Dieses Thesenpapier zu Hegels Differenzschrift erläutert deren Grundanliegen vom Ausgangspunkt im kantischen Programm über das idealistische Projekt der spekulativen Philosophie als Praxisphilosophie bis hin zu den sich andeutenden Differenzen zwischen Hegel und Schelling.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgangspunkt im kantischen Programm
- Spekulative Philosophie als Praxisphilosophie
- Hegels und Schellings Entgegnung auf Fichtes Arbeiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Differenzschrift von Georg Wilhelm Friedrich Hegel aus dem Jahr 1801 widmet sich der Analyse und Kritik der philosophischen Systeme von Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling. Hegels Ziel ist es, die spezifischen Unterschiede in den Ansätzen beider Denker aufzuzeigen und gleichzeitig die Relevanz ihrer Kritik am kantischen Denken zu beleuchten.
- Das Identitätsproblem von Subjekt und Objekt
- Die Rolle des Absoluten in der Philosophie
- Die Kritik an Fichtes Subjektivismus und Schellings Indifferenz
- Die Bedeutung der Prozesshaftigkeit und Dialektik in der Philosophie
- Die Verbindung von spekulativer Philosophie und Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Ausgangspunkt im kantischen Programm
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung Kants für die Philosophie Hegels, Fichtes und Schellings. Es wird deutlich, dass alle drei Denker an Kants Kritik der Vernunft anschließen und versuchen, die Einheit der Vernunft in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Dabei konzentriert sich Fichte auf die konstitutionslogischen Fragen des Denkens und Wissens, indem er die Unterscheidung von Ich und Nicht-Ich als Grundprinzip seiner Philosophie setzt.
Spekulative Philosophie als Praxisphilosophie
In diesem Kapitel widmet sich Hegel der Kritik an Fichtes Philosophie. Hegel argumentiert, dass Fichte durch seine Fokussierung auf das Subjekt die Objektivität und die Einheit von Subjekt und Objekt vernachlässigt. Er kritisiert Fichtes Konzeption des Absoluten als ein bloßes Prinzip der Identität und bemängelt dessen mangelnde Berücksichtigung der Prozesshaftigkeit des Denkens.
Hegels und Schellings Entgegnung auf Fichtes Arbeiten
Dieses Kapitel befasst sich mit der Kritik von Hegel und Schelling an Fichte. Hegel lobt Schelling für seine Erweiterung von Fichtes Subjekt-Objekt mit dem objektiven Subjekt-Objekt, das eine umfassende Identität ermöglicht. Es wird deutlich, dass Hegel über Schellings Ansatz hinausgehen möchte und dem Absoluten eine produktive Kraft zuschreibt, die Differenzierung erst ermöglicht. Das Kapitel zeigt, wie die dialektische Entwicklung von Fichte, Schelling und Hegel die philosophische Debatte um das Verhältnis von Subjekt, Objekt und Absoluten weiterführt.
Schlüsselwörter
Die Differenzschrift von Hegel befasst sich mit den zentralen Begriffen und Konzepten der Philosophie des 18. Jahrhunderts. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören Subjekt, Objekt, Absolutes, Identität, Nicht-Identität, Prozesshaftigkeit, Dialektik, spekulativ und Praxis. Hegel kritisiert Fichtes Subjektivismus und Schellings Indifferenz und plädiert für eine umfassende philosophische Betrachtungsweise, die sowohl die Objektivität als auch die Prozesshaftigkeit des Denkens berücksichtigt. Darüber hinaus spielen die Kritik am Materialismus und Skeptizismus sowie die Relevanz der kantischen Vernunftkritik eine wichtige Rolle in Hegels Argumentation.
- Citar trabajo
- Jan Leichsenring (Autor), 2012, Zu den Grundanliegen von G.W.F. Hegels "Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systems der Philosophie", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/193680