Homosexualität im Rahmen der Wissenschaft der Deutschen Demokratischen Republik


Dossier / Travail, 2011

26 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Juristische Anfänge - Die Frage der Zuständigkeit

3 Medizin und Sexualpädagogik - Biologisches Expertenwissen
3.1 Günter Dörner
3.2 Jenseits des Mainstream

4 Die Medizin unter Druck

5 Interdisziplinarität und Ausdifferenzierung
5.1 Die erste Tagung "Psychosoziale Aspekte der Homosexualität in Leipzig
5.2 Die zweite Tagung "Psychosoziale Aspekte der Homosexualität in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz
5.3 Die dritte Tagung "Psychosoziale Aspekte der Homosexualität in Jena
5.4 Neue Wege braucht das Land!

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Mit Nummer Drei meiner Hausarbeiten möchte ich mich einem "alten" Thema zuwenden. Objektiv gesehen ist es ein altes Thema, da die DDR vor mehr als 20 Jahren in der Bundes-repubik Deutschland aufging. Warum also mit einer längst vergangenen Zeit auseinandersetzen, wo wir doch heutzutage, sprich Frühjahr 2011, schon so viel weiter sind? Nun, sind wir überhaupt so viel fortschrittlicher im persönlichen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema Homosexualität? Diese Frage ist und bleibt interessant, soll aber nicht zentral in dieser Arbeit sein. Warum ist das Thema Homosexualität in der DDR für mich persönlich nicht neu? Dies hängt mit meiner mündlichen Bachelor-Abschlußprüfung zusammen, welche den Titel "In der DDR gibt es keine Homophobie, nur Homophilie" trug.

Im Gegensatz zu diesem sehr breiten Ansatz, der einen historischen Abriss umfasste und zu einer guten Endnote beitrug, hat diese Hausarbeit im Masterstudienprogramm "Restrukturierung der Geschlechterverhältnisse" ein engeres Erkenntnisinteresse. Sie ist daraus entstanden dass, als ich mich in den vergangenen zwei Jahren immer wieder mit dieser allgemeinen Thematik auseinandergesetzt habe, da nach wie vor eine hochumstrittene Person damit verbunden ist. Dabei handelt sich um Günter Dörner, in einer mir vorliegenden Publikation auch "Ratten-Dörner" genannt.1 Dieser wenig schmeichelhafte Spitzname wird konterkariert durch die Verleihung des Bundesverdientskreuzes im Jahre 2002 durch Bundespräsident Rau an Professor Dörner. Kritiker unterstellen ihm bis in die 1980er Jahre hinein wissenschafltiche Belege für eine Behandlung von Homosexualität erforscht zu haben, während er selbst und seine Unterstützer seine Rolle für die Emanzipationsbestrebungen Homosexueller in der DDR betonen. Diese Arbeit soll sich dennoch nicht primär um Professor Dörner drehen. Es ist jedoch unausweichlich sich mit ihm und seiner Arbeit zu beschäftigen, will man die rund vierzig Jahre währende Forschung zu Homosexualität in der Deutschen Demokratischen Republik aufarbeiten, zu prominent im In- und Ausland ist Professor Dörner bis heute.

Bewußt habe ich eine relativ knappe Gliederung gewählt deren Oberpunkte nur wenig durch Unterkapitel eingeteilt werden. Dabei folgen die Oberkapitel grob dem historischen Verlauf der Existenz der Deutschen Demokratischen Republik.

