Problemstellung und Hintergrund der Arbeit Die Inzidenz einer vorderen Kreuzbandruptur ist im Alter von 15 bis 30 Jahren am höchsten, da sich dies als das sportintensivste Altersintervall darstellt. Nitsch schreibt, dass „Frauen […] eine bis zu achtmal höhere Verletzungsrate als Männer aufweisen. [Außerdem geht] jede dritte Kreuzbandverletzung zeitgleich mit einer Meniskusverletzung einher, auch die Begleitverletzungen von [anderen] Bändern und Gelenkknorpel sind häufig.“1
Gerade Fußball stellt eine Paradesportart dar, bei der selbstverschuldete Kreuzbandverletzungen an der Tagesordnung sind. Interessanterweise treten Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB) zu über 70% ohne Fremdeinwirkung auf. Ursächlich hierfür ist eine muskuläre Dysbalance der Oberschenkelmuskulatur: Die ischiocrurale Muskulatur ist im Verhältnis zur Quadriceps-Muskulatur zu schwach. Dies führt dazu, dass bei plötzlichen Richtungsänderungen oder Stoppbewegungen die benötigte Kraft der Oberschenkelrückseite (Hamstrings) zu schwach ist, um das Gelenk in seiner Position zu halten. Es kann hierdurch zu Kreuzband- und Meniskusrupturen kommen.
Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, ist eine allgemeine Kraftzunahme der Oberschenkelmuskulatur, insbesondere der ischiocruralen Muskulatur, wünschenswert. Wenn es durch den Schulsport gelänge, einen signifikanten Kraftzuwachs der Hamstring-Muskulatur (ischiocrurale Muskulatur) im Vergleich zur Quadriceps-Muskulatur zu erreichen, wären verletzungsprophylaktische Effekte in Bezug auf Kreuzbandrupturen zu erwarten. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass die Max-Weber-Schule Freiburg eine Eliteschule des Fußballs ist, wurde als Titel der Dokumentationsarbeit „Sportartspezifische Verletzungsprophylaxe im Sportunterricht am Beispiel Fußball“ gewählt.
- Arbeit zitieren
- Dominik Lorenz (Autor:in), 2011, Wie reduziere ich Kreuzband- und Meniskusverletzungen durch den Schulsport?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193117