Im vorliegenden Essay sollen zwei Forschungsfelder der Allgemeinen Psychologie aufeinander bezogen werden, die Motivationspsychologie und das Problemlösen. Es soll diskutiert werden, welche Bereicherungen und mögliche Konflikte sich bei einer Zusammenführung ergeben: inwiefern es sich bei Problemlösen und Motivation um ein ungleiches Paar handelt. Dazu soll sich auf eine bestimmte Theorie der Motivationspsychologie, das Kompensationsmodell von Hugo Kehr, beschränkt und aus dieser Theorie Implikationen für die Erforschung problemlösenden Denkens und Handelns abgeleitet werden . Diese Implikationen sollen in empirische Hypothesen gefasst werden, die im zweiten Teil des Essays mit den Befunden aus ausgewählten Studien mit Problemlösehintergrund überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zielstellung
- Vorüberlegungen zum Verhältnis von Problemlösen und Motivation
- Kompensationsmodell der Motivation und Volition nach Kehr
- Implizite und Explizite Motive
- Subjektiv wahrgenommene Fähigkeiten
- Funktionale Mechanismen
- Volition
- Problemlösen
- Implikationen des Kompensationsmodells für die Untersuchung des Problemlösens
- Empirische Befunde
- Hypothese 1: Problemlöseaktivität und Selbstwirksamkeitserwartung
- Studie von Hesse et al., 1983
- Interpretation der Befunde
- Hypothese 2: Bewältigungsstrategien von Volition und Problemlösen
- Studie von Kehr & Wieland, 1999
- Interpretation der Befunde
- Hypothese 3: Problemlösen und Flow-Erleben
- Studie von Schiefele & Roussakis, 2006
- Interpretation der Befunde
- Hypothese 1: Problemlöseaktivität und Selbstwirksamkeitserwartung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay widmet sich der Verbindung zweier Forschungsfelder der Allgemeinen Psychologie: der Motivationspsychologie und dem Problemlösen. Er untersucht die potenziellen Vorteile und Konflikte, die sich aus einer Integration dieser beiden Bereiche ergeben und beleuchtet, inwiefern es sich bei Problemlösen und Motivation um ein ungleiches Paar handelt. Der Fokus liegt dabei auf dem Kompensationsmodell von Hugo Kehr, das als theoretischer Rahmen dient, um Implikationen für die Erforschung des problemlösenden Denkens und Handelns abzuleiten. Diese Implikationen werden in Form von empirischen Hypothesen formuliert und im zweiten Teil des Essays anhand von Befunden aus ausgewählten Studien mit Problemlösehintergrund geprüft.
- Die Bedeutung von Motivation für problemlösendes Denken und Handeln
- Die Rolle von Problemlösen bei der Aufrechterhaltung motivationaler Prozesse
- Die drei strukturellen Komponenten des Kompensationsmodells: implizite und explizite Motive sowie subjektiv wahrgenommene Fähigkeiten
- Die funktionalen Komponenten des Kompensationsmodells: Volition und Problemlösen als kompensatorische Mechanismen
- Die empirische Überprüfung der Beziehung zwischen Problemlösen und Motivation anhand von Studien zu Selbstwirksamkeitserwartung, Bewältigungsstrategien und Flow-Erleben
Zusammenfassung der Kapitel
- Zielstellung: Dieser Abschnitt erläutert die Forschungsfrage des Essays, nämlich die Interaktion zwischen Motivation und Problemlösen, sowie die methodische Vorgehensweise, die auf dem Kompensationsmodell von Kehr und der Überprüfung von empirischen Hypothesen basiert.
- Vorüberlegungen zum Verhältnis von Problemlösen und Motivation: Dieser Abschnitt diskutiert die wechselseitige Abhängigkeit von Motivation und Problemlösen aus zwei Perspektiven. Erstens wird die Bedeutung der Motivation für problemlösendes Denken und Handeln betont. Zweitens wird erörtert, wie Problemlösen zur Aufrechterhaltung motivationaler Prozesse beitragen kann.
- Kompensationsmodell der Motivation und Volition nach Kehr: Dieser Abschnitt präsentiert das Kompensationsmodell von Kehr, das die Voraussetzungen und die Initiation motivierter Handlungen erklärt. Das Modell beinhaltet drei strukturelle Komponenten (implizite und explizite Motive, subjektiv wahrgenommene Fähigkeiten) und zwei funktionale Komponenten (Volition, Problemlösen). Das zentrale Konzept des Modells ist die Kompensation ungenügender oder inkongruenter Strukturen durch volitionale oder Problemlöse-Strategien.
- Empirische Befunde: Dieser Abschnitt präsentiert empirische Studien, die die Beziehung zwischen Problemlösen und Motivation untersuchen. Er fokussiert auf drei Hypothesen: die Beziehung zwischen Problemlöseaktivität und Selbstwirksamkeitserwartung, die Rolle von Bewältigungsstrategien bei der Integration von Volition und Problemlösen sowie den Zusammenhang zwischen Problemlösen und Flow-Erleben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte dieses Essays sind Problemlösen, Motivation, Kompensationsmodell, implizite und explizite Motive, subjektiv wahrgenommene Fähigkeiten, Volition, Selbstwirksamkeitserwartung, Bewältigungsstrategien und Flow-Erleben. Diese Begriffe bilden die Grundlage für die Analyse der Beziehung zwischen diesen beiden Forschungsfeldern der Allgemeinen Psychologie.
- Arbeit zitieren
- Jakob Müller (Autor:in), 2012, Problemlösen und Motivation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192501