erste Hängebrücke wie auch spektakulärste Brücke. Nach Vollendung der Golden-Gate-Bridge bei San Francisco, körperlich und geistig erschöpft, zog er sich zur Erholung nach Arizona zurück. Kurz danach 1938 stirbt Joseph Baermann Strauss achtundsechzigjährig in Los Angeles an einem Herzinfarkt, beerdigt wurde er im Forest Lawn Memorial Park in Glendale. Die Einweihung der Gedenktafel „Men of Vision“ für die Golden-Gate-Bridge war am 14. September 1938, die Vorstellung der Statue für Joseph Baermann Strauss von Frederick Wilhelm Schweigardt für San Francisco fand am 28. Mai 1941, also genau vier Jahre nach der Eröffnung der GGB.

Weitere signifikante Fakten sind:Chefingenieur (1928-1937): • Golden-Gate-Brücke (1937*), einer Seilhängebrücke für den Autoverkehr, die Fußgänger und Radfahrer, die das Golden Gate an der San Francisco Bay, überspannt und in Nutzung steht. Als Quelle dafür gelten längere Beobachtungen der Cincinnati-Covington-Bridge (1867*) von Strauss, einer Hängebrücke mit Schrägseilen, die 1984 nach ihrem Designer in John A. Roebling Suspension Bridge umbenannt wurde. ▪ Entwürfe: • Skansen-Brücke (1918*), Klappbrücke, Trondheim, Sør-Trøndelag, Norwegen, in Nutzung. • Johnson-Street-Bridge (1924*), Klappbrücke im Hafen von Victoria, British Columbia (BC), Kanada bekannt auch als „Blue Bridge“, in Nutzung. • Brunside-Bridge (1926*), Straßenklappbrücke Klappbrücke über den Willamette in Portland, Multnomah County, Oregon, USA, in Nutzung. • Hoquiam-River-Bridge (1928*), Straßenklappbrücke über den Hoquiam River, Grays Harbor County, Washington, USA, in Nutzung. • Lewis-und-Clark-Brücke (1930*), Ausleger-Fachwerkbrücke, Autobahnbrücke über den Columbia River zwischen Longview, Cowlitz County, Washington, und Rainier, Columbia County, Oregon, USA, in Nutzung. • Cherry-Street-Strauss-Trunnion-Bascule-Bridge (1931), Toronto, Ontario, Kanada, gebaut mit Dominion Bridge Company, in Nutzung. ▪ Berater: • Washington-Street-Bridge (1908*), Bogenbrücke über den Spokane River, Spokane County, Washington, USA, 1985 abgerissen.

* Fertigstellung; [1] Strauss, www.robinsonlibrary.com/.../bridge/.../strauss.ht.; [2] StraussTimeline,www.engrlib.uc. edu /strauss/ timeline/timext.htm; [3] J. B. Strauss (1870-1938) de.structurae.de/…; [4] GGB (1937),de.structurae.de/…;[5] Burnside-B. (1926),de.structurae.de/…; [6] Hoquiam-River-B. (1928),de.structurae.de/…; [7] Lewis -und- Clark - B. (1930),de.structurae.de/...; [8] Skansen - B. (1918), de.structurae.de/..;[9] designer of the Golden Gate Bridge - DC Memorials, http://dcmemorials.com/index_indiv0000100.htm; [10] www.goldengatebridge.org//research/ dates.php; [11] Arnold, C.: Die GGB, London: Franklin Watts 1986; [12] McGloin, J.B.: Symphonien in Stahl, Universität SF 2012.

75 Years Golden Gate Bridge.

Bauen mit Stahl und von Hängebrücken, den Brückenköniginnen, hat eine lange Tradition. Ein Musterbau dafür und eine Herausforderung an das Genie der Ingenieure ist die 75-jährige zeitlos schöne, imposant kühne, am 05. Januar 1933 begonnene und 19. April 1937 fertige, „Golden Gate Bridge“, City and County of San Francisco, mit 887.000 t Gewicht (Bridge, Verankerungen, Ansätze, rd. 83.000 t durch den Panamakanal transportierten Stahl aus New Jersey, Maryland, Pennsylvania, 200.000 m3 Transportbeton, 220.000 l Farbe), neben den Stahlwundern Eiffelturm (10.000 t Stahl, 1889), Commerzbank-Tower (18.800 t Stahl, 1997), Atomium (2.400 t Stahl, 1958). Feierlicher Spatenstich war am 26. Februar 1933 mit 100.000 Gästen, Ansprachen, goldenen Spaten im Crissy Field [1]. Ihr rituelles Richtfest fand am 27. April 1937 [2], mit Schlagen des obligatorischen „goldenen“ Nietes, statt [3], [4].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Hängebrücke über das Goldene Tor bei San Francisco [5], [6].

