Heinrich (VII.) gilt als Inbegriff eines schwachen und wankelmütigen Königs. In seiner Regentschaft von 1220-1235 befand er sich bis 1228 unter Vormundschaft und musste bis zu seiner Absetzung durch seinen Vater, Kaiser Friedrich II., gegen die Vorherrschaft eben diesem kämpfen. Dass über dem König noch ein Kaiser existierte war ein Sonderfall im Heiligen Römischen Reich und begrenzte die Macht Heinrichs empfindlich.
Die Städtepolitik Heinrichs (VII.) diente oftmals als Exempel für die Schwäche des Königs, indem Heinrich in manchen Fällen gezwungen war, bereits erlassene Privilegien wieder zurückzunehmen. Inhalt dieser Seminararbeit wird es deshalb sein zu klären, inwiefern diese Aussage zutrifft. War die Städtepolitik Heinrichs (VII.) die eines schwachen, wankelmütigen Königs? Oder war sie eine taktische Politik, mit der der König versuchte seine Ziele zu erreichen und mit der er oftmals versuchte, die Grenzen seiner Macht auszuloten?
Zur Beantwortung dieser Frage ist es entscheidendsoll zunächst in Kapitel 2 eine allgemeine Städtepolitik im Reich im Mittelalter beschrieben werden. Dabei sollen vor allem die Möglichkeiten des Herrschers mit Hilfe der Städte und durch Städte Politik betreiben zu können, im Fokus stehen.
Anschließend wird nun die Politik Heinrichs analysiert. Nach einem quantitativen Teil der Betrachtung wird der Fokus dabei auf konkrete Einzelfälle gerichtet werden. Dabei sollen jeweils die Möglichkeiten des Königs im Blickpunkt bleiben. Zudem wird untersucht welche Veränderungen seiner Städtepolitik zwischen der Zeit der Vormundschaft, der alleinigen Regentschaft und nach dem Bruch mit dem Kaiser erkennbar sind.
Anhand dieser quantitativen und qualitativen Schlüsse soll im abschließenden Kapitel ein Fazit gezogen werden. Dabei wird versucht, die zentrale Frage dieser Arbeit zu beantworten. Zudem wird auch nochmals resümiert, welche Möglichkeiten der König in der Städtepolitik hatte, welche Gegenspieler er dabei gegen sich sah und welche Folgen seine Politik für sein späteres Scheitern hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Städtepolitik im Mittelalter
- Entwicklung der Städte
- Möglichkeiten des Königs/Kaisers in der Städtepolitik
- Die Städtepolitik Heinrichs (VII.)
- Quantitatives Ausmaß
- Konfliktfälle
- Heinrichs Städtepolitik nach dem Bruch mit dem Kaiser
- Bewertung und Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Städtepolitik Heinrichs (VII.) und untersucht, ob sie als Beweis für seine Schwäche und Wankelmut gewertet werden kann. Dabei wird die Frage gestellt, ob seine Politik eine taktische Strategie zur Zielerreichung oder eher ein Ausdruck der Grenzen seiner Macht war.
- Entwicklung der Städte im Mittelalter
- Möglichkeiten des Königs/Kaisers in der Städtepolitik
- Quantitative und qualitative Analyse der Städtepolitik Heinrichs (VII.)
- Bewertung der Politik im Kontext der Machtverhältnisse und des Scheiterns Heinrichs
- Die Rolle der Städte in der Politik des Heiligen Römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die allgemeine Entwicklung der Städte im Mittelalter, wobei der Fokus auf die Rolle der geistlichen Institutionen und die Entstehung der Bürgerkommunen gelegt wird. Kapitel 2 beleuchtet die Möglichkeiten des Königs/Kaisers in der Städtepolitik, unter anderem durch die Vergabe von Privilegien zur Gewinnung von Verbündeten. Kapitel 3 analysiert die Städtepolitik Heinrichs (VII.) in quantitativer und qualitativer Hinsicht. Es werden konkrete Konfliktfälle sowie die Veränderungen in der Politik des Königs während seiner Vormundschaft, alleinigen Regentschaft und nach dem Bruch mit dem Kaiser beleuchtet.
Schlüsselwörter
Städtepolitik, Heinrich (VII.), Mittelalter, Bürgerkommunen, Privilegien, Machtverhältnisse, Konfliktfälle, quantitative und qualitative Analyse, Scheitern des Königs, Heiliges Römisches Reich.
- Citation du texte
- Andreas Staggl (Auteur), 2012, Die Städtepolitik Heinrichs (VII.), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191403