„Krieg (ahd. Chreg >Hartnäckigkeit<): mit Waffengewalt ausgetragene Auseinandersetzung zwischen größeren Gruppen, in der Regel Staaten oder Völker.“
Diese simple Definition von Krieg bietet eine rein deskriptive, wertneutrale Beschreibung eines der schrecklichsten Ereignisse, die es auf dieser Welt gibt.
Ich möchte in der vorliegenden Arbeit den immer noch andauernden Dritten Golfkrieg auf seine völkerrechtliche Legitimation und auf seine Beispielhaftigkeit für die neue amerikanische Außenpolitik hin überprüfen. Dabei konzentriert sich meine Untersuchung auf folgende Aspekte:
Auf die Kriegslegitimation ohne UNO-Mandat.
Auf die Rolle als „weltweite gesetzgebende Instanz“ welcher die UNO im Verlaufe dieses Konfliktes verlustig geht.
Auf den Wechsel im Kurs der US-Amerikanischen Außenpolitik nach der Clinton-Ära.
Meine Thesen dazu lauten:
Auch mit dem Prinzip des „Gerechten Krieges“ (bellum iustum) lässt sich der Dritte Golfkrieg nicht legitimieren.
Die UNO wurde in ihrer Position als „Staatenübergeordnete Instanz“ lächerlich gemacht und hat somit an Glaubwürdigkeit verloren.
Der Krieg gegen den Irak ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, der egal wie man ihn zu rechtfertigen versucht, gegen die Charta der UNO verstößt.
Diese neoimperiale Politik hat zum Ziel, die in der bisherigen Geschichte vielleicht nur mit dem Römischen Imperium vergleichbare Hegemonialstellung (Vorherrschaftsstellung) der USA, für die Zukunft zu sichern.
Schon seit Anfang der neunziger Jahre kann man in Publikationen neokonservativer Wissenschaftler und Politiker Tendenzen erkennen, die auf eine neoimperiale Neuausrichtung der US-Außenpolitik hindeuten. Mit „imperial“ bzw. „imperialistisch“ meine ich das Bestreben von Staaten, ihren Herrschaftsbereich mit dem Mittel der Machtpolitik auf andere Länder auszudehnen. Diese Bestrebungen gipfelten jetzt im Dritten Golfkrieg, welchen ich nicht losgelöst von den beiden vorherigen Golfkriegen betrachten möchte, da diese Konflikte die Ausgangssituation, die zum Dritten Golfkrieg geführt hat erklären.
Deshalb werde ich vor dem eigentlichen Hauptteil, der sich mit dem völkerrechtlichen Aspekt und der neuen US-Außenpolitik beschäftigt, zu Beginn meiner Arbeit die drei Golfkriege in chronologischer Form darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung:
- Der Irak als „Internationaler Krisenherd":
- Die drei Golfkriege:
- Der Erste Golfkrieg:
- Der Zweite Golfkrieg:
- Der Dritte Golfkrieg:
- Der völkerrechtliche Aspekt:
- Das Gewaltverbot in der UN-Charta:
- Kriegslegitimation außerhalb der UNO:
- Die Entwicklung der US - Politik:
- Das Verhältnis USA – UNO:
- Amerikanische Hegemonialpolitik:
- Ausblick:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Dritten Golfkrieg, untersucht dessen völkerrechtliche Legitimation und seine Bedeutung im Kontext der neuen amerikanischen Außenpolitik.
- Die völkerrechtliche Legitimation des Dritten Golfkriegs unter Berücksichtigung der UN-Charta und des Prinzips des „Gerechten Krieges“.
- Die Rolle der UNO im Verlauf des Konflikts und deren Glaubwürdigkeit in Bezug auf die Durchsetzung von internationalen Rechtsnormen.
- Die Veränderung der US-amerikanischen Außenpolitik nach der Clinton-Ära und ihre Auswirkungen auf die internationale Ordnung.
- Die neoimperiale Politik der USA und deren Bestrebungen, eine Hegemonialstellung in der Welt zu sichern.
- Die historische Einordnung des Dritten Golfkriegs im Kontext der vorherigen Golfkriege und deren Bedeutung für die aktuelle Situation im Irak.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit dar, die sich mit der völkerrechtlichen Legitimation des Dritten Golfkriegs und der neuen amerikanischen Außenpolitik beschäftigt. Die Kapitel 2.1.1 bis 2.1.3 bieten einen chronologischen Überblick über die drei Golfkriege, um die historische Entwicklung des Konflikts im Irak zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf dem Dritten Golfkrieg. Kapitel 3 analysiert den völkerrechtlichen Aspekt des Krieges, wobei das Gewaltverbot in der UN-Charta und die Möglichkeit einer Kriegslegitimation außerhalb der UNO betrachtet werden. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Entwicklung der US-amerikanischen Außenpolitik und untersucht das Verhältnis der USA zur UNO sowie die amerikanische Hegemonialpolitik. Die Arbeit endet mit einem Ausblick, der die möglichen Folgen des Dritten Golfkriegs auf die internationale Ordnung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Der Dritte Golfkrieg, völkerrechtliche Legitimation, UN-Charta, „Gerechter Krieg“, amerikanische Außenpolitik, Hegemonialpolitik, Neoimperialismus, Irak, Iran, Kuwait, Saddam Hussein, Internationale Politik.
- Quote paper
- Tobias Reff (Author), 2003, Der dritte Golfkrieg - Seine völkerrechtliche Legitimation und eine neue amerikanische Aussenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19132