Eingeweiht wurde diese ästhetische, zu den „Architektonischen Weltwundern der Neuzeit“ zählende Seilhängebrücke mit 2.737 m Länge und 75 m Höhe der mittleren Spannweite ü. M. (Bild unten), deren entscheidende Anregung und Einfachheit aus der Natur und Voreisenzeit kommt, als noch Bambus und Kletterpflanzen Brückenseile lieferten, nach 52 Monaten Schwerstarbeit von 200.000 Fußgängern am 27. Mai 1937, dem „Pedestrain Day“. Tags darauf, „exactly 12.00 noon clock“, begann über sie der Autoverkehr bis 45 mph durch ein Telegraphensignal des US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (1882-1945) aus dem

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Längsschnitt der Seilhängebrücke über das Goldene Tor mit den Hauptmaßen [6] - [8].

[1] Spatenstichfeier: http://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_Strauss_(engineer); [2] MacDonald, M.; Nadel, I.: GGB: Hist. & D. of an Icon, SF: Chron. B. 2008; [3] Ohlemutz, A.: 50 J. GGB in SF, Stb. 56(1987), S. 376; [4] van der Zee, J.: Bridging the Gate, Image, SF, 8.2.1987, 22/30; [5] Seiler, E.: Hängebrücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 81(1937), S. 1143/4; [6] Gröger, L: Baufortschritt d. GGB, BI 15(1934), S. 407/8; [7] Schleicher, F.: Hängebrücke ü. d. GT b. SF, BI 17(1936), S. 99/102; [8] Bernhard, R.: Brücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 75(1931), S. 1507/8.

75 Years Golden Gate Bridge.

Weißen Haus in Washington D.C. Schon am ersten Tag nutzten sie 32.300 Car Driver. Heute sind es über 120.000 Cars [1]. Ihre projektierte Fahrzeugkapazität sind 260.000 Cars • d-1 [2]. Hochrechnungen benennen 50 Mio. Fahrzeuge, 10 Mio. Fußgänger und Fahrradfahrer pro Jahr. „The one billinth car“ befuhr sie am 22. Februar 1985.

Ihren 50. Geburtstag 1987 feierten rd. 800.000 Besucher, wobei bis zu 250.000 Jubelgäste [1] damals gleichzeitig auf ihr standen. Zum Zeremoniell der Brückenfreigabe am Eröffnungstag gehörte, statt dem üblichen symbolischen Bandzerschneiden, ein gleichnisweises Zerschneiden einer Kette wie auch eine Einweihungsparade mit 400 Flugzeugen [1].

Ihre genaue Lage sind die beiden das Goldene Tor bildenden Landzungen an der Einfahrt zur San Francisco Bay, wie es der nachfolgende Landkartenausschnitt aus der Veröffentlichung von Regierungsbaurat E. Seiler in [3]. Eine fast ebensolche Grafik befindet sich im German Flyer Golden Gate Cruise - San Francisco [4] auch vermittelt. Die Golden Gate Bridge Facts beinhaltet die folgende Tabelle, ein Ergebnis aus [1] bis [10], auf der Folgeseite 8.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Brückenlageplan über das Goldene Tor an den 1.610 m entfernten Landzungen an der San Francisco Bay und der Brücke San Franzisko-Oakland [2].

[1] Ohlemutz, A.: 50 J. GGB SF, Stb. (1987), S. 375; [2] MacDonald, M.; Nadel, I.: GGB: Gesch., Gestalt. e. Ikone, SF, CA: Chron. Books 2008; [2] Seiler, E.: Die Hängebrücke über das Goldene Tor bei San Franzisko, ZVDI 81(1937), Nr. 39 vom 25. September 1937, S. 1143/1147; [4] German Flyer GGC, San Francisco, GGNRA Landkarte: Reineck & Reineck, F.: Peter Sui, San Francisco 2001.