2 Juristische Anfänge - Die Frage der Zuständig keit

Dass Wissenschaftler überhaupt eine gewisse Kompetenz und Deutungshoheit in Sachen Homosexualität erlangen konnten, ist nicht selbstverständlich. Forschung von politischen Vorgaben statt wissenschaftlichem Erkenntnisinteresse leiten zu lassen ist ein prinzipielles Problem abhängiger Wissenschaft, für das der Fall Lyssenko in der Agrarwissenschaft der Sowjetunion den Fachbegriff Lyssenkoismus geprägt hat.2 Während die Sexualwissenschaft in der Weimarer Republik tatsächlich einen starken Einfluss auf den gesellschaftlichen und besonders juristischen Umgang mit Homosexuellen hatte, gaben in der Zeit des Dritten Reiches Ideologie und die Vorstellung eines wissenschaftlichen Umgangs mit Volksgesundheit und Volkscharakter die Leitlinien einer unterdrückenden und verfolgenden Politik gegenüber des sozialen Phänomens gleichgeschlechtlicher Liebe vor.3 In der noch sowjetisch besetzten deutschen Zone veröffentlichte der, schon in der Weimarer Republik aktive Nervenarzt Rudolf Klimmer in der "Neue Justiz" erstmals republikweit einen Artikel zu Homosexualität, "der als Eröffnung einer Diskussion gedacht war."4 Diesem vorausgegangen waren erste redaktionelle Kommentare und ein auf sächsische Zeitungen beschränkter Artikel Klimmers.5 Eine direkte Auseinandersetzung mit einer möglichen "Gesellschaftsschädlichkeit und Gesellschaftgefährlichkeit"6 der Homosexualität kam erst langsam in Gang. Während sich die "Neue Justiz" in Folge Klimmers Artikel auf Veröffentlichung mit dem Thema verbundener Gerichtsurteile beschränkte, errang Klimmer einen ersten Erfolg mit der Abschaffung des §175 durch den sächsischen Landtag, was jedoch aufgrund fehlender Zuständigkeit niemals rechtskräftig wurde.7 Die wenigen, rechtswissenschaftlichen, Publikationen zeigen eine Tendenz Klimmers Ansatz zu folgen und begründen dies z.B. damit, "daß [...] "der Verstoß gegen die sittlichen und moralischen Anschauungen der Werktätigen (...) allein kein Grund für die Strafbarkeit" sein könne."8 1957 zeitigten diese frühen Anstrengungen ein erstes Strafrechtsergänzungsgesetz, das die Strafverfolgung auf den Schutz Jugendlicher im Rahmen des § 151 beschränkte. Die Frage der Verortung der zu vergebenden Kompetenz war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht geklärt, die SED und andere staatliche Organe zeigten bis in die 60er Jahre ein uneinheitliches Meinungsbild.9 Unterstützung erhielten die Befürworter einer medizinischen Problematik und damit verbundenen Zuständigkeit, wenn es zur Homosexualität kam, schon im Vorwort zu Klimmers Artikel in "Neue Justiz".10 Dies gab den Startschuss für steigende Zahlen von Veröffentlichungen in medizinischen Fachzeitschriften.11 War Homosexualität bis 1949 nur in einem Artikel zur Sexualpädagogik behandelt worden, während Klimmers Bemühungen in der medizinischen Fachwelt zu publizieren fruchtlos geblieben waren, wurden (Fach-)Zeit-schriftenartikel bereits in den 50er Jahren von der Thematisierung des Komplexes in verschiedenen Buchpublikationen flankiert. Klimmers enzyklopädisches Opus Magnum musste 1958 jedoch noch in Hamburg erscheinen.12 Die in Ostdeutschland zugelassenen Bücher waren z.B. 1956 das Werk "Neurologie und Psychiatrie - Grundlinien für das Studium und die Praxis" von Lemke,13 sexualpädagogische Bücher wie "Das sexuelle Problem in der Jugenderziehung"14 oder, als Vertreter der juristischen Auseinandersetzung, 1957 Hans Webers "Die Sexualverbrechen im Strafrecht der Deutschen Demokratischen Republik und einige Probleme ihrer strafrechtlichen Bekämpfung"15 Kowalski fasst zusammen, dass ostdeutsche Mediziner die Deutungs- und Forschungshoheit zu Homosexualität im Laufe der 50er Jahre beanspruchten und sukzessive zugesprochen bekamen. Zugleich lassen sich relativ eindeutige Meinungs- und Argumentationslinien nennen. Die Forderung nach Entkri-minalisierung und Entdiskriminierung der Homosexuellen, die nichts für ihre Neigung können, beinhaltete zugleich eine eindeutige Pathologisierung des sozialen Problems Homosexualität. Außer bei Klimmer und Weber16 findet sich keine kritische Auseinandersetzung mit der, auch in medizinwissenschaftlicher Fachsprache ausgedrückten Sicht, auf das den eigenen Trieben ausgelieferte, bedauernswerte, Opfer. Ehehandbücher beschäftigten sich wiederum nicht mit Homosexualität, "da man bei der Ehe von normalen Verhältnissen, in unserem Falle von einem gesunden Geschlechtsleben" ausgehen müsse",17, wohingegen "die pathologischen Erscheinungen der Sexualität [...] in die ärztliche, psychotherapeutische Sprechstunde" gehören. Parallel zur medizinischen Auseinandersetzung entwickelten sich zudem allmählich Anwendungsfelder der wissenschaftlich erarbeiteten Erkenntnisse in Form der Sexualpädagogik.

