Wie präsentieren sich die heutigen Montessori-Gesellschaften im Internet? Erörtert am Beispiel von drei nationalen Montessori - Gesellschaften


Hausarbeit, 2002

19 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Gliederung

Einführung

1. Maria Montessoris Beziehung zu den Montessori- Gesellschaften und deren Ursprung

2. Internet und World Wide Web (www)
2.1. Suchmaschinen im World Wide Web
2.2. Bedienen der Suchmaschinen
2.3. Montessori- Gesellschaften und Internet

3. Methodik

4. Heute vertretene Montessori- Gesellschaften
4.1. Beschreibung der Deutschen Montessori Gesellschaft (DMG)
4.2. Beschreibung der American Montessori Society (AMS)
4.3. Beschreibung der Montessori Association of New Zealand (MANZ)
4.4 Vergleich der Ziele der Gesellschaften

Schlußwort

Literaturliste

Adressenliste der nationalen Montessori- Gesellschaften

Einführung

Ziel dieser Arbeit ist es, festzustellen in welchem Umfang und mit welcher Qualität und Aktualität sich die traditionellen, meist noch zu Maria Montessoris Lebzeiten gegründeten,

Montessori- Gesellschaften im modernen Medium Internet präsentieren. Ein Anreiz dieses Themas war unter anderem die Aufgabe möglichst alle weltweiten Gesellschaften im Internet aufzuspüren und herauszufinden inwieweit es Unterschiede und/oder Gemeinsamkeiten

in Bereichen wie Aufgaben, Ziele, Traditionen - Modernisierung gibt. Aber auch dem thematischen Aufbau der Homepage, der graphisch- gestalterischen Darstellung, sowie „Verkauf“ des Angebotes Montessori ist ein Teil dieser Arbeit gewidmet.

Dabei wäre es zu aufwendig für den Rahmen einer Hausarbeit gewesen, sämtliche, im Internet vertretene Montessori- Gesellschaften genau zu analysieren. Deshalb habe ich, sozusagen repräsentativ die Deutsche Montessori Gesellschaft (DMG), die American Montessori Society (AMS) und die New Zealand Association of Montessori Incorporated (MANZ) ausgewählt.

1.Maria Montessoris Beziehung zu den Montessori- Gesellschaften und deren Ursprung

Die italienische Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952) kümmerte sich Zeit ihres Lebens sehr um die Arbeit der nach ihr benannten Gesellschaften, denn diese dienten zur Einführung, Verbreitung und Förderung ihrer Methode, ihres Lebenswerkes, in vielen Ländern der Erde. Zwischen 1911 und 1917 wurden die meisten Montessori- Gesellschaften auf Initiative der Montessori - Anhänger gegründet, um die damals revolutionäre, neue Methode zur Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern der italienischen Pädagogin organisierter bekannt machen zu können.

1929 gründete Maria Montessori selber die Association Montessori Internationale (AMI), eine Art Dachorganisation aller nationalen Gesellschaften.

Vor allem reformfreudige PädagogInnen, die Montessoris Häuser und Ausbildungskurse in Rom besucht hatten, gründeten nach der Rückkehr in ihre Heimatländer die ersten Montessori- Vereinigungen -und Schulen, in der Hoffnung damit etwas an den gesellschaftlichen Zuständen, insbesondere den Lehr -und Lernmethoden der Schulen verändern zu können. „Maria Montessori tritt in die Geschichte zu einem Zeitpunkt ein, an dem die bürgerliche Gesellschaft des 19. Jahrhunderts beginnt, sich den sozialen Problemen ihrer Zeit zu stellen.“ (Helmut Heiland, 1991, 127). „Erzieher aller Arten - Lehrer, Gesetzgeber, Ärzte, Eltern, Schriftsteller - waren fasziniert von dem, was die Casa dei Bambini zu versprechen schienen. Sie kamen, um sie mit eigenen Augen zu sehen, und berichteten dann über den Versuch in der ganzen zivilisierten Welt“ (Rita Kramer, 1983,187). Dieser Erfolg wurde vor allem durch Montessoris eigene Vortragsreisen vorangetrieben, die sie nicht nur quer durch Europa, sondern auch in die USA und später nach Indien führten.

