Historische Projektarbeit am Beispiel der "Techno-Jugendkultur"


Hausarbeit, 2011

22 Seiten


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

0. Angabe des eigenen Geburtsjahrgangs

1. Meine eigenen Erfahrungen mit meinem Geschichtsunterricht
1.1. Klasse 1 – 4
1.2. Klasse 5 – 6
1.3. Klasse 7 – 10
1.4. Klasse 11-13

2. Meine Vorstellungen von einem `guten´ Geschichtsunterricht

3. Der Ansatz eines handlungsorientierten Geschichtsunterrichts

4. Der Ansatz der historischen Projektarbeit

5. Exemplifizierung des entdeckenden / forschenden Lernens am Beispiel der „Techno-Jugendkultur“

6. Literatur

0. Angabe des eigenen Geburtsjahrgangs

Geboren bin ich im Jahre 1985. In eben diesem Jahr wird Michail Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU, in vielen EG-Staaten werden die ersten europäischen Reisepässe ausgegeben, Boris Becker wird erster Deutscher Sieger in Wimbledon und die IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) bekommt den Friedensnobelpreis, nur knapp 5 Monate vor der Katastrophe von Tschernobyl.

1. Meine eigenen Erfahrungen mit meinem Geschichtsunterricht

Wenn man sich an seinen eigenen Geschichtsunterricht erinnern soll, neigt man dazu den Schluss zu ziehen, man habe in 13 Schuljahren ausschließlich den Themenkomplex des Nationalsozialismus behandelt. Das mag vermutlich daran liegen, dass man sich, wenn dieses Thema behandelt wird, in einem Alter befindet, indem man empfänglicher für die eigene Geschichte ist, als zum Beispiel für die französische Revolution. Dies würde auch der vierten und damit höchsten Stufe der historischen Sinnbildung bei Jörn Rüsen entsprechen. Der „genetische“ Modus versteht dabei Geschichte als steten Wandel in Verbindung mit Veränderung. Das Fremde wird dabei Teil der eigenen Geschichte.[1]

Demnach kann man davon ausgehen, dass genannter Themenkomplex tiefer in unserem eigenen Geschichtsbewusstsein verankert ist, als davor liegende Themen.

Daraus lässt sich wiederum folgern, dass man sehr viel tiefer im individuellen Geschichtsbewusstsein abtauchen muss, um einen kompletten Rückblick auf den eigenen Geschichtsunterricht zu erlangen. Daher wird dieses Kapitel die Schuljahre in chronologischer Reihenfolge wiedergeben, um zum einen deutlicheren Überblick über die einzelnen Themen zu erhalten, zum anderen und besonderen aber die Entwicklungen zwischen den Themenkomplexen aufzuzeigen.

Mit der chronologischer Abfolge von Epochen im Geschichtsunterricht wird nicht nur dem Schüler in seiner Schulzeit, sondern auch mit Nachwirkungen auf sein späteres Leben impliziert, dass Themen, die im fünften Schuljahr bearbeitet werden weniger umfangreich und diffizil sind, als Themen in der Oberstufe. Das ist natürlich widersinnig, da die Quellenlage des Mittelalters der des Nationalsozialismus in nichts nachsteht. Auch diese Tatsache spielt eine Rolle bei der Beschreibung des eigenen Geschichtsunterrichts.

1.1 Klasse 1 – 4

Die Inhalte der Grundschule sind mir nicht mehr wirklich geläufig. Da die Themen des Geschichtsunterrichts mit in den Sachunterricht einfließen, kann ich mich auch nur noch schwer an Themengrenzen erinnern. Verinnerlicht habe ich allerdings die Behandlung des Mittelalters, hier besonders den Aufbau einer Burg. Wir haben unterschiedliche Fotografien von sehr unterschiedlichen Burgen gezeigt bekommen, um daran die einzelnen Merkmale aufgezeigt zu bekommen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Burg Satzvey[2]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Schloss Neuschwanstein[3]

In der vierten Klasse sind wir auf Klassenfahrt in das mittelalterliche Gerolstein in der Eifel gefahren. Hier haben wir die Löwenburg besichtigt, die das erste Mal 1115 urkundlich erwähnt ist. Leider stehen nur noch Ruinen von der einst imposanten Burg. Daher war es uns sehr schwierig die Merkmale einer Burg, die wir vorher erlernt hatten, wiederzuerkennen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.3: Ruine des Bergfrieds[4]

Ich erinnere mich daran, dass wir sehr enttäuscht waren, als wir diese Ruinen besucht haben und unsere Lehrerin uns erklärte, dass nicht alle Burgen so gut erhalten sind wie etwa Burg Satzvey oder Schloss Neuschwanstein.