3 Medizin und Sexualpädagogik - Biologisches Expertenwissen

Die ostdeutsche Sexualpädagogik in den beginnenden 1960er Jahren war einer stetigen Professionalisierung und Institutionalisierung ausgesetzt.18 Inhaltlich betonte Rolf Borrman als der führende Sexualpädagoge der damaligen DDR, im Einklang mit der medizinischen Diktion und Erkenntnis, Ideen besonderer, abweichender, Eigenschaften Homosexueller und daraus folgernd deren pathologische "Abartigkeit".19 Beredtes Beispiel für die Sichtweise von Abartigkeit und Ekel gibt Jürgen Lemke mit der Schilderung der Erinnerungen eines ostdeutschen Medizinstudenten an seine Coming-Out-Phase Mitte der 60er Jahre. Nachdem] Mutter und Hauswirtin seiner Neigung zufällig auf die Schliche gekommen waren, zwangen sie ihn einen Arzt zu konsultieren und begleiteten ihn sicherheitshalber dorthin. Dieser erste Arztjedoch erstaunte den Betroffenen durch die Aussage dass, "wenn ich nicht mit Frauen schlafen will, das meine Entscheidung sei, immerhin sei ich beinahe Einundzwanzig. Seine Erfahrungen mit anderen Patienten gingen dahin, daß dagegen überhaupt nichts zu machen sei. Ein Krankheitsbild läge nicht vor, jegliche Therapie würde nur schaden. Und wenn der Patient selbst nicht will, sei gleich gar nichts auszurichten. Mit so einer Situation hätten wir es hier zu tun."20 Dies nicht akzeptierend wurde demjungen Mann die Behandlung durch einen Psychologieprofessor, der die Mutter schon am Telefon mit folgenden Worten beruhigte, aufgezwungen: "Schicken Sie mir den Burschen vorbei, das regeln wir schon."21 Der vermeintlich psychisch Erkrankte unterlag Aussagen wie z.B.:

"Du bist krank und mußt wieder gesund werden. Du leidest an einer Krankheit, die wir heilen können, du mußt nur wollen. Gemeinsam schaffen wir das schon. Monoton und eindringlich wiederholte er wieder und wieder die gleichen Sätze, wie ein Pfarrer: Wir beide werden diese heimtückische Krankheit besiegen. Du bist jung, stark, intelligent. [...] Niemand kann mit so einer Veranlagung Mediziner werden."22 Nach wenigen Sitzungen brach der Mann Therapie und Studium ab, konnte seine schwierige Familiensituationjedoch nach mehreren Monaten wieder halbwegs stabilisieren und mit seiner Sexualität offen umgehen. Interessanterweise nahm der als Klinikchef arbeitende Vater weder positiven noch negativen Einfluss auf die Geschehnisse, sondern überließ dies gänzlich seiner Ehefrau.23 Die hier beispielhaft zitierte Mediziner innengemeinde wiederum fand, mit der beginnenden internationalen Anerkennung ihres Staates, auch Anschluss an den internationalen Diskurs und veranstaltete 1964 das internationale Symposium "Aktuelle Fragen der Gerichts-pychiatrie" in Berlin.24 Im Laufe der zweiten Hälfte der 60er Jahre wurde damit eine Entwicklung angestoßen, die die wissenschaftliche Landschaft der DDR eindeutig beeinflusste. Bis in die frühen 60er Jahre basierten Schlussfolgerungen und Forderungen auf Erkenntnissen der gesamtdeutschen Sexualwissenschaft der Weimarer Republik.25 Mit immer stärkerem internationalen Austausch entwickelte sich jedoch eine genuin ostdeutsche Sexualwissenschaft mit dem besonderen Fokus auf Neurologie und Endokrinologie.

