Der Begriff der Mechanik kann in zwei Bereiche unterteilt werden: in die praktische und theoretische Mechanik. Schon die ägyptischen und babylonischen Hochkulturen verstanden es, „einfache Maschinen“ wie den Hebel für zahlreiche Bauwerke und zudem für agrarische Zwecke zu nutzen. Jedoch konnten diese Hochkulturen die eingesetzten Gerätschaften und deren Wirkungsweise nicht durch mechanisch-physikalische Grundsätze erläutern. Ausgehend von dem praktischen Anwendungswissen über jene Gerätschaften, welche in zahlreichen Abwandlungen sowohl im Bauwesen als auch in der Landwirtschaft zum Einsatz kamen, sollte nun eine Theorie der Mechanik erschaffen werden.
Zur Themeneingrenzung
In dieser Arbeit soll vor allem die methodische Entwicklung der Mechanik der Antike betrachtet und erörtert werden. Von der aristotelischen Naturphilosophie ausgehend wird zunächst die Entwicklung einer methodischen Mechanik und deren Etablierung als eigenständige Disziplin innerhalb der Philosophie betrachtet. Nach einigen Erläuterungen zur aristotelischen Mechanik und deren Prinzipien - sowie deren Ursprung - soll der Fokus sodann auf die axiomatisch-deduktive Methodik des Archimedes von Syrakus gelegt werden. Ausgehend von der exakten Beschreibung mechanischer Instrumente und Prozesse, sollen weitere hellenistische Autoren wie Heron von Alexandria und Philon von Byzanz sowie der synchron einhergehende Anstieg von mechanisch-technischen Traktaten jenes Zeitalters betrachtet werden. Auch das Verhältnis der Technik zur Medizin soll anhand einiger Textstellen (u.a. aus dem Corpus Hippokraticum des Hippokrates von Kos) dargelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Themeneingrenzung
- ,,Mechanische Probleme\" und einfache Maschinen
- Vom Kosmos zur Mechanik – Natur als „mechanisches Vorbild“
- Eine mathematische Neuerörterung durch Archimedes
- Der technische Fortschritt im Zeitalter des Hellenismus
- Analogien in Medizin und Technik
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der methodischen Entwicklung der Mechanik in der Antike. Sie beleuchtet die Entstehung einer eigenständigen Disziplin innerhalb der Philosophie, ausgehend von der aristotelischen Naturphilosophie. Der Fokus liegt auf der axiomatisch-deduktiven Methodik des Archimedes und der Entwicklung der Mechanik im Hellenismus.
- Entwicklung der Mechanik als eigenständige Disziplin
- Die Rolle der aristotelischen Naturphilosophie
- Die axiomatisch-deduktive Methodik des Archimedes
- Die Weiterentwicklung der Mechanik im Hellenismus
- Das Verhältnis von Technik und Medizin
Zusammenfassung der Kapitel
- Zur Themeneingrenzung: Die Arbeit stellt die methodische Entwicklung der Mechanik in der Antike in den Fokus, beginnend mit der aristotelischen Naturphilosophie und der Entstehung einer eigenständigen Disziplin. Sie kündigt die Schwerpunktlegung auf die axiomatisch-deduktive Methodik des Archimedes und die Entwicklung der Mechanik im Hellenismus an.
- ,,Mechanische Probleme\" und einfache Maschinen: Hier werden einfache Werkzeuge wie der Hebel aus der Perspektive der antiken Hochkulturen betrachtet. Die Arbeit stellt den Begriff der „techné“ und die "méchané" im aristotelischen Kontext dar. Es wird darauf eingegangen, wie Aristoteles die Hebelwirkung auf eine Kreisbewegung zurückführt und sie auf das Prinzip der Waage überträgt.
- Vom Kosmos zur Mechanik – Natur als „mechanisches Vorbild“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der Natur als „mechanisches Vorbild“ und der Anwendung der Mechanik auf verschiedene Bereiche. Die Arbeit zeigt, wie Aristoteles das Hebelprinzip auf weitere mechanische Instrumente und Prinzipien anwendet.
- Eine mathematische Neuerörterung durch Archimedes: Dieses Kapitel betrachtet die axiomatisch-deduktive Methodik des Archimedes von Syrakus und die Anwendung mathematischer Prinzipien auf mechanische Probleme.
- Der technische Fortschritt im Zeitalter des Hellenismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Mechanik im Hellenismus und den Einfluss von hellenistischen Autoren wie Heron von Alexandria und Philon von Byzanz auf die technische Entwicklung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der antiken Mechanik, der methodischen Entwicklung dieser Disziplin, der aristotelischen Naturphilosophie, der axiomatisch-deduktiven Methodik des Archimedes, den „Mechanischen Problemen“, der Rolle von „techné“ und „méchané“, dem Hebelprinzip, der Kreisbewegung, der Geometrie, dem technischen Fortschritt im Hellenismus sowie dem Verhältnis von Technik und Medizin.
- Citar trabajo
- Matthias Scherer (Autor), 2012, Von der naturphilosophischen zur hellenistischen Mechanik: Vergleich und Entwicklung der Methodik und Lehre innerhalb der antiken Mechanik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190993