Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Wissenschaftliche Hypothesen
1.1 Definition
1.2 Unterschiedliche Arten von Hypothesen
1.3 Mathematische Darstellung der Zusammenhänge
2. Theorie & Modell
2.1 Definitionen
2.2 Eigenschaften von Modellen
3. Verifikation und Falsifikation
Literaturverzeichnis
Einleitung
Meine wissenschaftlichen Ausarbeitung zu dem Thema „-Theorien-Hypothesen- Variablen-“ befasst sich vor allem mit den Inhalten, der von mir und C. C. am 11.05.2009 gehaltener Seminarsitzung zu selbigem Thema. In der schriftlichen Ausarbeitung werde ich größtenteils Inhalt als auch Ablauf meines Referates beibehalten. Demzufolge werde ich mit der Definition der wissenschaftlichen Hypothese beginnen, mit den verschiedenen Arten der Hypothesen fortfahren, über Theorie und Modell berichten und mit Falsifikationismus und Konkurrenz von Forschungsprogrammen enden. Dementsprechend werde ich für dieses Thema wichtige Aspekte wie „Typen von Variablen“, „Arten von Sätzen“ und „Informationsgehalt“, sowie „Wissenschaftliche Erklärungen“ nicht beleuchten, da diese von meiner Kommilitonin vorgestellt und somit auch in ihrer Hausarbeit bearbeitet werden bzw. wurden. Da es sich um eine schriftliche Ausarbeitung meines Referats handelt, werde ich die darin verwendete Literatur als Grundlage verwenden. Mein Anspruch besteht darin, einen knappen, verständlichen und übersichtlichen ersten Einblick in das Thema zu ermöglichen und somit gemäß dem Seminar, einen ersten Eindruck in quantitative Forschungsmethoden zu geben.
1. Wissenschaftliche Hypothesen
Wissenschaftliche Hypothesen sind weit mehr als der Begriff aus dem Griechischen vermuten lässt. Im Gegensatz zu „Vermutung, Unterstellung“ sind wissenschaftliche Hypothesen feste Bestandteile einer empirischen Forschungsarbeit. Damit aus einer Behauptung eine wissenschaftliche Hypothese entstehen kann sind folgende vier Kriterien notwendig, die ich nach der Definition erörtern werde.1 Diekmann spricht darüberhinaus davon, dass „unter einer Hypothese eine Aussage über einen Zusammenhang zwischen sozialen Merkmalen […] verstanden wird.2
1.1 Definition
„Wissenschaftliche Hypothesen sind Annahmen über reale Sachverhalte […] in Form von Konditionalsätzen. Sie weisen über den Einzelfall hinaus […] und sind durch Erfahrungsdaten widerlegbar ( Falsifizierbar ).“3
1. Realer Sachverhalt & empirische Untersuchbarkeit
2. Allgemeingültigkeit
3. Sinnvoller Konditionalsatz
4. Potentielle Falsifizierbarkeit
Zu 1. Eine Hypothese über Ufos wäre m. E. keine wissenschaftliche Hypothese, da zwar des Öfteren vermeintliche Ufos gesichtet werden. Ein eindeutiger Beweis für die Existenz dieser Flugobjekte besteht allerdings bisher nicht.
Zu 2. Die Wissenschaft hat den Anspruch allgemeingültig zu sein und sollte dem Fortschritt dienen. Deshalb kann eine Behauptung über „Tante Erna von nebenan“ keine wissenschaftliche Aussage sein.
Zu 3. Ein sinnvoller Konditionalsatz besteht aus einem „Wenn-Dann“ Satz bzw. „Jedesto“ Satz. „Es gibt“ Sätze, sowie „Kann Sätze“ sind keine Konditionalsätze.
Zu 4. Die Möglichkeit der Widerlegbarkeit der Aussage muss unbedingt gegeben sein. Tautologien wären somit nie falsifizierbar, da sie keinen Falsifikator haben, der das Gegenteil aufzeigen könnte. Tautologien sind deshalb immer wahr. Außerdem setzt Falsifikation begriffliche Invarianz voraus, was letztendlich ein einheitliches Verständnis von Begriffen bedeutet.
1.2 Unterschiedliche Arten von Hypothesen
Eine statistische Hypothese liegt dann vor, wenn Variablen in quantitative Form gebracht werden. Dies geschieht, indem das empirische Relativ in ein nummerischen Relativ umgewandelt wird.4
Hypothesen können unterschiedliche Merkmale und Eigenschaften haben. Je nachdem werden sie in unterschiedliche Arten bzw. Klassen eingeteilt. Bei ungerichteten Hypothesen wird allenfalls ein Zusammenhang bzw. Unterschied zwischen zwei Variablen aufgezeigt:
„ Die Schlafdauer hängt mit der Schlafmitteldosis zusammen“.
Unter Umständen kann durch ein verbessertes Wissen durch Literaturrecherche, Vorstudien, etc. die Wissenslücke geschlossen werden und die Richtung des Zusammenhangs dargestellt werden. Dadurch wird aus der ungerichteten Hypothese eine gerichtete Hypothese, die aus verschiedenen Gründen der ungerichteten Hypothese vorzuziehen ist. So kann u.a. mit einer gerichteten Hypothese die Nullhypothese leichter zurückgewiesen werden und muss nicht zwangsläufig zweiseitig mit dem T-Test geprüft werden. In unserem Beispiel würde die gerichtete Hypothese lauten:
„ Je höher die Schlafmitteldosis, desto länger die Schlafdauer“.
Unabhängig davon ob die Hypothese nun gerichtet oder ungerichtet formuliert wird, kann die Hypothese verschiedenen Arten zugeordnet werden.
1. Kausale Hypothesen
2. Deterministische Hypothesen
3. Probabilistische Hypothesen
4. Aggregathypothesen
5. Zusammenhangshypothesen
6. Entwicklungshypothesen
7. Individualhypothesen
8. Kollektivhypothesen
9. Kontexthypothesen ( UV kollektiv, AV individuell)
Zu 1. Luhmanns Begriff des Technologiedefizites bestärkt m.E. die Annahme in den Erziehungs- sowie Sozialwissenschaften, dass kausale Hypothesen, als auch probabilistische Hypothesen dort eigentlich kaum anzutreffen sind. Die Wirkungsmechanismen sind meist so komplex, dass meist keine Kausalbeziehung besteht. Bortz spricht dann von einer Kausalhypothese bei einem Wenn-Dann- Satz, wenn ein „ Vertauschen vom Wenn-Teil (Bedingungen, Ursache) und Dann- Teil (Konsequenz, Wirkung) sprachlich und inhaltlich nicht sinnvoll ist.“
[...]
1 Vgl. Bortz, J., Döring, N. 2006 S.4
2 Diekmann, A. 1995, S.107
3 Vgl. Diekmann, A. 1995, S.107
4 Vgl. Bortz, J., Döring, N. 2006 S.9ff
- Arbeit zitieren
- Philipp Müller (Autor), 2009, Theorien-Hypothesen-Variablen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192888
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