1. Einleitung
Im Zuge der Globalisierung wirtschaftlicher Aktivitäten ist eine deutliche Tendenz weg von kleinen lokalen Unternehmen hin zu großen, international agierenden Konzernen zu erkennen (z.B. Daimler Chrysler AG). Oftmals kaufen die großen Unternehmen bereits existierende nationale Firmen auf und ersparen sich damit den meist mühsamen Einstieg in die lokalen Märkte. Grundlage der Preisverhandlungen ist dabei ein von Käufer und Verkäufer separat ermittelter Wert der Unternehmung.
Im Zuge dieser Seminararbeit werden deshalb verschiedene Verfahren zur Bewertung von Unternehmen aus der Sicht eines Kaufinteressenten vorgestellt. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass das betreffende Unternehmen als Ganzes zur Disposition steht und nach dem Erwerb fortgeführt werden soll. Der Kreis zu untersuchender Verfahren wird somit auf jene eingeengt, die eine Gesamtbewertung des Unternehmens vornehmen. Dem gegenüber stehen Methoden, die von einer Veräußerung einzelner Vermögensgegenstände ausgehen.
Bei der Interpretation der ermittelten Unternehmenswerte ist zu beachten, dass es sich um subjektive Ergebnisse handelt, welche durch die spezifischen Annahmen und Neigungen der Investoren beeinflusst werden. Bei der Analyse der Bewertungsverfahren wird somit zu prüfen sein, in welchem Umfang die subjektiven Einflussfaktoren, wie etwa die Risikoneigung, Berücksichtigung finden. Mit der Bewertung eines Unternehmens wird also lediglich aus Käufersicht eine (subjektive) Preisobergrenze und aus Verkäufersicht eine (subjektive) Preisuntergrenze ermittelt. Der tatsächliche Kauf- bzw. Verkaufspreis wird durch Verhandlungen bestimmt und liegt zwischen den ermittelten Grenzpreisen.
In dieser Arbeit wird neben den traditionellen Methoden (Ertragswert-, Substanzwertverfahren) auch auf die jüngere Discounted Cash Flow (DCF) Methode eingegangen. Bei der Analyse dieser Verfahren soll herausgestellt werden welche betriebswirtschaftlichen Größen zur Wertbestimmung herangezogen werden. In einem zweiten Schritt wird die Zweckmäßigkeit dieser Größen beurteilt.
Darüber hinaus wird zu prüfen sein ob und wie Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Entwicklung relevanter Faktoren berücksichtigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Bewertungsverfahren
- 2.1 Substanzwertverfahren
- 2.1.1 Ermittlung des Substanzwertes
- 2.1.2 Einfluss immaterieller Wirtschaftsgüter (Goodwill)
- 2.1.3 Kritische Würdigung
- 2.2 Ertragswertverfahren
- 2.2.1 Bestimmung und Prognose des zukünftigen Unternehmensgewinnes
- 2.2.2 Ermittlung des Kalkulationszinssatzes
- 2.2.3 Kritische Würdigung
- 2.3 Discounted Cash Flow (DCF) - Methode
- 2.3.1 Ermittlung der Erfolgsgröße – Free Cash Flow
- 2.3.2 Ermittlung des Kalkulationszinssatzes - WACC
- 2.3.3 Einfluss der Kapitalstruktur auf den Unternehmenswert
- 2.3.4 Der Marktwert des Eigenkapitals und der Shareholder Value Ansatz
- 2.3.5 Kritische Würdigung
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht verschiedene Verfahren zur Unternehmensbewertung aus der Perspektive eines potentiellen Käufers, wobei das Unternehmen als Ganzes betrachtet und nach dem Erwerb fortgeführt werden soll. Das Ziel ist die Abgabe einer Handlungsempfehlung für Investoren bezüglich der Wahl des geeigneten Bewertungsverfahrens. Steuerliche Aspekte werden dabei vernachlässigt.
- Vergleich verschiedener Unternehmensbewertungsmethoden (Substanzwert-, Ertragswertverfahren und DCF-Methode).
- Analyse der betriebswirtschaftlichen Größen zur Wertbestimmung und deren Zweckmäßigkeit.
- Berücksichtigung von Unsicherheiten bezüglich zukünftiger Entwicklungen.
- Einbeziehung immaterieller Wirtschaftsgüter in die Unternehmensbewertung.
- Subjektive Einflüsse auf die Bewertungsergebnisse.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Unternehmensbewertung im Rahmen von Firmenübernahmen durch große internationale Konzerne. Sie betont die Notwendigkeit objektiver Bewertungsmethoden, um faire Kaufpreise zu ermitteln. Die Arbeit fokussiert auf Verfahren zur Gesamtbewertung und berücksichtigt die subjektiven Einflüsse von Investoren auf die Bewertungsergebnisse. Sie kündigt den Vergleich traditioneller Methoden (Substanzwert-, Ertragswertverfahren) mit der DCF-Methode an und benennt das Ziel, eine Handlungsempfehlung für Investoren zu formulieren.