Doch Maria Montessori war in ständiger Angst um die „Reinheit“ ihrer Methode. Sie versuchte mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern, daß ihr Werk durch andere Pädagogen, auch wenn diese zu ihren Anhängern gehörten, verfälscht und/oder erweitert wurde. Deshalb erhob sie zunächst eine Art „Copyright“ auf ihren Namen und ihr pädagogisches Material. Eine weitere Maßnahme Montessoris, gegen die von ihr gefürchtete Ausbeutung ihres Namens und die Verfälschung ihrer Idee, ergriff sie 1915. Sie erstellte ein Memorandum mit der Überschrift : Allgemeine Regeln für die Bildung einer autorisierten Montessori- Gesellschaft „...das eine eindeutige Führung der Montessori-Gesellschaften durch Maria Montessori und die Monopolisierung der Montessori-Ausbildung vorsieht.“ (Helmut Heiland, 1991, 73). Dies hatte folgenschwere Auswirkungen auf die amerikanische sowie die englische Montessori - Gesellschaft, denn beide gingen an dem nun gestörten Verhältnis zu Maria Montessori, die den Anschein erweckte kein Vertrauen in die Mitglieder ihrer eigenen Gesellschaften, und deren Arbeit zu haben, in den folgenden Jahren zugrunde.

Inhalt dieses Memorandums war zum Beispiel das Thema Montessori - Diplom. Maria Montessori stellte deutlich klar, daß sich nur noch diejenigen „Montessori- Lehrerin“ nennen durften und ihre Schule „Montessori- Schule“ nennen durften, die ihren Ausbildungskurs nach 1913 besucht hatten. Dies enttäuschte einige ihrer bis dahin treuesten AnhängerInnen sehr. „Sie konnten nicht verstehen, daß einige der Bemühungen, die sie von sich aus zugunsten der Montessori - Bewegung unternommen hatten , von ihr nicht mit Begeisterung, sondern mit Mißtrauen entgegengenommen wurden. Sie war von keiner Veröffentlichung über irgend etwas, das mit ihrer Arbeit zu tun hatte, angetan - auch nicht von einem Nachrichtenblatt - wenn sie nicht die Möglichkeit hatte, sie zu überprüfen und den Inhalt gutzuheißen.“ ( Rita Kramer, 1983, 272-273). Daran wird sehr gut deutlich, wieviel Zeit Maria Montessori damit verbrachte sich mit der Arbeit der verschiedenen Gesellschaften zu beschäftigen.

Um die gesamte Montessori - Bewegung noch besser organisieren zu können,

gründete sie 1929 zusammen mit ihrem Sohn Mario Montessori die Association Montessori Internationale mit Sitz in Berlin bis 1935, dann in Amsterdam. Zu deren Aufgabe gehörten z.B. die Organisation der gebührenpflichtigen Ausbildungskurse und des Vertriebes der Rechte an ihren Materialien, was bedeutet, daß sie für Maria Montessoris Lebensunterhalt zuständig war, da diese nirgendwo fest beschäftigt war, kein regelmäßiges Einkommen bezog. „Beide Montessoris waren überzeugt, daß die Zügel der Bewegung fest in den Händen der Dottoressa bleiben müßten, damit die Methode nicht verwässert würde, und sie glaubten, die ideale Situation sei gegeben, wenn die Methode von Regierungsbeamten angenommen und in den staatlichen Schulen unter Maria Montessoris Leitung von Lehrerinnen praktiziert würde, die sie ausgebildet hätte und die von ihr beaufsichtigt würden“ (Rita Kramer, 1983, 369). Zu den wohl bekanntesten Förderern dieser Gesellschaft gehörten Sigmund Freud, Jean Piaget und Rabindranath Tagore. Viele der Gesellschaften verschwanden im Zweiten Weltkrieg, wurden danach aber teilweise neu gegründet, obwohl der Höhepunkt der Internationalen Montessori - Bewegung bereits überschritten war.

