Die Robinsonade als gattungsähnlicher Begriff der Literaturwissenschaft ist
deutlich geprägt von Defoes ,,Robinson Crusoe\ { gilt doch allein der Name des Helden als Namensgeber. Aus diesem Grunde ist Defoes Werk zum
Mittelpunkt dieser Arbeit erwählt worden.
Aufgrund von inhaltlichen Differenzen zwischen der hier verwendeten
ÄUbersetzung des Robinson von Hannelore Novak, markiert durch [Def73]
wird an ausgewählten Stellen der Vergleich zu Defoes Original, gekennzeichnet durch [Def81], gesucht. Diese Hausarbeit beschäftigt sich sowohl mit in Daniel Defoes Robinson Crusoe zu findenden philosophischen Einflüssen dieser Zeit als auch mit der weiteren Entwicklung selbiger Gedanken. Ein besonderes Augenmerk gilt hier
den Hauptdenkern des 17. und 18. Jahrhunderts, unter welchen insbesondere
Francis Bacon und Jean-Jacques Rousseau hervorzuheben sind.
Defoes ,,Robinson Crusoe\ hat literarische, aber auch philosophische Wellen geschlagen, diente sowohl als Vorlage für neue Ansätze, bot und bietet
aber auch eine klare Linie philosophischer Gedanken seiner Zeit. Der Robinson fügt sowohl in der Defoe'schen Urfassung als auch in den deutschsprachigen Nachbearbeitungen des 18. Jahrhunderts Literatur und Philosophie
zusammen, greift alte Gedanken auf und untermalt sie in farbenfroher Szenerie.
Inhaltlich wird der Bogen geschlagen von Francis Bacon und Aristote-
lischer Logik über die literarische Umsetzung Defoes bis hin zu Rousseaus pädagogischen Forderungen, welche in den Robinson-Bearbeitungen von
Campe und Wezel Niederschrift fanden.
Wesentliches Merkmal ist zudem die Betrachtung einer Robinsonade im
Spiegel der Rezipienten sowie des vorherrschenden Lebensverständnisses einer Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- Vorüberlegungen, Vorbemerkung
- Zum Thema
- Über die Auswahl der Philosophen
- Über die Auswahl der Texte
- Philosophie im Robinson
- Defoe und mehr
- The New Scientists
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Einfluss philosophischer Gedanken auf Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ und beleuchtet die Weiterentwicklung dieser Ideen im 17. und 18. Jahrhundert. Die Arbeit untersucht insbesondere den Einfluss von Francis Bacon und Jean-Jacques Rousseau auf das Werk und die Interpretation des „Robinson Crusoe“ in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts.
- Philosophische Einflüsse auf Defoes „Robinson Crusoe“
- Entwicklung philosophischer Gedanken im 17. und 18. Jahrhundert
- Die Rezeption des „Robinson Crusoe“ in der deutschen Literatur
- Die Bedeutung von Selbstständigkeit, Beobachtung und Erfahrung im Werk
- Die Rolle der „New Sciences“ in der Gestaltung der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Vorüberlegungen, Vorbemerkung
Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein, indem es die Bedeutung von Defoes „Robinson Crusoe“ als literarisches und philosophisches Werk beleuchtet. Es werden die philosophischen Strömungen des 17. und 18. Jahrhunderts vorgestellt, die im Roman eine Rolle spielen, insbesondere der Einfluss von Francis Bacon und Jean-Jacques Rousseau.
Philosophie im Robinson
Dieses Kapitel analysiert die philosophischen Grundlagen von Defoes „Robinson Crusoe“. Es zeigt die Verbindung zwischen Robinsons Lebenserfahrungen auf der Insel und den Ideen der „New Sciences“, die die Bedeutung von Beobachtung, Erfahrung und Selbstständigkeit hervorheben.
- Citar trabajo
- Sebastian Stüwe (Autor), Carmen Ikenmeier (Autor), 2003, Die Robinsonade zwischen Philosophie und Publikum, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19157