3.1 GünterDörner

Der bis heute mit diesem Forschungsschwerpunkt verbundene Wissenschaftler ist Günter Dörner, der als Direktor des Instituts für Experimentelle Endokrinologie der Humboldt Universität national wie international großes Renomee hatte. Die Bedeutung Dörners kann nicht groß genug eingeschätzt werden, eingedenk der Einschätzung Kowalskis, dass die parallel zu Dörner aufkeimende historisch-sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Homosexuellen und Homosexualität durch diesen maßgeblich beeinflusst wurde.26 Auch die naturwissenschaftlich-medizinische Erforschung sexueller Devianzen und Phänomene wurde durch Dörners Leitbild internationaler.27 Die Leitlinien Dörners damaliger Arbeit waren erstens die Überzeugung einer biologischen Ursache von Homosexualität.28 Diese sei ein Ungleichgewicht des beim geborenen Menschen in sich geschloßenen Hormonhaushalts, welches "auf hormonelle Störungen während der embryonalen Entwicklung zurückgeht".29 Daneben gab es zweitens aber auch noch die sozial, durch Verführung ausgelöste, Homosexualität, der durchaus noch strafrechtlich nachgegangen werden sollte. Drittens waren die durch die biologische Determiniertheit schuldlos Homosexuellen von ihrem leidvollen Zustand durch die Ergebnisse von Dörners Tierexperimenten behandel- und heilbar.30 Viertens zeichnete Dörners Arbeiten ein eklatanter Mangel an tatsächlichem Austausch mit Homosexuellen aus. Seine an Ratten erforschten Befunde wurden relativ simpel und entgegen der Empfehlungen amerikanischer Kollegen auf die Physiologie des Menschen übertragen31 und mit anderen Faktoren wie Reproduktionsrate und Haltungsaufwand begründet32 Fünftens basierten Dörners Forschungsdesigns auf der Übertragung menschlicher Geschlechtsrollenvorstellungen auf ebenjene Ratten, bei Setz auch knapp als "anthropologischer Unfug" bezeichnet.33 Beispielhaft soll außerdem Florian Mildenberger aus "Homosexualität in der DDR - Materialien und Meinungen" zitiert werden: "Er (Dörner, A.d.A.) hatte neugeborene männliche Ratten am ersten Lebenstag kastriert und ihnen nach dem dritten Lebensmonat Androgene zugeführt Die zeigten sogleich »weibliches« Verhalten, d.h. »passives« Sexualverhalten, woraus Dörner schloss: »Es handelte sich also hierbei tatsächlich um eine echte hormonell bedingte Homosexualität.«"34 Dennoch steht auch Dörner in einer Forschungstradition, welche sich bis in die Weimarer Republik zurück verfolgen läßt. Über seinen Doktorvater Walter Hohlweg ist seine Tätigkeit mit dem als "Popstar der deutschsprachigen Hormonforschung"35 der 1920er Jahre bezeichneten Wiener Professor Steinach verbunden. Der dritte Punkt, die Behandelbarkeit, findet sich bereits in Steinachs Arbeiten aus den 20er Jahren.36 Mit dem Mauerbau und dem Weggang seines österreichischen Mentors Hohlweg übernahm Dörner 1961 besagtes Institut für Experimentelle Endokrinologie.37 Dabei unternahm er den Versuch, unter dem ideologischen Dach der staatlich geförderten Kybernetikforschung, eine klare Forschungsentwicklung und -tradition von "bürgerlich-links-demokratischen Forschern der 1920er Jahre bis zur realsozialistischen Gegenwart" zu etablieren.38

[...]


1 Setz: S. 237

2 Sheehan: S. 217 - 228

3 Stümke: S. 103, S. 109 -111

4 Kowalski: S.18

5 Schmutzer: S. 104

6 Kowalski: S.18

7 Kowalski: S. 19

8 ebd.

9 Kowalski: S. 17 - 19

10 Kowalski: S. 20

11 Schmutzer: S. 104 - 107

12 Kowalski: S. 24

13 Kowalski: S. 20 - 23

14 Scmutzer: S. 104

15 Scmutzer: S. 105

16 Kowalski: S. 18/19

17 Kowalski: S. 23

18 Kowalski: S. 32/33

19 Kowalski: S. 32 - 34

20 Lemke: S. 137/138

21 Lemke: S. 139

22 Lemke: S. 139/140

23 ebd.

24 Kowalski: S. 35

25 Kowalski: S. 37

26 Kowalski: S. 40/41

27 Setz: S. 242

28 Setz: S. 241, ,258

29 Setz: S. 274/275

30 Setz: S. 242, 244

31 Setz: S.242,274

32 Setz: S. 240, 248

33 Setz: S. 274

34 Setz: S. 242

35 Setz: S. 238

36 Setz: S. 238

37 ebd.

38 Setz: S. 240

Fin de l'extrait de 26 pages

Résumé des informations

Titre
Homosexualität im Rahmen der Wissenschaft der Deutschen Demokratischen Republik
Université
Ruhr-University of Bochum  (Fakultät für Sozialwissenschaft)
Cours
Kultur- und Geschlechtergeschichte der Bundesrepublik Deutschland
Note
1,3
Auteur
Année
2011
Pages
26
N° de catalogue
V191523
ISBN (ebook)
9783656163121
ISBN (Livre)
9783656163701
Taille d'un fichier
487 KB
Langue
allemand
Annotations
Zur besseren Note fehlte englischsprachige Literatur.
Mots clés
Homosexualität, DDR, Pr. Dörner, Psychosoziale Aspekte der Homosexualität, Sozialistische Wissenschaft
Citation du texte
BA Florian Engel (Auteur), 2011, Homosexualität im Rahmen der Wissenschaft der Deutschen Demokratischen Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191523

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