Lange Zeit waren Sterben und Tod und damit auch die daran anschließenden Fragen der Auferstehung ein Tabuthema. Mit der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft, der Entwicklung hin zu selbstbestimmtem Altern, neuen Angeboten von Sterbehilfe, sowie mannigfaltigen neuen Arten der Bestattung von der Gesellschaft in den Blick genommen zu werden.
Es wird gefragt: Was kommt danach? Nach Sterben und Tod? Ist danach alles vorbei, oder gibt es ein Wiedersehen mit dem Ehegatten und anderen lieben Verstorbenen?
Seit Beginn der christlichen Kirche ist Ostern das wichtigste Fest des liturgischen Kalenders. Damit verbunden war von Anfang an die Vorstellung der Auferstehung der Person Jesus von Nazareth. Dieses Ereignis bestimmte die theologische Vorstellung des Paulus beispielsweise so stark, dass er in 1.Kor 15, 17-19 schreibt: Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus
entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Schon für Paulus war die Auferstehung das grundlegende Ereignis, an dem sich christlicher Glaube festgemacht hat. So unbegreiflich es heutzutage
klingt, dass eine Person von den Toten auferweckt wurde, klingt es auch im Johannesevangelium an. Beispielsweise wird von Thomas berichtet, der seine Hände in die Wundmahle Jesu legte (Joh 20,24-29), um diese Auferstehung als tatsächliches Ereignis zu erfassen.
Wolfhart Pannenbergs Anliegen ist es, dass die Kraft der Auferstehung, auf Grund derer Christen glauben, in der heutigen Gesellschaft wieder an Bedeutung gewinnt. Er möchte, wie
Thomas, seine Hände in die Wundmahle Jesu legen, das heißt für ihn in „wissenschaftlichem“ Umgang dem Ereignis der Auferstehung Jesu nachfühlen. Darum behandelt er Fragen um Tod, Leben und der christlichen Hoffnung auf Auferstehung. Fragen, die neuerdings vermehrt von philosophischen, fremdreligiösen und esoterischen Strömungen beantwortet werden, wollen neu in christlicher Perspektive verstanden werden, ganz nach dem Motto aus 1.Petr
3,15: Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.
Inhaltsverzeichnis
- §1 Einleitung – Fragestellung
- §2 Geschichtliche Einordnung Pannenbergs in der Erforschung der Historizität der Auferstehung Jesu
- §3 Erkenntnistheoretische Voraussetzungen
- 3.1 Universalgeschichte
- 3.2 Apokalyptischer Erwartungshorizont – Pannenbergs anthropologische Voraussetzung
- 3.3 Wissenschaftlich-methodische Voraussetzung
- §4 Pannenbergs These zur Historizität der Auferstehung Jesu
- 4.1 Pannenbergs historisch-kritische Methodik
- 4.2 Pannenbergs Bewertung der Osterüberlieferungen
- 4.2.1 Die Erscheinungstradition
- 4.2.2 Das leere Grab
- §5 Die Bedeutung der Auferstehung Jesu nach Pannenberg
- §6 Kritische Würdigung
- 6.1 Erkenntnistheoretische Grundlagen
- 6.2 Historisch-kritische Exegese
- 6.3 Faktum und Deutung der Auferstehung
- §7 Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Wolfhart Pannenbergs Beweis für die Historizität der Auferstehung Jesu, basierend auf seinem Werk „Grundzüge der Christologie“. Sie untersucht, wie Pannenberg die Osterüberlieferungen in einer historisch-kritischen Perspektive betrachtet und wie er die Bedeutung der Auferstehung für den christlichen Glauben begründet.
- Historisch-kritische Analyse der Osterüberlieferungen
- Pannenbergs theologische Argumentation für die Historizität der Auferstehung
- Die Bedeutung der Auferstehung Jesu für den christlichen Glauben
- Pannenbergs Verhältnis zu anderen Theologen wie Bultmann und Barth
- Die Rolle der Universalgeschichte in Pannenbergs Argumentation
Zusammenfassung der Kapitel
- §1 Einleitung – Fragestellung: Dieses Kapitel stellt die Fragestellung der Arbeit dar, nämlich die Untersuchung von Pannenbergs Beweis für die Historizität der Auferstehung Jesu.
- §2 Geschichtliche Einordnung Pannenbergs in der Erforschung der Historizität der Auferstehung Jesu: Dieses Kapitel beleuchtet Pannenbergs Stellung in der wissenschaftlichen Diskussion über die Historizität der Auferstehung Jesu, insbesondere im Kontext der Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts.
- §3 Erkenntnistheoretische Voraussetzungen: Dieses Kapitel beleuchtet die philosophischen und theologischen Grundlagen von Pannenbergs Argumentation. Es betrachtet die Rolle der Universalgeschichte, die anthropologische Voraussetzung und die wissenschaftlich-methodische Vorgehensweise.
- §4 Pannenbergs These zur Historizität der Auferstehung Jesu: Dieses Kapitel erläutert Pannenbergs Methode der historisch-kritischen Exegese und seine Bewertung der Osterüberlieferungen, insbesondere die Erscheinungstradition und die Berichte vom leeren Grab.
- §5 Die Bedeutung der Auferstehung Jesu nach Pannenberg: Dieses Kapitel untersucht, welche Bedeutung Pannenberg der Auferstehung Jesu für den christlichen Glauben zuschreibt und wie er sie im Kontext der heutigen Zeit versteht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der christlichen Theologie wie der Auferstehung Jesu, der Historizität biblischer Ereignisse, der historisch-kritischen Exegese, der Universalgeschichte, der Anthropologie und der Erkenntnistheorie. Wichtige Bezugspunkte sind dabei Pannenbergs Werk „Grundzüge der Christologie“ und seine Auseinandersetzung mit Theologen wie Bultmann und Barth. Die Arbeit beschäftigt sich außerdem mit der Relevanz der Auferstehung für den christlichen Glauben im Kontext der heutigen Gesellschaft.
- Citar trabajo
- Matthias Weida (Autor), 2009, Pannenbergs Beweis der Auferstehung Jesu anhand seiner "Grundzüge der Christologie", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191248