75 Years Golden Gate Bridge.

Lage, Ort: City and Country of San Francisco, Golden Gate and Golden Gate Strait Chief Engineer: Joseph Baermann Strauss (1929-1937), Man of Vision Anleihengeber: Amadeo Peter Giannini (1870-1949), Gründer der Bank of America, Man of Vision

Brückentyp: echte Seilhängebrücke Projektkosten: 35 Mio. USD (entspricht heute Kosten von etwa 1,5 Mrd. US$) Bauzeit: 05. Januar 1933 bis 19. April 1937, 52 Monate Offizieller Spatenstich: 26. Februar 1933 Richtfest: 27. April 1937, mit der Zeremonie des letzten (goldenen) Nietschlagens Eröffnung: 27. Mai 1937 (Pedestrain Day), Teilnehmer: 200.000 bis 300.000, 28. Mai 1937 (Car Day), 32.000 Cars 50th Memorial Day 1987: rd. 800.000 (1. Mio.) Teilnehmer, bis 250.000/300.000 waren zugleich auf ihr Länge, Breite, Höhe: 2.737 m, Überspannung: 1.610 m über Golden Gate; 27 m; 75 m MSPW Spannweiten: 1.280,2 m, zweimal 343 m Gesamtgewicht (1937): 889,5 • 103 t (Stahl: 87 • 103 t, Beton: 200 • 103 m3, Farbe: 200 •10 m3), GW (1986): nach Redecking: Bridges, Verankerungen, Ansätze 887 • 103 t Belastungsannahme: 32 t • m-1 Hauptöffnung, 30 t • m-1 Seitenöffnung, 6 t • m-1 Verkehrslast für Gesamtbrücke, 0,75 t • m-1 Kabellast Pylonen: 2, Höhe: 227,4 m, Gewicht: 88.000 t (4 Pfosten), Achsenabstand: 27,43 m, Pfeilerbewehrungen je 180 t, Verkleidung 0,2 % gekupfertes Stahlblech, Auslenkung: 15,2 cm z. Küste d. Eigengewicht, 28.500 t Kabelzug, 55,9 cm küsten- und 45,7 cm kanalwärts bei 11.500 t Last

Pylonenstahl Si-St.: Türme, Versteifungen, Träger, Bleche σN: 16,5; 22; 15; 12/15,6 kN/cm2 C-St.: Türme, Knotenbleche, Bleche σN: 12,4; 14,4; 9,5/13,6 kN/cm2 Schwingungslimit: 8,4 m hin und her, 1,77 m auf und 3,3 m ab (in der Mitte der mittleren SPW) Erdbebenbalance: bis Magnitude M8 Hauptkabel: 2 (Ø: 927 mm), 61 Stränge je 452 Drähte, Gesamt: 27.572 (Ø: 4,88 mm, σzul: 56 kN/cm2, 150 % NL vorgestreckt),Stahlquerschnitt A: 5.350 cm2 Drahtqualität: C: 0,81/0,85 %; Mn: 0,66 %; P: 0,026/0,04 %; S: 0,028/0,04 %; Si: 0,24 % Vertikalhalterung: 250 Paar beidseitig (Abstand 50 ft, Ø = 2,6875 in, Austausch 1972/76, Kabeldurchhang: 144,8 m (Mitte MSPW) definiert durch f : 1 = 1 : 8,85 Pylonenpfeiler (Norden): Fundament: 48,7 m x 24,4 m Pfeilerschaft: Sohle: 22 m x 46 m, Krone (13,4 m ü. MNW): 20 m x 41 m Pylonenpfeiler (Süden): Fundament: 56 m x 27,5 m, Kabelanker: vier, 24.500 m3 Betonanker Hauptkabelanker: vier, 24 500 m3 Betonanker mit 61 dreigliedrigen Augenstabsanker Bogenbrückensegment: 97 m (stadtwärts) Fachwerkbrückenteil: 290 m (stadtwärts) Fahrbahnen, -breite sechs, 18,3 m (1937-1983/85); 18,9 m (1983/85) Fahrbahnhalterung 250 Paar vertikale 4-stängige Hänger (Ø: 73 mm), Abstand rd. 15 m Fahrbahnkonstruktion 180 mm Stahlbeton, 600 mm Längsträger, 16 mm orthotrope Stahltafel auf 747 St., 300 mm Trapezlängsrippen (neu) Fahrbahndecke 50 mm Asphalt (neu), 20 Jahre Garantie, 100 Jahre Lebensdauer Fuß- und Radwegbreite zwei, 3,35 m, 325 neue, 30 cm nach außen versetzte Leichtbetonsegmente Beleuchtung, Farbe: 128 Schwanenhalslaternen, International Orange

Golden Gate Bridge Facts [1] bis [16].

