Modernisierung und Medialisierung haben auch den Buddhismus verändert. Durch den Einsatz moderner Kommunikationsmittel, wie dem Internet, sind dabei translokale deterritorialisierte Strukturen medialer Gemeinschaft und Öffentlichkeit, wie globale mediale Netzwerkgemeinschaften entstanden. Diese interpretieren mit einer konstruierten buddhistischen Medienkultur die buddhistische Lehre teilweise neu und stellen so eigene Ausdrucksformen des Buddhismus dar. Medialisierung hat damit einen neuen Kommunikationsraum vorgestellter Gemeinschaft geschaffen, in dem sich unterschiedliche Identitäten medial strukturieren und vernetzen, wobei sie losgelöst von bestimmten Abhängigkeiten der realen Welt traditionelle Identität und Autorität in Frage stellen. Identität und Autorität wird in diesen Online-Gemeinschaften neu verhandelt, wobei im Gegensatz zu den Offline-Strukturen dort andere Kriterien und Abhängigkeiten wirksam werden. Diese Veränderungen beschränken sich aber nicht nur auf die mediale Online-Welt, sondern werden auch lokal wirksam. Dabei gestalten sich lokale buddhistische Organisationen durch Modernisierung und Medialisierung zunehmend translokal. Sie bilden neben den traditionellen territorialen Strukturen auch deterritoriale Medienstrukturen heraus, die sie ergänzend zur Stärkung eigener Identität und Autorität einsetzen. Das betrifft sowohl moderne translokale buddhistische Gemeinschaften, die sich vor allem im urbanen Milieu aus einer wachsenden und selbstbewusster werdenden Mittelschicht bilden, als auch die traditionellen Schulen des Buddhismus, die damit ebenfalls auf die Herausforderungen der Moderne reagieren und so versuchen, ihre etablierte Position in der Gesellschaft zu erhalten und auch die jüngere Generation für sich zu gewinnen. Modernisierung und Medialisierung sind fortschreitende Prozesse, bei denen ständig neue Veränderungen stattfinden, die es weiterhin zu untersuchen gilt. Dabei gilt es zu analysieren, wie innerhalb einer vielseitigen und sich stetig verändernden Medienlandschaft mobile und zunehmend multifunktionell gestaltete Medientechnologie zum Einsatz kommt, die dabei auch buddhistische Inhalte, Organisationsformen und Identitäten beeinflusst, womit das Antlitz des Buddhismus auch weiterhin eine wandelndes Aussehen erhält.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Medialisierung, Medienkulturen und translokale Gemeinschaften...
- Medialisierung im Buddhismus.
- Globale mediale Netzwerkgemeinschaften.....
- Moderne translokale Gemeinschaften....
- Traditionelle Schulen...
- Japans erster Online-Tempel…..\li>
- Medialisierung in Tibets Klöstern…..\li>
- Neue Medien im thailändischen Theravada-Buddhismus..\li>
- Autorität und Identität in medialen buddhistischen Netzwerken…..\li>
- Fazit..\li>
- Literaturverzeichnis..\li>
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Auswirkungen von Modernisierung und Medialisierung auf den Buddhismus. Dabei wird der Prozess der Medialisierung im Buddhismus beleuchtet und gezeigt, wie neue Medien traditionelle Religionsstrukturen sowohl ergänzen als auch in Frage stellen. Die Arbeit analysiert die Entstehung neuer Organisationsformen, die Nutzung von neuen Medien durch traditionelle Schulen und die Auswirkungen auf Autorität und Identität im Buddhismus.
- Der Prozess der Medialisierung und sein Einfluss auf gesellschaftlichen Wandel
- Die Entwicklung von Medienkulturen und translokalen Gemeinschaften
- Die Rolle neuer Medien im Buddhismus und die Entstehung medialer Netzwerkgemeinschaften
- Die Veränderung von Autorität und Identität innerhalb buddhistischer Online-Gemeinschaften
- Die Anpassung traditioneller buddhistischer Schulen an die moderne Medienlandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und erläutert die Konzepte von Medialisierung, Medienkultur und translokaler Gemeinschaft. Sie führt den Leser in die Thematik ein und erklärt die Bedeutung dieser Konzepte im Kontext des sozialen Wandels.
Das zweite Kapitel behandelt die Medialisierung im Buddhismus. Es zeigt, wie neue Medien zu neuen Organisationsformen im Buddhismus führen und wie traditionelle Schulen ihre Präsenz im digitalen Raum erweitern.
Schlüsselwörter
Medialisierung, Medienkultur, translokale Gemeinschaften, Buddhismus, Online-Präsenzen, moderne Medien, soziale Medien, Internet, Mobile Phone, Autorität, Identität, Tradition, Modernisierung, Netzwerkgemeinschaften, buddhistische Schulen, Theravada-Buddhismus, Online-Tempel, Tibets Klöster.
- Citation du texte
- Jan Andrejkovits (Auteur), 2012, Medialisierung im Buddhismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192473