2. Bewertungsverfahren: Dieses Kapitel stellt verschiedene Bewertungsverfahren vor. Es beginnt mit einer Erläuterung des Substanzwertverfahrens, welches den Wert eines Unternehmens anhand des Reproduktionswertes seines Vermögens bestimmt. Hierbei wird die Bedeutung von immateriellen Wirtschaftsgütern und deren Berücksichtigung in der Bewertung kritisch diskutiert. Anschließend folgt eine Beschreibung des Ertragswertverfahrens, das den Wert eines Unternehmens aus seinen zukünftigen Erträgen ableitet, inklusive einer detaillierten Analyse der Gewinnprognose und der Wahl des Kalkulationszinssatzes. Schließlich wird die Discounted Cash Flow (DCF) Methode detailliert erläutert, einschließlich der Ermittlung des Free Cash Flows, des WACC und des Einflusses der Kapitalstruktur auf den Unternehmenswert. Das Kapitel schließt mit einer kritischen Würdigung aller vorgestellten Methoden.
Schlüsselwörter
Unternehmensbewertung, Substanzwertverfahren, Ertragswertverfahren, Discounted Cash Flow (DCF)-Methode, Free Cash Flow, WACC, Kapitalstruktur, immaterielle Wirtschaftsgüter, Goodwill, Risiko, Investoren, Kaufpreis, Gesamtbewertung.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Unternehmensbewertungsverfahren
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit vergleicht verschiedene Verfahren zur Unternehmensbewertung aus der Sicht eines potentiellen Käufers, der das Unternehmen als Ganzes übernehmen und weiterführen möchte. Sie konzentriert sich auf die Methoden der Substanzwert-, Ertragswert- und Discounted Cash Flow (DCF)-Bewertung und zielt darauf ab, Investoren eine Handlungsempfehlung für die Wahl des geeignetsten Verfahrens zu geben. Steuerliche Aspekte werden vernachlässigt.
Welche Bewertungsverfahren werden untersucht?
Die Arbeit untersucht drei Hauptverfahren: das Substanzwertverfahren (inkl. Ermittlung des Substanzwertes und der Berücksichtigung immaterieller Wirtschaftsgüter wie Goodwill), das Ertragswertverfahren (inkl. Gewinnprognose und Kalkulationszinssatz) und die Discounted Cash Flow (DCF)-Methode (inkl. Free Cash Flow, WACC, Einfluss der Kapitalstruktur und Shareholder Value Ansatz). Jedes Verfahren wird detailliert erklärt und kritisch gewürdigt.
Wie werden die Bewertungsverfahren verglichen?
Der Vergleich der Verfahren erfolgt durch eine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Methodik, der benötigten Daten und der jeweiligen Stärken und Schwächen. Die Arbeit analysiert die betriebswirtschaftlichen Größen zur Wertbestimmung und deren Zweckmäßigkeit, berücksichtigt Unsicherheiten in der zukünftigen Entwicklung und untersucht den Einfluss immaterieller Wirtschaftsgüter.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Das Hauptziel ist die Erstellung einer Handlungsempfehlung für Investoren bei der Auswahl eines geeigneten Bewertungsverfahrens für Unternehmenskäufe. Die Arbeit untersucht die Objektivität der Methoden und berücksichtigt die subjektiven Einflüsse von Investoren auf die Bewertungsergebnisse.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem Vergleich verschiedener Methoden, der Analyse betriebswirtschaftlicher Größen, der Berücksichtigung von Unsicherheiten, der Einbeziehung immaterieller Wirtschaftsgüter und der subjektiven Einflüsse auf die Bewertungsergebnisse.
Was ist die Zusammenfassung der Kapitel?
Kapitel 1 (Einleitung) beschreibt den Kontext der Unternehmensbewertung im Rahmen von Firmenübernahmen und legt den Fokus der Arbeit fest. Kapitel 2 (Bewertungsverfahren) erläutert detailliert die drei genannten Bewertungsverfahren. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbetrachtung (Kapitel 3).
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Unternehmensbewertung, Substanzwertverfahren, Ertragswertverfahren, Discounted Cash Flow (DCF)-Methode, Free Cash Flow, WACC, Kapitalstruktur, immaterielle Wirtschaftsgüter, Goodwill, Risiko, Investoren, Kaufpreis, Gesamtbewertung.
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Investoren, Unternehmensberater, Studierende der Wirtschaftswissenschaften und alle, die sich mit Unternehmensbewertungen und -käufen befassen.
- Arbeit zitieren
- Jens Huke (Autor:in), 2003, Investitionstheoretische Beurteilung alternativer Methoden der Gesamtbewertung von Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19292