Sie halten eine umfassende Studie zur offenen Sozialhilfe auf kleinregionalem Niveau in Händen. Diese Studie wurde, bevor mit 1. Jänner 2011 hat die Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) die Sozialhilfe in nunmehr allen Bundesländern ersetzt, verfasst. Allerdings bleiben die beschriebenen Strukturen, Zusammenhänge und Prozesse manifest, da sich an den grundsätzlichen Problemlagen wie ökonomische Unsicherheit, Wohnungsnot, zerrüttete Familienverhältnisse oder Strafvollzugsentlassung tatsächlich kaum etwas ändert. Anders ausgedrückt unterstützt die Sozialhilfe jene Menschen, die ihren Lebensunterhalt weder durch den Einsatz ihrer Arbeitskraft noch durch ein ausreichendes Einkommen bestreiten können. Mit der Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung im September 2010 wurde eine sozialpolitische Maßnahme gesetzt, die Armut gezielt bekämpft und soziale Ausgrenzung verhindern helfen soll. Das heißt, dass die vormals so genannte offene Sozialhilfe durch die bedarfsorientierte Mindestsicherung ersetzt wurde, wobei die beschriebenen Problemlagen individuell variieren, strukturell jedoch sehr ähnlich sind. Sozialhilfe ist dadurch eine Leistung, die eine Ergänzungsleistung für Berufstätige und Arbeitslose darstellt. Damit wurden Aufgaben übernommen, die bisher vom ersten sozialen Sicherungsnetz abgedeckt waren.
Die wichtigsten Determinanten für ein erhöhtes Risiko in die Sozialhilfe zu schlittern sind:
1) unstete, prekäre soziale Verhältnisse und Biografien
2) finanzielle Nöte, lanciert durch Arbeitsplatzverlust, Scheidung oder Gefängnisaufenthalt
3) soziostrukturelle Grundbedingungen, wie Risikoprofilen in der Ausbildung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Struktur der Sozialhilfe
- Definition der sozialen Gruppe „Sozialhilfeempfänger/innen“
- Forschungsdesign und Vorgehensweise
- Soziostrukturelle Rahmenbedingungen des Sozialhilfeempfangs in der Stadtgemeinde Gleisdorf
- Diskussion der strukturellen Zusammenhänge
- Indikatoren für den Sozialhilfeempfang
- Entwicklungstendenzen der offenen Sozialhilfe
- Effekte der Zuwanderung auf den Sozialhilfeempfang
- Kontakthäufigkeit in der Sozialhilfe
- Gründe für den Sozialhilfebezug
- Sozialräumliche Aspekte des Sozialhilfeempfangs
- Struktur der Ausgaben
- Biografische Hintergründe und demografische Struktur der Empfänger/innen
- Lebensbiografische Verortung
- Darstellung der demografischen Empfänger/innen/Struktur
- Der Familienstand
- Die Altersstruktur
- Der letzte Arbeitsmarktstatus
- Der Ausbildungsstand
- Struktur der,,Randgruppen“
- Gegenüberstellung der fallweise betreuten und der Dauerbetreuungsfälle
- Die weiblichen Dauerbetreuungsfälle
- Exemplarischer Lebenslauf
- Die männlichen Dauerbetreuungsfälle
- Die Gruppe der fallweisen Sozialhilfeempfänger/innen
- Typisierung von spezifischen Gruppen und Problemfeldern
- Sozialhilfeempfänger/innen als Zielgruppe der kommunalen Sozialpolitik
- Coaching und Casemanagement
- Unterstützung bei der Wohnraumsicherung
- (Re-)Integration am (zweiten) Arbeitsmarkt
- ,,Best-practice- Beispiele“ der „,Hilfe zur Selbsthilfe“ im Sozialhilfeempfang
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie analysiert die Situation von Sozialhilfeempfänger/innen in einer kleinregionalen Stadtgemeinde in Österreich. Sie beleuchtet die soziostrukturellen Rahmenbedingungen des Sozialhilfeempfangs, die Entwicklungstendenzen der offenen Sozialhilfe und die biografischen Hintergründe der Empfänger/innen. Dabei stehen die Integration der Empfänger/innen in den Arbeitsmarkt und die Unterstützung durch die kommunale Sozialpolitik im Fokus.
- Soziostrukturelle Determinanten des Sozialhilfeempfangs
- Entwicklungstendenzen und Herausforderungen in der offenen Sozialhilfe
- Biografische Hintergründe und demografische Merkmale der Empfänger/innen
- Integration in den Arbeitsmarkt und Maßnahmen der kommunalen Sozialpolitik
- Best-practice-Beispiele und Erfahrungen in der Unterstützung von Sozialhilfeempfänger/innen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Studie dar und erläutert die Bedeutung der Sozialhilfe in der österreichischen Gesellschaft. Das erste Kapitel beleuchtet die Struktur der Sozialhilfe und die Definition der Zielgruppe „Sozialhilfeempfänger/innen“. Das zweite Kapitel analysiert die soziostrukturellen Rahmenbedingungen des Sozialhilfeempfangs in der Stadtgemeinde Gleisdorf, indem es die wichtigsten Einflussfaktoren und Indikatoren für den Sozialhilfebezug untersucht. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Entwicklungstendenzen der offenen Sozialhilfe, insbesondere mit den Auswirkungen der Zuwanderung, der Kontakthäufigkeit in der Sozialhilfe und den Gründen für den Sozialhilfebezug. Kapitel 4 widmet sich den biografischen Hintergründen und der demografischen Struktur der Empfänger/innen, wobei der Fokus auf Lebensbiografien, Familienstand, Altersstruktur, Arbeitsmarktstatus, Ausbildungsstand und der Struktur von „Randgruppen“ liegt. Kapitel 5 betrachtet die Sozialhilfeempfänger/innen als Zielgruppe der kommunalen Sozialpolitik und beleuchtet verschiedene Maßnahmen wie Coaching, Casemanagement, Unterstützung bei der Wohnraumsicherung und die (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt.
Schlüsselwörter
Soziale Hilfe, Sozialhilfeempfänger/innen, Soziostrukturelle Rahmenbedingungen, Entwicklungstendenzen, Biografische Hintergründe, Integration in den Arbeitsmarkt, Kommunale Sozialpolitik, Best-practice-Beispiele, Österreich, Stadtgemeinde Gleisdorf.
- Arbeit zitieren
- Roland K. Kobald (Autor:in), 2012, Zur Lage der Empfänger/innen in der offenen Sozialhilfe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191328