[1] Ramm, E.: Die GGB, v. d. Anfängen ..., ÖIAZ 151(2006), S. 59/62; [2] Bernhard, R.: Brücke ü. d. GT, ZVDI 75(1931), S. 1507/8; [3] Seiler, E.: Hängebr. ü. d. GT, ZVDI 81(1937), 1143/7; [4] Ohlemutz, A.: 50 J. GGB, Stb. 56(1987), S.374/376; [5] Widmer, U.: 50 J. GGB, SIA 105(1987), S. 1306/8; [6] Wiechert, G.: GGB erhält Stahlfahrbahn, Stb. 54(1985), S.184/5 n. [7]; [7] GG is Redecked at Night, ENR V. 212, Issue 20, 1984, pp. 141, 144/5; [8] ENR 106(1931), p. 890; 112(1934), p. 541; 115(1935), p. 245; 116(1936), p. 617; 117(1936), p. 497; 118(1937), p. 377; [9] van der Zee, J.: Bridging the Gate, Image, SF, 8.2.1987, 22/30; [10] www.goldengatebridge.org//research/ dates.php; [11] MacDonald, M.; Nadel, I.: GGB: History & Design of an Icon, SF: Chronicle Books 2008; [12] http://en.wikipedia.org/wiki/ International_orange; [13] GGB, http://en.wikipedia.org/wiki/Golden_Gate_Bridge. [14] Arnold, C.: GGB, London: Franklin Watts 1986; [15] Hoppe, C. J.: Hängebrücke ü. GT, BI 13(1932), H. 7/8, S.110/112; [16] Piersig, W.: 75 Jahre Golden Gate Bridge am Pazifiktor in San Francisco, Zeitlos schöne Hängebrücke, StuE 1 (2012), H 4.

75 Years Golden Gate Bridge.

Mit 1.280 m Mittenspannweite (213 m mehr als die George-Washington-Brücke [1, 2], 1931, und 794 m über der Brooklyn-Brücke [3], 1883, NY), den beiden Seitenöffnungen mit je 343 m (145 m mehr als die Hudson-Bridge [1]) galt sie 27 Jahre bis 21.11.1964 zur Eröffnung der zweistöckigen Verrazano Narrows Bridge (NY) mit 1298 m als längste rückverankerte, echte Hängebrücke in der Welt. Dazu hat sie stadtwärts ein 97 m Bogenbrückenteil, das Fort Point National Historic Site überspannt, und ein 290 m Fachwerksegment [4], den Südviadukt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Golden Gate Bridge von Süden mit 97 m Bogenbrückenteil und ihren Pylonen S1 und S2 über Fort Point National Historic Site und Teilstück des 290 m Fachwerksegmentes [4] des Südviadukts. Foto: Andree Neumann [5].

Die bald als Wunder der Technik und Konstruktion anerkannte GGB, begeistert immer noch mit ihrem charmanten, vollendeten Art-Déco-Design und symbolisiert in ihrer 3D-Realität an dem Tor zum Pazifik Einwanderern Neuanfang, Unternehmern unbegrenzte Möglichkeiten, Glücksjägern Chancen und Touristen Faszination. Sie verkörpert außerdem totale Akzeptanz wie auch absolute Kritikfreiheit für Gestalt, Farbe, Lage und Zweck [1-3, 5-10]. Noch heute ist sie mit Platz 9 eine der Top-Ten-Brücken ihrer Kategorie, deren Liste seit dem Jahr 1998 die Akashi-Kaikyõ-Brücke (J) mit 1.991 m Spannweite anführt [Auszug a. d. Internet, S. 10].