1.2 Klasse 5 – 6

In der ersten Klasse der weiterführenden Schule, der Realschule, hatte ich noch keinen Geschichtsunterricht, aber ab Klasse 6 haben wir die bekannten Themen laut Lehrplan durchgenommen.

Angefangen haben wir in der Steinzeit, die wir sehr plastisch erklärt bekommen haben.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir die verschiedenen Bodenschichten auswendig lernen mussten. Allerdings haben wir die Steinzeit fächerübergreifend gelehrt bekommen. In Deutsch haben wir zur gleichen Zeit „Rokal – Der Steinzeitjäger“ gelesen[5]. Da ich das Leseheft noch besitze kann ich sehr gut rekonstruieren, wie wir vorgegangen sind. Wir haben das Buch komplett gelesen, meist als Hausaufgabe. Dann haben wir die Textstellen markiert die über folgende Eigenarten der Steinzeit und der Menschen Auskunft geben.

- Wohnung
- Jagd/ Sammeln
- Werkzeuge/Maße/ Waffen
- Kleidung
- Essen/Getränke/ Zubereitung
- Sitten/ Gebräuche/ Rituale
- Arbeitstechniken

Das Buch hat knapp 100 Seiten und ich kann mich entsinnen, dass es eine sehr zeitaufwendige und schwierige Aufgabe war.

An Stellen wie der folgenden, ist im Nachhinein betrachtet die Arbeit aber äußerst fraglich, da sie nicht mit den neuesten Forschungsergebnissen übereinstimmt. Den Schülern und Schülerinnen werden bloße Vermutungen vorgestellt. „Als du hilflos vor Mura auf dem Boden lagst, richtete Kerk seinen Speer auf dich. Er wollte einen kranken Fremden nicht in unserer Jagdgemeinschaft dulden. Aber ich riß ihm den Speer aus der Hand, zerbrach ihn und warf ihm die Stücke vor die Füße“ […] „Das ist der größte Schimpf, den man einem Jäger antun kann.“[6] Es ist nicht nachhaltig bewiesen, ob die Steinzeitmenschen Gemeinschaften mit derlei enger Gruppenstruktur hatten, dass sie andere Jäger nicht aufgenommen hätten und darüber hinaus ihresgleichen sogar getötet hätten.

Ich kann mich ebenfalls erinnern, dass wir nach der Steinzeit relativ schnell zur ägyptischen Hochkultur gewechselt haben. Die Pyramide mit dem Aufbau der Gesellschaft im antiken Ägypten ist mir nachhaltig im Gedächtnis erhalten geblieben. Darüber hinaus allerdings sonst sehr wenig. Laut heutigem Kernlehrplan für Geschichte im G8 System für die Sekundarstufe 1, folgt auf die Bearbeitung ausgewählter Hochkulturen, die Bearbeitung des Imperium Romanum und die Vorstellung der griechischen Polis[7]. An beides kann ich mich nicht erinnern, dies unterrichtet bekommen zu haben.

[...]


[1] Rohlfes, Joachim, Geschichtsunterricht in: Keck, Rudolf W.; Sandfuchs, Uwe (Hrsg.), Wörterbuch Schulpädagogik, Bad Heilbrunn 1994, S.132.

[2] http://www.burgsatzvey.de/

[3] http://www.neuschwanstein.de/deutsch/schloss/index.htm

[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Gerolstein

[5] Lornsen, Dirk, Rokal der Steinzeitjäger, Stuttgart 1990.

[6] Ebd. 29 f.

[7] http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/kernlehrplaene-sek-i/gymnasium-g8/geschichte-g8/kernlehrplan-geschichte/stufen-der-anforderungen/stufen-der-anforderungen.html

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Details

Titel
Historische Projektarbeit am Beispiel der "Techno-Jugendkultur"
Hochschule
Universität zu Köln
Autor
Jahr
2011
Seiten
22
Katalognummer
V191314
ISBN (eBook)
9783656160533
ISBN (Buch)
9783656161028
Dateigröße
670 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
historische, projektarbeit, beispiel, techno-jugendkultur
Arbeit zitieren
Verena Nöckel (Autor:in), 2011, Historische Projektarbeit am Beispiel der "Techno-Jugendkultur", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191314

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