Die Revolution 1978/79 in Iran stürzte die Pahlavi-Dynastie und installierte in der nun erlassenen Verfassung der Islamischen Republik ein neues Staatsoberhaupt: den Mahdi. Diese eschatologische Figur, die im schiitischen Glauben eine starke Rolle spielt, soll bei seinem Kommen kurz vor dem Ende der Welt dem Islam zum Durchbruch verhelfen und ein Reich des Friedens und Wohlstands errichten.
Diese Arbeit beleuchtet die Bedeutung des Mahdi in der Geschichte der Schia und Irans, die dazu führte, dass dieser als offizielles Staatsoberhaupt nun fungiert. Ein Schwerpunkt wird dabei auf Ayatollah Khomeini gelegt, der mit Anspielungen auf dem 12. Imam versuchte, seine Macht zu festigen. Bis heute spielt der Imam eine entscheidende Rolle in Iran, wie diverse Reden Mahmud Ahmadinedschads belegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mahdī im schiitischen Glauben
- Die Entstehung der Verfassung
- Die Rolle des Mahdī
- Die Rolle in der Politik vor 1979
- Die Rolle in der Verfassung von 1979
- Der Oberste Rechtsgelehrte als Mahdī? - Auswirkungen auf die iranische Politik
- Fazit
- Anhang
- Abbildungsnachweis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Rolle des Mahdī in der Verfassung der Islamischen Republik Iran. Sie beleuchtet die Bedeutung dieser eschatologischen Figur im schiitischen Glauben, die Entstehung der iranischen Verfassung und die einzigartige Verbindung von religiösen und politischen Aspekten im Iran. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Verfassung auf die Wiederkunft des Mahdī ausgerichtet ist und welche Auswirkungen dies auf die iranische Politik hat.
- Der Mahdī und seine Rolle im schiitischen Glauben
- Die Entwicklung der politischen Bedeutung des Mahdī im Iran
- Die Rolle des Obersten Rechtsgelehrten als Stellvertreter des Mahdī
- Die Verbindung von Religion und Politik in der Verfassung des Iran
- Die Auswirkungen der Mahdī-Ideologie auf die iranische Politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Weltuntergang als ein wichtiges Motiv in verschiedenen Religionen dar und führt den Mahdī als eine zentrale eschatologische Figur im Islam ein. Sie verdeutlicht die Unterschiede zwischen der sunnitischen und schiitischen Sichtweise auf den Mahdī und erwähnt die politische Bedeutung des Mahdī im Sudan im 19. Jahrhundert.
- Der Mahdī im schiitischen Glauben: Dieses Kapitel beschreibt den Mahdī als den zwölften Imam im schiitischen Glauben und erläutert seine Rolle als Retter, der vor dem Weltuntergang erscheinen wird. Es hebt die Bedeutung der „Verborgenheit“ des Mahdī hervor und erklärt die Rolle der schiitischen ulama als seine Stellvertreter.
- Die Entstehung der Verfassung: Dieses Kapitel skizziert die Geschichte der Schia und ihre Entwicklung im Iran. Es thematisiert die politische Situation der Schia und die Herausforderungen, die sie durch die illegitime Herrschaft weltlicher Herrscher erlebte. Der Abschnitt beleuchtet die Rolle der schiitischen ulama und ihre Rolle als Stellvertreter des Mahdī.
- Die Rolle des Mahdī in der Politik vor 1979: Dieses Kapitel analysiert die politische Rolle des Mahdī im Iran vor der Islamischen Revolution. Es beschreibt die quietistische Haltung der Schia und die Herausforderungen, die sie durch politische Ereignisse wie die Tabak-Proteste und die Konstitutionelle Revolution erlebte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Mahdī, schiitischer Glaube, Islamische Republik Iran, Verfassung, politische Theologie, eschatologische Figur, Oberster Rechtsgelehrter, Islamische Revolution, Quietismus, Stellvertretende Herrschaftsausübung, Tabak-Proteste, Konstitutionelle Revolution.
- Arbeit zitieren
- Christiane Arndt (Autor:in), 2012, Die Rolle des Mahdī in der Verfassung der Islamischen Republik Iran, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194212