[1] Bernhard, R.: Brücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 75(1931), S. 1507/8; [2] Seiler, E.: Hängebrücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 81(1937), 1143/7; [3] http://de.wikipedia.org/wiki/George-Washington-Brücke; [4] Schleicher, F.: Hängebrücke ü. d. GT b. SF, BI 17(1936), S. 99/102; [5] Neumann, A.: Priv. Fotosammlung ; [6] Ramm, E.: Die GGB i. SF, v. d. Anfängen b. heute, ÖIAZ 151(2006), S. 59/62; [7] Ohlemutz, A.: 50 J. GGB i. SF, Stb. 56(1987), S.374/6; [8] Widmer, U.: 50 J. GGB SF, SIA 105(1987), S. 1306/8; [9] Gröger, L.: Ü. d. Baufortschritt … d. GGB, BI 15(1934), S. 407/9; [10] ENR 106(1931), S. 890; 112(1934), S. 541; 115(1935), S. 245; 116(1936), S. 617; 117(1936), S. 497; 118(1937), S. 377.

75 Years Golden Gate Bridge.

Rang Name Lage MSP [m] GL [m] Jahr

1. Akashi-Kaikyõ-Brücke[1] Kõbe – Awaji, Japan 1.991 3.911 1998 längste Hängebrücke 1998 bis heute 2. Xihoumen-Brücke[2] Zhoushan, China (RC) 1.650 2.713 2008 3. Storebælt-Brücke[3] Großer Belt, Dänemark 1.624 2.694 1998 4. Runyang-Brücke[4] Zhenjiang – Yangzhou, RC 1.490 k. A. 2005 5. Humber-Brücke[5] Barton-upon-Humber - 1.410 2.220 1981 längste Hängebrücke 1981-1998 Hessle, UK 6. Jiangyin-Brücke[6] Jiangyin –Jianjiang, China 1.385 ~3.000 1999 7. Tsing-Ma-Brücke[7] Tsing Yi – Ma Wan, China 1.377 2.160 1997 8. Verrazano-Narrows-Brücke[8] Brooklyn – Staten Island, 1.298 ~1.600 1964 längste Hängebrücke 1964-1981 9. Golden Gate Bridge[9] San Francisco – Sausalito, 1.280 2.737 1937 längste Hängebrücke 1937-1964 Kalifornien, USA 10. Yangluo-Brücke[10] Wuhan, China 1.280 k. A. 2007

Liste der Top-Ten-Brücken der Hängebrücken der Welt [1].

Sie ist nach Farbproben in Gold, Grau, Silber, im danach vom amerikanischen Architekten Irving Foster Morrow (1884-1952) kreierten, patentierten „International-Orange“-Anstrich [2] nicht nur Wahrzeichen für die Golden Gate Strait und Bay Area (CA), sondern, neben der Freiheitsstatue (NY), auch Sinnbild für die USA.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Golden Gate Bridge und San Francisco von Marin Headlands aus, Foto: Rich Niewiroski Jr. [3].

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_längsten_Hängebrücken (Auszug Platz [1] bis [10]); [2] International Orange, http://en.wikipedia.org/wiki/International_orange. [3] Veröff. http://en.wikipedia.org/wiki/File:GoldenGateBridge-001.jpg.

75 Years Golden Gate Bridge.

Ihr praktischer Wert liegt im Überspannen der Buchteinfahrt „Chrysopylae“ bzw. „Goldenes Tor“, die den Namen um 1846 von Captain John Charles Fremont (1813-1890), Topographie-Ingenieur der US Army, angelehnt ans „Goldene Horn“ von Byzanz (TR) erhielt. Mit sechs Fahrspuren und zwei Fußgänger- und Radwegen verbindet sie San Francisco mit Marin County, Napa- und Sonoma-Valley.

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Die Golden Gate Bridge vom Nordufer aus [1].

[1] Widmer, U.: 50 Jahre Golden Gate Bridge in San Francisco, SIA 105(1987), S. 1306.

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Die Idee für die GGB entspringt mit aus dem Goldfund am Fuße der Sierra des Schweizers Johann August Sutter (1803-1880), den durch ihn mit dem Amerikaner James Wilson Marshall (1810-1885) initiierten „gold rush“, dem völlig überlasteten Fährverkehr an den 1.610 m voneinander entfernten, das Goldene Tor bildenden, Landzungen, der zwingenden Notwendigkeit, mit dem Los Angeles-Wachstum mitzuhalten sowie den Roaring Twenties.

