Ein zentrales Problem in der Novelle Waldwinkel ist die Beziehungsunfähigkeit der Figuren. Storm zeichnet ein durch und durch pessimistisches Gesellschaftsbild. Die Dorfbewohner kommunizieren allein über das Geld miteinander und auch Richard und Franziska bleiben sich, obwohl sie Gegenfiguren der Dorfbewohner darstellen, bis zuletzt fremd. Menzel sieht die Ursache hierfür im Bildnisproblem. Nach ihr schieben sich zwischen „die Wirklichkeit von Ich und Du“ Bilder, die Zwischenmenschliches verhindern. Allerdings geht Wenzel in ihrer Arbeit nicht über diese Feststellung hinaus – eine genauere Untersuchung des Bildnisproblems führt sie nicht an. Dies will die vorliegende Arbeit nun nachholen. Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Leitfragen: Wie entstehen in der Novelle Bildnisse und inwieweit beeinflussen Bildnisse das Handeln der Figuren? Die Untersuchung beschränkt sich dabei auf die Figuren Richard und Franziska.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Richard Umgang mit Wirklichkeit
- Richard und die eigene Biographie
- Der Waldwinkel
- Richard Selbstsicht
- Der Botanikus und Pädagoge
- Der Botanikus und Pädagoge - Brüchige Bildnisse, Fremdbildnisse
- Richard
- Franziska
- Die Märchenbraut
- Die Geliebte
- Franziska - Wirklichkeit und Bildnis
- Franziska
- Schlussbetrachtung
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Bildnisproblem in Theodor Storms Novelle „Waldwinkel“, mit dem Ziel, das Scheitern der Beziehung zwischen Richard und Franziska zu erklären, ohne unmittelbar die Schuldfrage zu stellen. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, wie Bildnisse in der Novelle entstehen und inwieweit sie das Handeln der Figuren beeinflussen. Im Zentrum der Analyse stehen dabei die Figuren Richard und Franziska.
- Entstehung von Bildnissen in der Novelle
- Einfluss von Bildnissen auf das Handeln der Figuren
- Die Beziehung zwischen Richard und Franziska im Kontext des Bildnisproblems
- Die Bedeutung von Wirklichkeit und Selbstsicht in der Novelle
- Die Rolle von Fremdbildnissen in der Gestaltung der Figurenbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Motivation für die Untersuchung des Bildnisproblems. Das zweite Kapitel analysiert Richards Umgang mit Wirklichkeit, indem es seine Biographie und die Darstellung seines Lebens im Waldwinkel beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Richards Selbstsicht und der Frage, wie er sich selbst und seine Rolle in der Beziehung zu Franziska wahrnimmt. Das vierte Kapitel widmet sich der Figur Franziska, ihrem Bild als Märchenbraut und Geliebte, sowie der Frage, wie die Realität ihrer Person und die von Richard konstruierten Bildnisse miteinander in Beziehung stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Bildnisproblem, der Beziehung zwischen Richard und Franziska, der Rolle von Wirklichkeit und Selbstsicht in der Novelle, der Bedeutung von Fremdbildnissen in der Gestaltung der Figurenbeziehungen, Theodor Storm, „Waldwinkel“, und der Analyse der Figurenpsychologie.
- Citation du texte
- Hans Erdmann (Auteur), 2012, Das Bildnisproblem in Storms Novelle "Waldwinkel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192723