Welches institutionelle Umfeld kann die Rolle der Armee als nationale Schule kultureller Integration im Deutschland der Gegenwart und der Zukunft übernehmen? Dieser Frage geht der Autor in diesem Paper nach.
Intrakulturelle Probleme in Deutschland
Deutschland ist ein Land, das aus vielen germanischen Stämmen hervorgegangen ist, die aber auf eine gemeinsame germanische Wurzeln zurückzuführen sind. Die Armee war immer wieder der Schmelztiegel für die intrakulturelledeutsche Diversitätsintegration. Dieser Schmelztiegel ist in der Gegenwart, mit dem Ende der Bipolarisierung der Welt und mit der scheinbaren Perspektive einer friedlicheren Zeit inbezug auf große Kriege, in Zuge einer generalisierten weltweiten Abrüstung und des Übergangs zu Berufsarmeen weggefallen. Der kulturelle Integrator des deutschen Volkes und das zusätzliche Exportieren potentieller intrakultureller Konflikte nach außen haben immer wieder in der Geschichte über intrakulturelle Divergenzen und Spannungen hinweggeholfen. Nun stellt sich die Frage, welches institutionelle Umfeld diese Integrationsfunktion eines kulturell unvereinten Volkes übernehmen könnte, da Auslandseinsätze im Rahmen der Friedens- und Aufbaumissionen der NATO nicht die erforderliche Integrationsfunktion haben können, wie es einst der Fall war. Und warum ist nach wie vor eine deutsche kulturelle Integration kultureller Art erforderlich?
Vergleicht man andere Länder, wie beispielsweise alle unsere Nachbarländer ausnahmslos mit Deutschland, so stellt man fest, dass jene, trotz all ihrer enormen kulturellen Divergenzen kultureller und ökonomischen Art, dennoch einen gemeinsamen Modus Vivendi des gesellschaftlichen Miteinander ohne größere Reibung im Alltag gefunden haben, obschon es noch einige Spuren von Unabhängigkeitsbestrebungen peripherer Gebiete inbezug auf die jeweiligen Zentralismen gibt, wie im Falle des Baskenlandes, was Spanien anbelangt, Schottland, was Großbritannien anbelangt und Korsika, was Frankreich anbelangt. Hier sind vielfach sprachliche oder ökonomische Divergenzen im Spiel, wie das Baskisch, das Schottische oder das Korsische, bzw. die Tatsache, dass die proportionale Teilhabe am nationalen Reichtum nicht als dem regionalen Reichtum entsprechend erachtet wird und somit ein Gefühl des Entzuges legitimer regionaler Ressourcen entsteht, vergleichbar mit Bundesländern in Deutschland, die bei den Ländertransfers immer auf der gebenden Seite sind.
Doch die Bundesländer sind eher politische, als kulturelle Konstruktionen, obwohl sie bis zu einem gewissen Grad mit kulturellen Entitäten identisch sind, während die Regionen der vorerwähnten europäischen Nachbarn über große Zeiträume gewachsene, linguistisch-kulturelle Regionen mit einem hohen Grad kultureller Autonomie sind. Dennoch haben diese autonomen Gebiete ein ziemlich harmonisches Miteinander kultureller Art – wenn man von der ETA im Baskenland und der IRA in Nordirland absieht, während bretonisches und korsisches Aufbegehren gegen das politische Zentrum in Paris eher passé sind - entwickelt. Ein Katalane, beispielsweise, der eine dem Französischen ähnlichere Sprache als dem Spanischen spricht, wird heutzutage in der Regel keine Kommunikationsprobleme aus kulturellen Gründen mit jemand von der Meseta, der Region von Altkastilien, mit Madrid als politisch-kulturellem Zentrum, haben. Andalusier, Galizier und Valenzianer, die alle eine eigene Sprache und somit eigenen Kulturen entwickelt haben, werden sich aber dennoch in der Regel kulturell in das gemeinsame iberische Gefüge einfügen und einander keine expliziten oder impliziten Probleme aufgrund ihrer regionalkulturellen Provenienz im Rahman des nationalen Gemeinwesens machen. Aufgrund ihrer gemeinsamen Latinität haben sie ein kulturelles Miteinander ohne Reibung entwickelt, bei dem die Regionalkultur kein Stein des Anstoßes, sondern eher Ansporn für Einfühlungsvermögens und kulturelle Synergie ist.
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