Erste Pläne für sie gab es schon um 1870, wozu auch der kühne des Direktors der Central Pacific Railroad Company of California, Charles Crocker (1822-1888), zählt. Später war es der ehemalige Maschinenbaustudent und Herausgebers des SF-Bulletin, James Hebpurn Wilkins (1916), mit einer vagen, zu teuren Brücke von 900 m Spw. und 100-Mio.-USD-Etat.

Für diese und andere Projekte gab es viele Bedenken. Einige dachten, das Wasser ist zu tief, der Wind zu stark, das Erdbebenrisiko, die Kosten und Fährbetriebsbedrängung zu hoch. Eigentlich glaubten nur Wenige eine standhafte, gigantische Brücke (Bild unten).

Um mit der Area San Franzisco bei der wirtschaftlichen Evolution von Los Angeles gut mithalten zu können, war es eine zwingende Notwendigkeit, das seit 1776 in der Erschließung stehende Gebiet, mit ausreichender Infrastruktur im harten Wettbewerb bestehen zu lassen.

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GGB Sockeltafel der Statue von Joseph Baermann Strauss, Foto: Andree Neumann.

Von einer Symbolbrücke für das Golden Gate bei San Francisco voll überzeugt war 1917 der deutsch-amerikanische Bauingenieur Joseph Baermann Strauss (1870-1938). Seine Kühnheit und Überzeugung zur GGB rührte wahrscheinlich aus der Kenntnis der Aussagen von John August Roebling im Bericht an die Niagara-Brückenkommission aus dem Jahr 1855, wo er zu schrägen Seilverspannungen für die Sicherheit gegen Windkräfte und die damit erreichbare Spannweiten von möglichen 800 m bei Verwendung von gewöhnlichem Draht und das ausführbare Doppelte beim Einsatz von Stahldraht nennt[2].

[1] Foto: Andree Neumann, Privatarchiv; [2] Kahlow, A.: Röbling, Brückenbau, S. 98 ff., In: Kant, H.; Vogt, A. (Hrsg.): Aus Wissenschaftsgeschichte und- theorie, Wissenschafts- und Regionalgeschichte, Berlin: Engel 2005.

75 Years Golden Gate Bridge.

Aus der Idee folgte von ihm 1921 der Entwurf, der der Railroad-Bridge „Firth of Forth“ von 1890 ähnelte. Dieser sah eine Gerber-Fachwerk-Brücke mit 275 m Kragarmen, die als Einhängeträger eine 671 m lange Kabelhängebrücke tragen, vor. Vorgestellt wurde das Projekt der Öffentlichkeit im San Francisco Examiner vom 18. März 1923 [1], wurde aber intuitiv abgelehnt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Erster Brückenentwurf für die Golden Gate Bridge [1], s. a. [2].

Nach dem Brückengesetz vom 25.05.1923 für eine GGB kam es zum Projekt-Ranking der Architekten, Konstrukteuren, Ingenieuren. Beteiligt war 1925 auch der lettisch-amerikanische Brückenbauer Leon Solomon Moisseiff (1872-1943), der eine, die der gebauten Hängebrücke nahekommt, entwarf. Aus nicht ganz fairen Konfrontationen mit Letzterem, seinem Projektingenieur Prof. Charles Alton Ellis (1876-1949), der die mathematische Basis für die GGB schuft, und weiteren bekannten Konstrukteuren ging Strauss als Chefingenieur für sie im Jahre 1928 hervor. Seine offizielle Berufung ist mit dem 15. August 1929 datiert [3].

Mit seiner Engineering Corporation legte er, unter starker Einflussnahme von I. F. Morrow, der technischen Planung vom schweizerisch-amerikanischen Brückenarchitekten Dr. h. c. mult. Othmar Hermann Ammann (1879-1965), NY, und Brückeningenieur, Member of the Board of Consulting Engineers the GGB, Prof. Charles Derleth Jr. (1874-1956), SF, am 27. 08.1930 den endgültigen Brückenentwurf („blue prints“) vor. Für diesen entschieden sich die Gerichte, ebenso erhielt sie auf Grund der Wahrung strategischer Standards der Kriegsmarine [4] die Zustimmung vom Ministry of War und mit dem 3:1 Votum (145.057 für und 46.954 gegen die Vision von Strauss [5]) am 04. November 1930 aus der Bevölkerung, insbesondere durch das Argument: „Bridge against unemployment“,

