Ein guter Wein muss reifen. Ein gutes Gesetz auch. Erstmals wurde das BilMoG im Bilanzrechtsreformgesetz 2004 angekündigt. Nach dreijähriger Ausbauphase durch das Bundesministerium der Justiz kam es 2007 über den Referentenentwurf zu einer ersten landesweiten Verkostung. Die Komposition stimmte noch nicht ganz und so wurde im Frühjahr 2008 ein veränderter Entwurf präsentiert. Auch dieser wollte noch nicht ganz munden und so kam es zu einer erneuten Überarbeitung des Entwurfes.
Mit dem nun am 26. März 2009 im Deutschen Bundestag verabschiedeten, am 3. April 2009 vom Bundesrat gebilligten und am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts setzt der Gesetzgeber die umfassendste Reform des deutschen Rechnungslegungsrechtes seit der Einführung des Bilanzrichtliniengesetzes im Jahr 1985 um. Der Großteil des BilMoG ist für Geschäftsjahre ab dem 01.01.2010 verpflichtend anzuwenden, kann aber auf freiwilliger Basis auch für den Abschluss 2009 verwendet werden, dann allerdings nur als Gesamtheit. Des Weiteren muss grundsätzlich festgehalten werden, dass die Wirkung des BilMoG stark von der Rechtsform und der Unternehmensgröße abhängen wird. Zweifelsohne werden die Änderungen der materiellen Bilanzierung maßgeblichen Einfluss auf die Bilanzkennzahlen haben.
Vor dem Hintergrund, dass das BilMoG auf 254 Seiten die umfangreichste Gesetzesänderung im HGB seit 1985 darstellt, beschränkt sich diese Ausarbeitung auf die wesentlichen Änderungen des handelsrechtlichen Abschluss mit Wirkung auf die Unternehmer. Der Grund der Fokussierung auf den Jahresabschluss ist, dass sich der Groß- teil der Bilanzierenden in Deutschland, der Mittelstand, auf die Änderungen, die den Jahresabschluss betreffen, einstellen muss. Das Für und Wider des BilMoG wird an Teilen der Reformpunkte, wie die sich ergebenden Gestaltungsspielräume durch neu ermöglichte Wahlrechte sowie die neuen Ansatz- und Bewertungsvorschriften veranschaulicht und deren Auswirkung auf die Unternehmer aufgezeigt. Dazu gehören auch die Aussagen zur Deregulierung und Kostenersparnis. Ferner wird auf vereinzelte steuerliche Gesichtspunkte und Pflichtangaben nur an wenigen Stellen verkürzt Stel- lung genommen. Die Bereiche der Konzernrechnungslegung und der Prüfung werden weggelassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Aufbau und Struktur der Arbeit
- Das BilMoG
- Die Zielsetzung des BilMOG
- Überblick über die Neuregelungen
- Wesentliche Änderungen durch das BilMoG im handelsrechtlichen Einzelabschluss
- Herstellungskosten
- Wertkorrekturen auf Basis des beizulegenden Zeitwertes
- Selbst geschaffene immaterielle Wirtschaftsgüter
- Forschungs- und Entwicklungskosten
- Geschäfts- oder Firmenwert
- Ansatz und Bewertung von Rückstellungen
- Auswirkungen des BilMoG auf die Bilanzierungspraxis
- Deregulierung
- Kostenersparnis
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) auf die Bilanzierungspraxis von Unternehmen. Sie setzt sich zum Ziel, die Relevanz des Gesetzes für den Unternehmer zu beleuchten und sowohl positive als auch negative Aspekte der Neuregelungen aufzuzeigen.
- Die wichtigsten Ziele des BilMoG und die dahinterstehende Intention
- Wesentliche Änderungen in der Bilanzierungspraxis durch das BilMoG
- Auswirkungen des Gesetzes auf die Kosten und den Aufwand der Bilanzierung
- Vorteile und Nachteile der Bilanzrechtsmodernisierung für Unternehmen
- Bewertung der Gesamtwirkung des BilMoG auf die Transparenz und Aussagekraft der Bilanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit dar und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel.
- Das BilMoG: Dieses Kapitel beleuchtet die Ziele des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und bietet einen Überblick über die zentralen Neuregelungen des Gesetzes.
- Wesentliche Änderungen durch das BilMoG im handelsrechtlichen Einzelabschluss: In diesem Kapitel werden die wichtigsten Änderungen im handelsrechtlichen Einzelabschluss durch das BilMoG analysiert, unter anderem die Neuregelungen zur Bewertung von Herstellungskosten, Wertkorrekturen, immateriellen Wirtschaftsgütern und Rückstellungen.
- Auswirkungen des BilMoG auf die Bilanzierungspraxis: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen des BilMoG auf die praktische Bilanzierungstätigkeit, insbesondere im Hinblick auf Deregulierung und Kostenersparnis.
Schlüsselwörter
Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), Handelsrecht, Einzelabschluss, Bilanzierungspraxis, Herstellungskosten, Wertkorrekturen, immaterielle Wirtschaftsgüter, Rückstellungen, Deregulierung, Kostenersparnis, Transparenz, Aussagekraft.
- Citation du texte
- Bachelor of Arts Ronja Richter (Auteur), 2009, Fluch oder Segen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes für den Unternehmer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193481