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Dass sich Figuren in einem begrenzten Handlungsraum, den sie nicht verlassen können und der dadurch zu einem Mikrokosmos wird, befinden, aber dennoch in Bewegung sind, ist eines der für eine solche Inszenierung bedeutsamsten Charakteristika. Oftmals entsteht
hieraus auch ein Zeitdruck, da zum Beispiel etwas Bestimmtes erledigt sein muss, bevor der Zug einen Ort erreicht.
Aber auch zahlreiche Filme anderer Regisseure weisen entsprechende Szenen auf; alleine Filmtitel wie THE FIRST GREAT TRAIN ROBBERY (DER GROßE EISENBAHNRAUB, Michael Crichton, UK 1979), RUNAWAY TRAIN (EXPRESS IN DIE HÖLLE, Andrei Konchalovsky, USA 1985) oder MURDER ON THE ORIENT EXPRESS (MORD IM ORIENT EXPRESS, Sidney Lumet, UK 1974) versprechen, Szenen zu beinhalten, die sich in der Eisenbahn abspielen.
Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit werden entsprechende Szenen aus Hitchcocks Filmen analysiert, um herauszuarbeiten, welche Möglichkeiten sich bieten, wenn die Handlung oder ein Teil davon in einem Zug spielt, welche Standards in diesen Szenen vorkommen und anhand der Erkenntnisse definiert, was letztendlich eine
„Standardsituation im Zug“ ausmacht. Dieser Abschnitt wird unterteilt in zwei Arten des Zuges als Handlungsort, indem jeweils typische Situationen zunächst im Güterzug (anhand NUMBER SEVENTEEN) und darauf folgend im Personenzug (anhand u.a. des frühen Spionagefilms THE 39 STEPS) aufgezeigt werden. Anschließend werden entsprechende Situationen verschiedener Filme verglichen, um
festzustellen, ob diese dem Muster folgen und ob ein Einfluss Hitchcocks erkennbar ist.
Der zweite Teil dieser Arbeit stellt über die Standardsituationen hinausgehend eine Untersuchung verschiedener Filme mit Handlung im Zug dar, in der auffällige Plotanleihen und deutliche Zitate betrachtet werden, um darzulegen, wie spätere
Filmemacher sich das Werk Hitchcocks zum Vorbild genommen haben. Hierfür werden die Filme THE LADY VANISHES und FLIGHT PLAN, beziehungsweise STRANGERS ON A TRAIN und THROW MOMMA FROM THE TRAIN miteinander verglichen.
Im abschließenden Fazit werden die Ergebnisse der Arbeit in ihrer Gesamtheit zusammengefasst.
"Eine originelle Fragestellung, die kenntnisreich und pointiert umgesetzt wurde."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Standardsituation im Güterzug
- NUMBER SEVENTEEN
- INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE
- OCTOPUSSY
- Standardsituation im Personenzug
- THE 39 STEPS
- NORTH BY NORTHWEST
- SILVER STREAK
- TRADING PLACES
- MISSION: IMPOSSIBLE
- FROM RUSSIA WITH LOVE
- Zwischenbilanz: Fazit Standardsituation im Zug
- Plotanleihen und Zitate
- THE LADY VANISHES und FLIGHT PLAN
- STRANGERS ON A TRAIN und THROW MOMMA FROM THE TRAIN
- Abschließende Bemerkung
- Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einsatz des Zuges als Handlungsort in Filmen, insbesondere im Werk Alfred Hitchcocks. Die Untersuchung analysiert Standardsituationen im Zug und untersucht, wie spätere Filmemacher Hitchcocks Werke zitieren und adaptieren.
- Standardsituationen im Zug als Handlungsort
- Analyse von Hitchcocks Filmen mit Zug-Szenen
- Vergleich mit Filmen anderer Regisseure
- Identifizierung von Plotanleihen und Zitaten
- Analyse von Einflüssen Hitchcocks auf spätere Filme
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet Hitchcocks Vorliebe für den Zug als Handlungsort und die vielfältigen Möglichkeiten, die er in seinen Filmen nutzt. Das erste Kapitel analysiert Standardsituationen im Güterzug anhand von NUMBER SEVENTEEN, INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE und OCTOPUSSY. Im zweiten Kapitel werden Standardsituationen im Personenzug mit Filmen wie THE 39 STEPS, NORTH BY NORTHWEST, SILVER STREAK, TRADING PLACES, MISSION: IMPOSSIBLE und FROM RUSSIA WITH LOVE untersucht.
Schlüsselwörter
Alfred Hitchcock, Zug, Handlungsort, Standardsituation, Plotanleihen, Zitate, Film, Thriller, Spionagefilm, Inszenierung, Dramaturgie, Filmgeschichte, Filmsprache, Vergleich, Analyse
- Citar trabajo
- Cornelius Kern (Autor), 2009, Hitchcock On A Train, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191311