[1] Widmer, U.: 50 J. GGB SF, SIA 105(1987), S. 1307; [2] Ramm, E.: GGB SF v. d. Anf. b. h. ÖIAZ 151(2006), S. 59/62; [3] J. B. Strauss, http://www.robinsonlibrary.com/technology/bridge/biography/strauss.htm; [4] Bernhard, R.: Brücke ü. d. GT b. SF, ZVDI 75(1931), S. 1507/8; [5] http//www.goldengatebridge.org//research/dates.php.

75 Years Golden Gate Bridge.

Der Weg zum offiziellen Spatenstich am 26. Februar 1933 für die damals größte Hängebrücke war nicht einfach, ihre Gegner versuchten sie durch 2.000 Gerichtsverfahren abzuwenden [1].

Als Novum beim Gestalten einer Großbrücke gilt das Heranziehen eines Architekten. Für diese Erstmaligkeit in der Geschichte des Brückenbaues wurde vom Chefingenieur für die Golden Gate Bridge der in San Francisco ansässige Baukünstler Irvine F. Morrow bestellt, dem als Hauptaufgabe die Verfeinerung der akribisch von Charles Ellis konstruierten Brücke für das Pacifictor Golden Gate übertragen wurde [2]. Er entwickelte kleine Features wie die Straßenlaternen, Brückengeländer, Fußgängerwege und vertikale Riffelung auf der Brücke.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Endgültiger Brückenentwurf (Architektenskizze) aus [2].

I. F. Morrows bedeutendster Beitrag für die GGB ist ihre erwähnte Rot-Orange-Farbe. Seine Farbkomposition ist nicht nur beständig, sondern nach E. P. Meinecke, ein US Forest Service Gutachter, ist sie auch sehr bestätigt: „Der Ton ist schön bei allen Lichtverhältnissen“ [3].

[1] AK: Bauwunder, 100 grandiose Bauwerke, Bindlach: Gondrom 2004; [2] Ramm, E.: Die Golden Gate Bridge in San Francisco von den Anfängen bis heute, ÖIAZ 151(2006), H. 1/3, S. 59; [3] Irving Morrow, GGB; www.pbs.org/wgbh/...americanexperience/features/biography/goldengate-morrow/.

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Ein Blick von der Nordseite auf die Nordpylone liefert den Beweis dieser Ansicht (Bild u.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nordpylone und Alcatraz, Blick von Norden, Foto: Andree Neumann [1].

Letztendlich schuf Morrow mit seiner eleganten Gestaltung der Golden Gate Bridge im Art Deco Stil ein harmonisches Ganzes, eine Assoziation von ihr mit der ausgedehnten Bucht, der weitläufigen Landschaft, dem imposanten Wasser wie auch dem unendlichen Himmel [2].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Golden Gate Bridge von Süden [3], ihre Assoziation mit der Bucht, der Landschaft, dem Wasser, dem Himmel.

[1] Neumann, Andree: Persönliches Fotoarchiv (gefunden a. in Andree´s Reisewelt); [2] Irving Morrow, GGB; www.pbs.org/wgbh/...americanexperience/features/biography/goldengate-morrow/; [3] Ramm, E.: Die GGB in San Francisco von den Anfängen bis heute, ÖIAZ 151(2006), H. 1/3, S. 59.

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Ausgewählte Besonderheiten der Hängebrücke über das Golden Gate bei San Franzisko.

Mit der Golden Gate Bridge schuf Strauss eine Brücke der Superlative, die ihr mit ihren zwei aus 1.200.000 Nieten gefügten, 227,4 m hohen, dreimal abgestuften, vielzelligen 44.000 t schweren Türmen, die auf stählernen, 127 mm dicker Grundplatten arretiert sind, und dem berühmten, sie umhüllenden Küstennebel, eine Spur von Surrealismus verleiht. Dazu tragen auch ihre zwei riesigen Pylonen mit bei, insbesondere ihre mächtigen 107 x 107 x 2,2 cm Hohlkastensegmente in ihrer Abstufung von 16,05 m x 9,63 m, mit 15 x 9 Zellen, etwa 80.000 cm2 Stahlfläche am Fuß auf 7,49 m x 3,21 m, mit 7 x 3 Zellen an der Pylonenspitze [1] – [5].