2. Internet und World Wide Web (www)

Das World Wide Web wird oft fälschlicherweise mit dem Internet verwechselt, da dies bei einigen Online- Diensten nicht ganz deutlich wird.

Das WWW ist jedoch „nur“ ein Dienst oder Standart des Internets, wenn auch der populärste. Es erweitert die Grundfunktionen des ursprünglichen ARPANET (amerikanisches Militärnetz Ende der 50er Jahre). Ende der 80er Jahre begann die CERN (Europäische Organisation für Kernforschung in Genf) Experimente mit einem Dienst, der jedem einfachen Zugriff und die Anzeige von Dokumenten bieten sollte, die auf einem Server irgendwo im Internet gespeichert sind.

Um dies zu erreichen entwickelte man ein Standartformat/ Sprache für Dokumente (HTML),

das ermöglichte, daß Dokumente auf jedem Anzeigegerät mühelos angezeigt werden können. Außerdem bot es anklickbare Verknüpfungen in Dokumenten zu anderen Dokumenten (Hypertextlinks). Eine anklickbare Verknüpfung kann ein Wort, ein Textbereich oder ein Bild sein. Das Dokument auf das die Verknüpfung verweist, kann eine Text-, Grafik-, Ton-, Animations-, oder irgendeine andere Datei sein.

WWW-Dokumente sind ASCII-Dokumente, die Befehle einer Sprache namens HTML (Hypertext Markup Language) enthalten.

So entstand das World Wide Web und der Nutzung durch Normalanwender stand nichts mehr im Wege.

2.1. Suchmaschinen im World Wide Web

Suchmaschinen sind riesige dynamische Verzeichnisse von Links zu anderen Internet- Seiten. Es wird generell unterschieden zwischen drei Techniken der Suchmaschinen:

1. Kataloge (redaktionell erstellte Verzeichnisse)
2. Indexe (durch Suchroboter erstellte Verzeichnisse)
3. Meta -Sucher (Suchmaschinen, die ihre Anfragen gleichzeitig an mehrere Suchmaschinen geben und dann alle Ergebnisse anzeigen)

2.2 Bedienen der Suchmaschinen

Einfachste Methode:

Man gibt das zu suchende Stichwort ein und beendet die Eingabe mit „Enter“.

- Ergebnis: oft zu viele Einträge, deshalb kommt man oft schneller zum Ziel mit einem

konkretisierten Stichwort:

Hierzu gibt man in Verbindung mit einem + ein weiteres, genauer umschreibendes Stichwort ein, wieder „Enter“.

- Ergebnis: wesentlich differenziertere Angaben

Platzhalter:

Dazu wird dem gesuchten Wort ein * angehangen oder vorangestellt, dann „Enter“.

- Ergebnis : ganzes Themengebiet wird abgesucht

Interessante Dokumente in der Übersicht an den farblich unterlegten Textstellen anklicken, die Verbindung wird sofort hergestellt.

2.3. Montessori-Gesellschaften und Internet

Für die heutigen Montessori- Gesellschaften bietet das Internet, besonders aber das World Wide Web, geradezu ideale Möglichkeiten der Informationsverbreitung. Denn dieses neue Medium ist weltweit zugänglich und die Homepages der verschiedenen Organisationen

können ständig aktualisiert werden. Jeder Interessent kann sich also über einen Computer mit Internetzugang schnell und unverbindlich auf den neuesten Stand in Sachen Montessori- Pädagogik bringen. Für nahezu jeden Geschmack und jedes Problem wird im Internet mittlerweile das passende Angebot präsentiert, da sich nicht nur die nationalen Verbände und Landesverbände hier vorstellen, sondern auch private Schulen und Kindergärten, sowie Anbieter von Montessori- Material, die teilweise auch kommerzielle Interessen haben.

