Werbung ist allgegenwärtig. Sie begegnet uns täglich beispielsweise in Form von Anzeigen in Zeitschriften, als kurze Spots beim Fernsehen und im Radio, wodurch sie zu einem wichtigen Faktor unserer Gesellschaft wird. Überall präsent erhält sie immer mehr Aufmerksamkeit und versucht ihre Betrachter mit den verschiedensten Strategien zum Handeln zu verführen.
Mit ihrer Hilfe soll realisiert werden, dass sich das jeweilige Produkt im Gedächtnis verankert und die Empfänger sich an die Produktmarke erinnern. Im besten Falle soll sich eine positive Einstellung zur Marke entwickeln, Interesse entstehen und letztendlich durch aufkommende Kaufintention zugunsten der Werbeproduzenten gehandelt werden. Deswegen müssen diese sich stets neue Methoden einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf ihr Produkt zu lenken.
Speziell im Kosmetikbereich gibt es eine sehr große Auswahl an Produkten gleicher Art, wodurch es besonders wichtig wird, mithilfe verschiedener Strategien das eigene Produkt von der Konkurrenz abzugrenzen. Einen Aspekt haben viele der aktuellen Kosmetikwerbungen gemeinsam: Sie verwenden die Begriffe „natürlich“ und „Natürlichkeit“, wodurch sie uns ein ganz bestimmtes und höchst wahrscheinlich auch bestimmendes Bild von Natürlichkeit vermitteln, das unsere eigene Vorstellung beeinflusst.
Die Rheinische Post beginnt einen ihrer Internetartikel, der auf einer Umfrage unter Männern basiert mit den Worten „Natürlichkeit zieht Männer magisch an“. Doch was genau bedeutet es heutzutage in unserer Gesellschaft, natürlich zu sein und nicht künstlich? Ist ein Mensch unter Einfluss von verschiedenen Kosmetikprodukten noch natürlich?
Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden, indem zunächst die Begriffe „Natürlichkeit“ und „Künstlichkeit“ näher definiert werden, um sie anschließend in Form einer Analyse auf aktuelle Werbeanzeigen der Kosmetikbranche anzuwenden. Ein weiterer Schritt und wichtiger Bestandteil der Untersuchung wird darin bestehen, die Anzeigen unter semiotischen Gesichtspunkten, insbesondere der Zeichenmetamorphose, zu betrachten und diese Theorie mit den genannten Begrifflichkeiten in Verbindung zu setzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Natürlichkeit und Künstlichkeit
- Begriffsdefinitionen von „Natürlichkeit“ und „Künstlichkeit“
- Über Kosmetikwerbung allgemein
- Einsatz des Begriffs „natürlich“ in der Kosmetikwerbung und zusätzliche Argumentationsstrategien
- Semiotische Elemente in der Kosmetikwerbung
- Die drei Zeichentypen nach Peirce
- Zeichenmetamorphosen nach Rudi Keller
- Werbeanalyse der Kosmetikwerbeanzeigen
- Einleitung
- Beschreibung der Werbeanzeigen
- Interpretation der Werbeanzeigen unter semiotischen Gesichtspunkten
- Die Dove Kampagne
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, den Begriff „Natürlichkeit“ im Kontext der Kosmetikwerbung zu analysieren. Hierbei wird untersucht, wie der Begriff in aktuellen Werbeanzeigen eingesetzt wird und welche Bedeutung er in unserer Gesellschaft hat. Der Fokus liegt insbesondere auf der Frage, wie die Werbeindustrie den Begriff „Natürlichkeit“ manipuliert, um bestimmte Kaufentscheidungen zu beeinflussen.
- Definitionen von „Natürlichkeit“ und „Künstlichkeit“ im Kontext der Kosmetikwerbung
- Semiotische Analyse von Kosmetikwerbeanzeigen
- Der Einsatz von Fachlichkeit und pseudofachsprachlichen Elementen in der Kosmetikwerbung
- Kritik an der Inszenierung von „Natürlichkeit“ in der Kosmetikwerbung
- Einfluss von Werbung auf das Schönheitsideal
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über die Bedeutung von Werbung in unserer Gesellschaft und führt in die Thematik der Kosmetikwerbung und des Begriffs „Natürlichkeit“ ein.
- Natürlichkeit und Künstlichkeit: Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Natürlichkeit“ und „Künstlichkeit“ und analysiert, wie sich diese Begriffe in unserer Gesellschaft entwickeln.
- Semiotische Elemente in der Kosmetikwerbung: Hier werden die wichtigsten semiotischen Elemente der Kosmetikwerbung erläutert, insbesondere die drei Zeichentypen nach Peirce und die Zeichenmetamorphosen nach Rudi Keller.
- Werbeanalyse der Kosmetikwerbeanzeigen: In diesem Kapitel werden konkrete Werbeanzeigen aus der Kosmetikbranche analysiert und unter semiotischen Gesichtspunkten interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Kosmetikwerbung, Natürlichkeit, Künstlichkeit, Semiotik, Zeichenmetamorphosen, Fachlichkeit, pseudofachsprachliche Elemente und dem Einfluss von Werbung auf das Schönheitsideal. Es werden aktuelle Studien und Forschungsbefunde in den Bereichen der Werbekommunikation, Semiotik und Medienpsychologie herangezogen.
- Quote paper
- Katharina Kühn (Author), 2008, Der Stellenwert des "Natürlichen" in der Kosmetikwerbung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191574