Seit 1974 gibt es offizielle Rahmenrichtlinien, verabschiedet durch den Deutschen Bildungsrat, die „fach- und stufenbezogene Inhalte, Ziele, Methoden, Medien [...] [und] Materialien“ (Kron 2008, S. 206) für den Unterricht vorgeben. Das Didaktische Handeln des Lehrers ist auf diese vom Bildungsrat festgelegten Richtziele ausgerichtet. Jedoch sind diese, in den offiziellen Rahmenrichtlinien festgehaltenen Curricularen Vorgaben, nicht spezifisch genug, um sie als direkte Lehr- und Lernziele für die Planung von Unterrichtseinheiten übernehmen zu können. Um sie zur Planung von Unterricht nutzen zu können, muss erst eine Spezifizierung erfolgen. Dieser von der Lehrpersonen durchgeführte Transformationsprozess wird 'Operationalisierung' genannt. Hierbei wird von den in den Rahmenrichtlinien festgehaltenen Richtzielen ausgegangen, Grobziele abgeleitet und anschließend werden Feinziele bestimmt. Als Hilfe für diesen Prozess stehen der Lehrperson die so genannten 'Lehrzieltaxonomien' zur Verfügung.
Doch wie genau funktioniert dieser Transformationsprozess und welche Relevanz hat er für die Planung von Unterricht? Weiterhin, welche 'Lehrzieltaxonomien' stehen der Lehrperson dabei zur Verfügung? Wie kann ein Transformationsprozess beispielhaft aussehen und welche Probleme oder Schwierigkeiten ergeben sich aus gleichem? Und schlussendlich, welche Funktion haben die Strukturhilfen?
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit eben diesen Fragen. Dazu soll zunächst einmal der Transformationsprozess, die Operationalisierung, näher erläutert werden. Anschließend werden beispielhaft die Lehrzieltaxonomien von Bloom und Krathwohl vorgestellt. Die Theorien befassen sich mit dem kognitiven (Bloom) und affektiven Bereich (Krathwohl) und sind die wohl gängigsten Strukturierungshilfen und wurden deshalb für diese Arbeit ausgewählt. Auf andere Taxonomien wird nicht eingegangen, da dies den Umfang dieser Arbeit überschreiten würde. Im Anschluss wird anhand eines Beispiels die Operationalisierung aus dem Lehrplan für Englisch der Sekundarstufe II für Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein- Westfalen aufgeführt um die Anwendung von Taxonomien zu verdeutlichen. Darauf aufbauend werden dann Probleme der Lehr- und Lernzielbestimmung angesprochen und abschließend die Funktion der Lehrzieltaxonomien herausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Vom Curriculum zum Feinziel - Die, Operationalisierung'
- Die Lehrzieltaxonomien
- Eine Definition…….......
- Taxonomien im kognitiven Bereich
- Taxonomien im affektiven Bereich
- Exemplarische, Operationalisierung' anhand des Lehrplan Englisch für
Gymnasien/Gesamtschulen Sekundarstufe II.
- Exemplarische Grobziele
- Operationalisierung mit Hilfe der kognitiven Taxonomien...
- Operationalisierung mit Hilfe der affektiven Taxonomien......
- Probleme bei der Lehrzieloperationalisierung.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Transformationsprozess von Curricularen Vorgaben zu konkreten Lernzielen, der als „Operationalisierung“ bezeichnet wird. Sie beleuchtet die Bedeutung dieses Prozesses für die Unterrichtsplanung und stellt die gängigsten Lehrzieltaxonomien von Bloom und Krathwohl vor, die sich mit dem kognitiven und affektiven Bereich befassen. Die Arbeit analysiert anhand eines Beispiels aus dem Lehrplan Englisch für die Sekundarstufe II, wie die Taxonomien bei der Operationalisierung von Lernzielen eingesetzt werden können. Schließlich werden auch Probleme und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Lehrzieloperationalisierung diskutiert.
- Der Transformationsprozess der Operationalisierung von Curricularen Vorgaben zu konkreten Lernzielen
- Die Rolle von Lehrzieltaxonomien bei der Operationalisierung von Lernzielen
- Exemplarische Anwendung von Taxonomien in der Praxis (Lehrplan Englisch)
- Probleme und Herausforderungen bei der Lehrzieloperationalisierung
- Die Funktion von Lehrzieltaxonomien als Strukturierungshilfen
Zusammenfassung der Kapitel
- Problemstellung: Diese Einleitung stellt die Problematik der fehlenden Spezifität von Curricularen Vorgaben für die Planung von Unterrichtseinheiten dar. Die Operationalisierung als Transformationsprozess von Richtzielen zu konkreten Lernzielen wird als essentiell für die Unterrichtsplanung hervorgehoben. Die Arbeit zielt darauf ab, den Prozess der Operationalisierung zu erläutern, gängige Lehrzieltaxonomien vorzustellen und ihre Anwendung anhand eines Beispiels zu veranschaulichen.
- Vom Curriculum zum Feinziel - Die, Operationalisierung': Dieses Kapitel definiert zunächst die Begriffe Curricula, Lehrplan, Richt- und Grobziele und erläutert die Relevanz von Curricularen Vorgaben für die Unterrichtsplanung. Es beschreibt den Transformationsprozess der Operationalisierung, bei dem Richtziele in konkrete Feinziele überführt werden, und erklärt, wie diese für die Planung von Unterricht relevant sind.
- Die Lehrzieltaxonomien: Dieses Kapitel befasst sich mit den gängigen Lehrzieltaxonomien von Bloom und Krathwohl. Es definiert den Begriff der Taxonomie und stellt die Taxonomien für den kognitiven und affektiven Bereich vor.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Operationalisierung von Lernzielen, Lehrzieltaxonomien, insbesondere die von Bloom und Krathwohl, sowie die Anwendung dieser Taxonomien in der Unterrichtsplanung. Weitere wichtige Begriffe sind Curriculum, Lehrplan, Richtziele, Grobziele, Feinziele, kognitiver Bereich, affektiver Bereich und die Herausforderungen der Lehrzielbestimmung.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Koch (Autor:in), 2011, Vom Curriculum zum Feinziel - Die Operationalisierung von Lehr- und Lernzielen durch Lernzieltaxonomien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191126