Maria Montessori wäre aber wahrscheinlich entsetzt gewesen von dem heute herrschenden Durcheinander weltweit, was die Organisation der Montessori- Anhänger betrifft. Zunächst ist da die Trennung zwischen AMI- angeschlossen Gesellschaften und denjenigen die es nicht sind. Es gibt aber in vielen Ländern nationale Vertretungen beider Typen. Jede einzelne nationale Organisation ist dann nochmals unterteilt in Landesverbände und Kreisverbände und diese wiederum in Arbeitsgruppen einzelner Städte usw. Dieses Chaos fällt im Internet besonders auf, da einem unter entsprechenden eindeutigen Suchbegriffen immer eine Anzahl aller möglichen Typen von Montessori- Organisationen und –Einrichtungen aufgelistet werden.

Das Interesse an der Verbreitung und Förderung Montessoris Methode durch die Gesellschaften scheint aber ungebrochen zu sein. Deren Homepages sind meist aufwendig und freundlich gestaltet, so daß sie den Betrachter dazu anregen mehr über Maria Montessori, ihre Methode und die Arbeit der jeweiligen Gesellschaft wissen zu wollen.

3. Methodik

Ganz einfach ist die Suche nach den nationalen Organisationen nicht. Zumindest dann, wenn einem keine konkreten Adressen vorliegen.

Es empfiehlt sich also zunächst über eine Suchmaschine (hier Yahoo) zu starten. Auf die Eingabe „montessori+organisations“ folgt die Anzeige einer Fülle von verschiedensten

Deutschen Montessori – Kindergärten und Schulen, sowie die Adresse des Hessischen Landesverbandes. Da dies einen nicht weiterbringt, sollte man die Suche nun konkretisieren, indem man ganz unten auf der Ergebnis -Seite das Feld „Yahoo“ unter der Rubrik „englischsprachig“ anklickt und die Maschine nochmals suchen läßt. Hier ist das Ergebnis schon besser. Es wird zum Beispiel ein Link zu Michael`s Collection of all Montessori-

Organisations angezeigt. Diese, nach Ländern geordnete, Liste bietet die Möglichkeit direkt auf die Homepage des gewünschten Landes zu wechseln, wobei hier auch kommerzielle Anbieter aufgelistet sind und bei AMI angeschlossenen Gesellschaften nur die jeweilige Adresse aufgeführt ist. Ansonsten ist diese Seite sehr hilfreich, da sie einem die Suche in jedem einzelnen Land erspart, und interessante Links z. B. zu einer im Aufbau befindlichen Weltkarte der Association Montessori Internationale (AMI) anbietet, was von deren Homepage aus noch nicht möglich ist. Hier sind die Adressen der nationalen Gesellschaften der AMI bereits aufgelistet.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Wie präsentieren sich die heutigen Montessori-Gesellschaften im Internet? Erörtert am Beispiel von drei nationalen Montessori - Gesellschaften
Hochschule
Technische Universität Dortmund  (FB Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Maria Montessori. Leben und Werk einer großen Pädagogin
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2002
Seiten
19
Katalognummer
V19064
ISBN (eBook)
9783638232784
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit stellt Maria Montessoris Beziehung zu den weltweit vertretenen Montessori-Gesellschaften dar und gibt einen Überblick über die heutige Arbeit der Montessori-Gesellschaften, wobei der Hauptaspekt auf deren Selbstpräsentation und Präsenz im Internet liegt.
Schlagworte
Montessori-Gesellschaften, Internet, Erörtert, Beispiel, Montessori, Gesellschaften, Maria, Montessori, Leben, Werk, Pädagogin
Arbeit zitieren
Helene Hoven (Autor:in), 2002, Wie präsentieren sich die heutigen Montessori-Gesellschaften im Internet? Erörtert am Beispiel von drei nationalen Montessori - Gesellschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19064

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