Der Mezzogiorno hat seit Jahrzehnten schwerwiegende Strukturprobleme in jeder Hinsicht. Diese sind im hohen Maße nicht nur geschichtlich bedingt, sie haben vor allem mit einer verfehlten Subventionspolitik seitens des italienischen Zentralstaats sowie mit einer sich aus diesen Umständen entwickeltem Wesen von politischer Kultur und der unter anderem daraus resultierende Entstehung organisierter Kriminalität zu tun.
Darüber hinaus stellen das wenig durchdachte Design des institutionellen Systems und die sich daraus unter anderem ableitende mangelnde Regierungsstabilität ein zusätzliches Entwicklungshemmnis dar, da aus dem anhaltenden Vor- und Zurück in Richtung Regionalisierung und Rezentralisierung letztlich ein Stillstand resultiert.
Durch die Entwicklung einer geplanten Föderalisierung auf innerstaatlicher Ebene sowie durch die Einbindung in die Förderprogramme der EU stellen sich neue Fragen nach einer erfolgreichen Zukunft des Mezzogiorno. Dennoch oder gerade deshalb sehen einige Autoren gerade im Mezzogiorno einen Antriebsmotor, einen Modernisierungsfaktor, der Gesamtitalien antreiben kann und wird, als bereits begonnene Entwicklung einer „Kultur des Föderalen, die Entstehung einer neuen politischen Klasse mit eigenem Selbstbewusstsein“ . Inwieweit das zutrifft, wird zu klären sein.
Die vorliegende Hausarbeit wird in einem ersten Schritt zeigen, dass der Grund für die seit Jahrhunderten bestehenden Probleme, die immer noch nicht gelöst werden konnten, in vielschichtigen Problemfaktoren in geschichtlicher Entwicklung, institutioneller Fehlkonstruktion, politischer Kultur und organisiertem Verbrechen liegen. Die Arbeit wird zentrale Problematiken Italiens mit besonderem Fokus auf den Mezzogiorno in geschichtlicher, wirtschaftlicher, sozialer, geografischer und politischer Hinsicht herausarbeiten und um einem Fazit mögliche Perspektiven und Lösungsansätze zu entwerfen. Dabei werden aufgrund der stetig rasanten Entwicklung in Italien insbesondere aktuelle Themenhefte, Kommentare und neu erschienene Dissertationen zur Beurteilung herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Problemskizze
- 2a) Die Regionen: Charakteristika zum Mezzogiorno und Entwicklung der Strategien der Mezzogiornoförderung
- b) Das organisierte Chaos: Institutionelles Design des politischen Systems Italiens und systemimmanente Turbulenzen im politischen Tagesgeschäft
- c) Das organisierte Misstrauen zwischen palazzo und piazza: politische Kultur
- d) Das organisierte Verbrechen; Mafia und organisierte Kriminalität
- 3) Wege aus der Handlungsstarre: Maßnahmen und Lösungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der anhaltenden Problematik des Mezzogiorno und analysiert die Ursachen für seine strukturelle Unterentwicklung. Dabei wird insbesondere auf die geschichtliche Entwicklung, die institutionellen Strukturen, die politische Kultur sowie die Rolle der organisierten Kriminalität eingegangen. Die Arbeit zielt darauf ab, die vielschichtigen Herausforderungen des Mezzogiorno zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten.
- Historische Entwicklung und nachhaltige Problemfaktoren des Mezzogiorno
- Institutionelles Design des italienischen politischen Systems und dessen Auswirkungen auf die Entwicklung des Südens
- Politische Kultur und die Rolle des organisierten Verbrechens im Mezzogiorno
- Analyse der Strategien zur Mezzogiornoförderung und deren Effektivität
- Perspektiven und Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung des Mezzogiorno
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Problemskizze
Die Einleitung stellt die Problematik des Mezzogiorno vor und erläutert die zentralen Forschungsfragen der Hausarbeit. Sie beleuchtet die historischen, politischen und wirtschaftlichen Ursachen für die anhaltende Unterentwicklung des Südens und benennt die besonderen Herausforderungen, die sich aus der politischen Kultur, dem institutionellen Design und der organisierten Kriminalität ergeben.
2a) Die Regionen: Charakteristika zum Mezzogiorno und Entwicklung der Strategien der Mezzogiornoförderung
Dieses Kapitel beleuchtet die Charakteristika der Mezzogiorno-Regionen und ihre strukturellen Probleme. Es analysiert die Entwicklung von Strategien zur Förderung des Südens und diskutiert deren Effektivität.
b) Das organisierte Chaos: Institutionelles Design des politischen Systems Italiens und systemimmanente Turbulenzen im politischen Tagesgeschäft
Dieses Kapitel befasst sich mit dem institutionellen Design des italienischen politischen Systems und analysiert dessen Auswirkungen auf die Entwicklung des Mezzogiorno. Es beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der mangelnden Regierungsstabilität und den systemimmanenten Turbulenzen im politischen Tagesgeschäft ergeben.
c) Das organisierte Misstrauen zwischen palazzo und piazza: politische Kultur
Dieses Kapitel analysiert die politische Kultur Italiens und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Mezzogiorno. Es untersucht die Beziehung zwischen den politischen Eliten und der Bevölkerung und beleuchtet die Rolle des Misstrauens und der mangelnden Partizipation.
Schlüsselwörter
Mezzogiorno, Süditalien, Entwicklungsprobleme, politische Kultur, organisierte Kriminalität, institutionelles Design, politische Stabilität, Regionalisierung, Föderalismus, Mezzogiornoförderung, EU-Strukturfonds, Nord-Süd-Dualismus.
- Citar trabajo
- Sabrina Mazzola (Autor), 2008, Das politische System Italiens - Warum ist die Mezzogiorno-Problematik immer noch nicht gelöst? , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191356