Die berufliche Bildung steht derzeit vor einer immensen Herausforderung. Zahlreiche Jugendliche bewerben sich vergeblich um einen Ausbildungsplatz. Zur gleichen Zeit werden etliche verfügbare Ausbildungsstellen aufgrund fehlender Qualifizierungen der Heranwachsenden nicht vergeben (Messmann & Mulder, 2009). Dem Bericht Bildung in Deutschland 2010 ist zu entnehmen, dass 2008 nur gut 20 % Prozent der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss eine Lehrstelle im dualen System erlangen konnten. Bei denjenigen mit Abschluss der Hauptschule sind es 50 %, die eine schulische oder betriebliche Ausbildung antreten durften. Auf der anderen Seite bedeutet dies, dass ein beträchtlicher Anteil ehemaliger Hauptschüler im Übergangssystem verbleibt - und dies, obwohl aufgrund des demographischen Wandels mehr Ausbildungsstellen vorhanden sind, als in den vorangegangenen Jahren (Bundesministerium für Bildung und Forschung [BMBF], 2010a, S. 99).
Schule und Wirtschaft beklagen eine rückläufige Motivation der jungen Leute, unter der die Arbeitsmoral leidet (Decker, 1985, S. 9). Aufgrund ständiger technischer und ökonomischer Neuerungen wird heutzutage ein fortwährender Wille zur Weiterbildung und zum lebenslan-gen Lernen von den Arbeitnehmern abverlangt. Ob diese Bereitschaft später einmal vorhanden ist, entscheidet sich bereits in jungen Jahren und wird von der Erziehung und Bildung geprägt (Eck, 1988, S. 11-13). So liegt die Vermutung nahe, dass die Motivation der Schüssel zum Ausbildungsplatz ist.
Deshalb ist eine Förderung der Lernmotivation Jugendlicher in der Berufsausbildungsvorbereitung von besonderer Bedeutung. Die Lernerfahrungen dieser Zielgruppe waren bis zu diesem Lebensabschnitt vorwiegend erfolglos. In dieser Zeit müssen sie jedoch bestimmen, ob sie sich aus eigenem Antrieb weiteren Lernsituationen stellen wollen oder ihre Lerngeschichte auf sich beruhen lassen und Gefahr laufen, in die langfristige Arbeitslosigkeit abzugleiten. Aufgrund dessen ist die Berufsausbildungsvorbereitung oft die letzte Chance, im Unterricht auf die Lernmotivation der Jugendlichen einwirken zu können, um sie so auch an das lebenslange Lernen heranzuführen (ebenda).
Inhaltsverzeichnis
- Die Berufsausbildungsvorbereitung
- Ziele der Berufsausbildungsvorbereitung
- Beschulungsarten in der Berufsausbildungsvorbereitung
- Die Zielgruppe - Jugendliche in der Berufsausbildungsvorbereitung
- Faktoren zur Beeinflussung der Lernmotivation bei Schülern in der Berufsausbildungsvorbereitung
- Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
- Bildungspolitische Rahmenbedingungen
- Soziale Faktoren
- Motivationsrelevante Charakteristiken der Jugendlichen
- Selbstkonzept und Erfahrung von Misserfolg
- Identitätsentwicklung und Wunschvorstellungen
- Selbstregulationskompetenzen und motivationale Handlungskonflikte
- Lernbeeinträchtigungen
- Bedeutung der Lehrkraft
- Motivationstheorie
- Begriffsdefinitionen
- Motivation als Voraussetzung für den Lernerfolg
- Formen der Lernmotivation
- Intrinsische und extrinsische Motivation
- Die sechs Ausprägungen der Lernmotivation
- Bedingungen für ein motivationsförderliches Lernen
- Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan)
- Pädagogische Interessentheorie (Prenzel)
- Lernmotivation in den Phasen des Lernprozesses (Schmitz)
- Präakionale Phase
- Aktionale Phase
- Postaktionale Phase
- Motivationsförderliche Unterrichtskonzepte
- Handlungsorientierter Unterricht
- Selbstreguliertes Lernen
- SUSTA
- Die Projektarbeit als Lehrtechnik zur Förderung von Lernmotivation im Berufsschulunterricht bei Jugendlichen in der Berufsausbildungsvorbereitung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Möglichkeiten, die Lernmotivation von Jugendlichen in der Berufsausbildungsvorbereitung im Berufsschulunterricht zu stärken.
- Die Arbeit analysiert die Umweltfaktoren, die die Motivation der Jugendlichen beeinflussen.
- Sie betrachtet die motivationsrelevanten Charakteristiken der Jugendlichen und die Rolle der Lehrkraft in Bezug auf die Lernmotivation.
- Die Arbeit diskutiert Motivationstheorien und deren Anwendung in der Praxis.
- Sie untersucht motivationsförderliche Unterrichtskonzepte und die Projektarbeit als Lehrtechnik.
- Die Arbeit zielt darauf ab, konkrete Handlungsempfehlungen für die Stärkung der Lernmotivation im Berufsschulunterricht zu entwickeln.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einem Überblick über das System der Berufsausbildungsvorbereitung und beleuchtet die Zielgruppe der Jugendlichen in dieser Phase. Anschließend werden die Faktoren, die die Lernmotivation der Jugendlichen beeinflussen, analysiert, wobei die Umweltfaktoren, die motivationsrelevanten Charakteristiken der Jugendlichen und die Bedeutung der Lehrkraft im Fokus stehen.
Im vierten Kapitel wird die Motivationstheorie behandelt, wobei verschiedene Begriffsdefinitionen, die Bedeutung der Motivation für den Lernerfolg und die Ausprägungen der Lernmotivation erläutert werden. Darüber hinaus werden Bedingungen für ein motivationsförderliches Lernen und die Lernmotivation in den Phasen des Lernprozesses (Schmitz) besprochen.
Das fünfte Kapitel widmet sich motivationsförderlichen Unterrichtskonzepten wie dem handlungsorientierten Unterricht und dem selbstregulierten Lernen, wobei das Konzept SUSTA näher beleuchtet wird. Schließlich wird die Projektarbeit als Lehrtechnik zur Förderung der Lernmotivation im Berufsschulunterricht bei Jugendlichen in der Berufsausbildungsvorbereitung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Berufsausbildungsvorbereitung, Lernmotivation, Jugendliche, Umwelteinflüsse, Motivationsrelevante Charakteristiken, Lehrkraft, Motivationstheorie, motivationsförderliche Unterrichtskonzepte, Projektarbeit, Selbstreguliertes Lernen, SUSTA.
- Arbeit zitieren
- Petra Eichhorn (Autor:in), 2011, Förderung überfachlicher Kompetenzen im Berufsschulunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194186