Diese Hausarbeit befasst sich mit dem höfischen Ritter und der höfischen Dame im hohen
Mittelalter, sowie dem Verhältnis der beiden. Es soll sowohl die gelebte Realität herausgearbeitet
werden, wobei hier Joachim Bumkes Text „Höfische Kultur“ als Orientierung dient, als
auch das Bild, dass von den höfischen Dichtern vermittelt wurde. Es soll deutlich werden,
dass in der öffentlichen Auffassung des Mittelalters von Mann und Frau die Ehe, und die mit
ihr verbundenen Rechte und Pflichten, im Vordergrund standen, während es in der Literatur
jedoch durchaus möglich war, Liebe außerhalb der Ehe, sowie direkten Ehebruch, zu thematisieren.
Um diese Möglichkeit der Literatur zu verdeutlichen, werden zwei Textauszüge analysiert:
Die 14. Aventiure des mittelhochdeutschen Nibelungenlieds soll zeigen, dass Sexualität
mit einem anderen als dem Ehepartner zwar als verwerflich aufgefasst wird, aber zugunsten
der Männer (die Frauen tragen in diesem Fall keinerlei Schuld, da Brünhild unwissentlich
getäuscht wurde) bagatellisiert wird. Der Textauszug von Gottfried von Straßburgs „Tristan“
wird verdeutlichen, dass Liebe, die nicht innerhalb ehelicher Grenzen stattfindet, durchaus als
wahre und gebilligte Liebe dargestellt werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
- (1) Einleitung
- (2) Die höfische Dame
- a) Das neue Bild der Frau
- b) Lehre für Frauen. Erziehung und Bildung
- c) Handlungsspielräume
- (3) Der höfische Ritter
- a) Das traditionelle Herrscherbild
- b) Der religiöse Ritterbegriff
- c) Höfische Tugenden
- d) Ideal und Wirklichkeit
- (4) Das Nibelungenlied - XIV. Aventiure: „Wie die küneginne einander schulten“
- (5) Gottfried von Straßburg: Tristan XVI. Der Minnetrank
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den höfischen Ritter und die höfische Dame im hohen Mittelalter und untersucht das Verhältnis zwischen beiden. Die Arbeit bezieht sich sowohl auf die gelebte Realität, wobei Joachim Bumkes Text „Höfische Kultur“ als Orientierung dient, als auch auf das Bild, das von höfischen Dichtern vermittelt wurde.
- Das neue Frauenbild in der höfischen Literatur
- Die Rolle der Frau im mittelalterlichen Kontext
- Die Darstellung von Ritterlichkeit und höfischen Tugenden
- Die Bedeutung der Liebe und Sexualität außerhalb der Ehe in der Literatur
- Die Verbindung von realer Lebenswelt und literarischer Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
(1) Einleitung
(2) Die höfische Dame: Dieser Abschnitt untersucht das neue Bild der Frau im hohen Mittelalter, das von einem Schönheitsideal geprägt ist, das mit innerer Tugendhaftigkeit verbunden wird. Die Arbeit beleuchtet den Widerspruch zwischen diesem Ideal und der realen Situation von Frauen, die im Mittelalter durch den christlichen Glauben und die Tradition der Frauenunterdrückung geprägt waren.
(3) Der höfische Ritter: In diesem Kapitel werden die traditionellen Herrscherbilder, die religiösen Ritterbegriffe, die höfischen Tugenden und die Beziehung zwischen Ideal und Wirklichkeit des höfischen Ritters beleuchtet.
(4) Das Nibelungenlied - XIV. Aventiure: Die 14. Aventiure des Nibelungenlieds wird analysiert, um zu zeigen, wie Sexualität außerhalb der Ehe in der Literatur dargestellt wird und wie die Schuld für diese Handlungen in diesem speziellen Fall auf die Frau verschoben wird.
(5) Gottfried von Straßburg: Tristan XVI. Der Minnetrank: Dieser Abschnitt analysiert einen Textauszug aus Gottfried von Straßburgs „Tristan“ und verdeutlicht, wie die Liebe, die außerhalb ehelicher Grenzen stattfindet, als wahre und gebilligte Liebe dargestellt werden kann.
Schlüsselwörter
Höfische Kultur, höfischer Ritter, höfische Dame, Mittelalter, Nibelungenlied, Gottfried von Straßburg, Tristan, Minnetrank, Liebe, Sexualität, Ehe, Frauenunterdrückung, Schönheitsideal, Tugendhaftigkeit.
- Arbeit zitieren
- Katharina Stutz (Autor:in), 2003, Der höfische Ritter und die höfische Dame des hohen Mittelalters in Realität und Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19393
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