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Pylone während der Bauzeit [1]. Darstellung eines Pylons [2] bis [4].

Vom Fundament zur Fahrbahn (rd. 50 m) und beide Obergeschosse (rd. 60 m) haben Si-Stahlblech-Zellen (innen 22, außen 24 mm dick [2], ihre σN = 12.219/12.356 N • cm-2, und die beiden über der Fahrbahn liegenden Etagen (82 m hoch) sind aus C-Stahl (σN = 9.512/13.582 N • cm-2 bzw. 16.475 N • cm-2) gefertigt. Ihre Verbunde bilden Niete und gleichschenklige Winkelstähle 203 … 16 mm. Bis 60 % der unteren Zellengruppen wurden in Werkstätten mit passgenauen Stößen gefertigt. Ihre größte wog 80 t, maß 2,14 auf 3,20 m mit 13,7 m Länge. Statisch berechnet ist sie für ein Eigengewicht der Hauptöffnung von 32 t • m-1, 30 t • m-1 in den Seitenöffnungen, 6 t • m-1 Brückenverkehrslast und 0,75 t • m-1 für die Leitungen [2, 3].

[1] Ramm, E.: Die GGB SF v. d. Anfängen b. heute, ÖIAZ 151(2006), S. 60; [2] Ohlemutz, A.: 50 J. GGB SF, Stb. 56(1987), S. 375; [3] Schleicher, F.: Hängebrücke ü. d. GT b. SF, BI 17(1936), S. 99/102; [4] Bernhard, R.: Brücke ü. GT b. SF, VDIZ 75(1931), S. 1507/8; [5] Seiler, E.: Hängebrücke über das Goldene Tor bei San Franzisko, VDIZ 81(1937), Nr. 39, S. 1143/7.

75 Years Golden Gate Bridge.

Aus der folgend gezeigten Darstellung geht die Ausführung der Nord- und Südpylone hervor, die beide als Schwergewichtsbauten ausgebildet wurden. Zur Sicherung gegen Erdbeben sind die Pfeiler mit dem Achsabstand von 27,43 m rd. 7,50 m im Gründungsfels eingelassen und durch Stahlkonstruktionen 15,20 m tief untern Pylonenfüßen arretiert. Am Fußpunkt nehmen die Pylonen aus ständiger Last, Verkehr, Temperatur, Wind 29.900 mt (rd. 293 • 106 Nm) auf. Der Ästhetik wegen sind die vertikalen Hauptpfosten zellenartig, nach oben verjüngt und mit senkrechten Rippen ausgeführt. Das Design ist dazu geprägt durch vier profilierte Querriegel aus gekupferten Stahlblech [1]. Die Fahrbahnkonstruktion hat als Versteifungsträger einen Parallelträger mit Strebenfachwerk von 7,62 m Systemhöhe und Feldweite, dazu besteht sie aus vollwandigen, 2,58 m hohen Quer- und 14 Längsträgern von 0,61 m Höhe. Als Untergurt dienen Schrägstreben. Diese Gestaltung gestattete eine Fahrbahnbreite von 18,28 m, mit zwei parallel verlaufenden 3,35 m Fuß- und Fahrradwegen. Ihre 7,3 cm Aufhängeseile, bestehend aus galvanisch verzinkten Drähten in 5 Litzen, sind mit 150 % Nutzlast vorgestreckt, u.r. [2].

[...]

Ende der Leseprobe aus 45 Seiten

Details

Titel
Zum Jubiläum: 75 Jahre Golden Gate Bridge am Pacifictor
Untertitel
City and County of San Francisco
Veranstaltung
Technikgeschichte
Autor
Jahr
2012
Seiten
45
Katalognummer
V190586
ISBN (eBook)
9783656150268
ISBN (Buch)
9783656150060
Dateigröße
6731 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Golden-Gate-Bridge, Brückenkonstruktion, Seilhängebrücken, Brückenstähle, Brückeningenieure, International-Orange, Brückenbau
Arbeit zitieren
Dipl.-Ing., Dr.-Ing. Wolfgang Piersig (Autor:in), 2012, Zum Jubiläum: 75 Jahre Golden Gate Bridge am Pacifictor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190586

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