Diese Proseminararbeit soll sich mit dem Lastenausgleichsgesetz (im Folgenden: LAG) beschäftigen und auf den Wohnungsbau beziehungsweise dessen Förderung im Rahmen des Gesetzes eingehen. Das LAG im Allgemeinen stellte offensichtlich eine gute finanzielle Unterstützung für Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsgeschädigte dar, da sie dadurch eine neue beziehungsweise ihre alte Existenz wieder aufbauen konnten. Eine derartige Grundlage war nötig, da viele Personen kriegsbedingt durch Vertreibung und Flucht unter anderem ihr Vermögen und ihr Zuhause verloren hatten und auf fremde Hilfe angewiesen waren. Infolge des 2. Weltkrieges waren über 2,7 Millionen Wohnungen zerstört und weitere drei Millionen leicht bis schwer beschädigt. Zudem musste Wohnraum für die rund acht Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen geschaffen werden. Es fehlte auf Grund des Krieges auch an Finanzierungsmöglichkeiten, sei es durch Zerstörung oder Währungsschädigungen, um die zerstörten Wohnungen wieder aufbauen zu können. Es bestand daher ein dringender Bedarf an staatlicher Hilfe, um den Wiederaufbau in Deutschland voranzutreiben und überhaupt zu ermöglichen. Auf Grund dieser brisanten Lage berief der damalige Bundesminister der Finanzen, Fritz Schäffer, eine Arbeitsgruppe ein, damit die Grundlagen eines Gesetzes ausgearbeitet werden konnten, welches Millionen von Kriegsgeschädigten wieder eingliedern sollte. Am 1. September 1952 trat das Gesetz in Deutschland in Kraft und entwickelte das 1949 entstandene Soforthilfegesetz weiter. Bis heute besteht das LAG und wird in regelmäßigen Abständen angepasst, damit bis dato die Geschädigten des 2. Weltkriegs von den Zahlungen profitieren und ein materiell gesichertes Leben führen können. [...] Im Folgenden soll nun das Gesetz untersucht werden, um dadurch einen Einblick in den Wohnungsbau zu bekommen. Es stellt sich die Frage: Welche Möglichkeiten bot das LAG für die genannte Bevölkerungsgruppe und inwieweit konnte dadurch die Wohnraumbeschaffung gefördert werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Lastenausgleich
- Die Finanzierung des Lastenausgleichs
- Das Lastenausgleichsgesetz
- Die Wohnungsbauförderungen im Lastenausgleichsgesetz
- Die Wohnraumhilfe
- Aufbaudarlehen
- Aufbaudarlehen „Wiederaufbau und Ersatzbau“
- Aufbaudarlehen „Bau einer Wohnung am Arbeitsplatz“
- Ausgaben des Ausgleichsfonds für den Wohnungsbau
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Lastenausgleichsgesetz (LAG) und seiner Rolle bei der Förderung des Wohnungsbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie untersucht die finanzielle Unterstützung, die das LAG für Flüchtlinge, Vertriebene und Kriegsgeschädigte bot, um ihnen den Wiederaufbau ihrer Existenz zu ermöglichen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Aspekte des LAG, insbesondere die Finanzierung und die spezifischen Fördermaßnahmen im Bereich des Wohnungsbaus.
- Die Finanzierung des Lastenausgleichs durch Vermögensabgaben und Steueraufkommen
- Die verschiedenen Formen der Wohnungsbauförderung im Lastenausgleichsgesetz
- Die Bedeutung des LAG für die Eingliederung der Kriegsgeschädigten in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben
- Die Auswirkungen des LAG auf den Wiederaufbau des Wohnungsmarktes in Deutschland
- Die Relevanz des LAG im Kontext der Bewältigung der Kriegsfolgen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen einleitenden Überblick über die Thematik des Lastenausgleichsgesetzes (LAG) und seine Bedeutung für den Wiederaufbau des Wohnungsbaus nach dem Zweiten Weltkrieg.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Lastenausgleich an sich und beleuchtet dessen Finanzierung durch Vermögensabgaben, Steueraufkommen und andere finanzielle Maßnahmen. Des Weiteren werden die verschiedenen Gesetze im Kontext des Lastenausgleichs erläutert, die die Versorgung der Kriegsgeschädigten gewährleisten sollten.
Kapitel 3 fokussiert auf die Wohnungsbauförderungen innerhalb des LAG, insbesondere die Wohnraumhilfe und die Aufbaudarlehen. Die verschiedenen Arten von Aufbaudarlehen werden genauer betrachtet, und es werden die spezifischen Bedingungen und Ziele dieser Förderung erläutert.
Kapitel 4 liefert Zahlen und Fakten zur Verwendung der Gelder aus dem Ausgleichsfond für die Förderung des Wohnungsbaus.
Das Schlusswort fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und betont die Bedeutung des LAG für den Wiederaufbau Deutschlands und die Eingliederung der Kriegsgeschädigten in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben.
Schlüsselwörter
Lastenausgleichsgesetz (LAG), Wohnungsbau, Förderung, Flüchtlinge, Vertriebene, Kriegsgeschädigte, Wiederaufbau, Finanzierung, Vermögensabgabe, Steueraufkommen, Wohnraumhilfe, Aufbaudarlehen, Ausgleichsfond.
- Citar trabajo
- Daniel Durst (Autor), 2012, Die Möglichkeiten des Lastenausgleichsgesetzes mit Schwerpunkt auf der Wohnungsbauförderung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194007