Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Diskreditierung von Fremdgruppen zu untersuchen, die damit einhergehende Aufwertung der eigenen Gruppe analytisch in Relation zu setzen und die dadurch entstehende Verdichtung der unterschiedlichen Machtpositionen aufzuzeigen. Diese Prozesse werden von allen Gruppen vollzogen und dienen dem Überleben einer Gruppe (vgl. Tajfel 1982: 8).
Dafür wird anhand der Kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger (2004) aufgezeigt, wie sich indigene Organisationen in Ecuador gegenüber der Fremd- und zugleich Majoritätsgruppe des ecuadorianischen Staates beziehungsweise der Mestizenbevölkerung abgrenzen und ob es zu einer Abwertung dieser Gruppe kommt. Zugleich wird analysiert, ob sich die indigenen Organisationen untereinander oder sogar von ihrer Basis, der indigenen Bevölkerung, abgrenzen.
Die Untersuchungsgrundlage sind Vorstellungstexte der indigenen Organisationen, die auf den Internetpräsenzen der jeweiligen Organisationen weltweit öffentlich zugänglich sind. Die Internettexte bilden den Materialkorpus der Diskursanalyse und stellen die diskursive Ebene dar, von der aus gesprochen wird und durch die die Positionen der indigenen Organisationen ersichtlich werden. Die Ergebnisse der diskursanalytischen Untersuchung werden dann im Hinblick auf die Strategien zur Intergruppenabgrenzung und auf die Funktionen von sozialen Stereotypen für Gruppen nach Henri Tajfel interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
- Resumen
- Einleitung
- Die indigenen Organisationen in Ecuador
- Die Konquista und ihre Folgen
- Die Entstehung indigener Organisationen - Costa, Sierra und Oriente
- Die Bildung einer Organisationsstruktur
- Der Levantamiento Nacional Indígena von 1990
- Das Movimiento de Unidad Plurinacional Pachakutik - Nuevo País (MUPP-NP)
- Ethnische Identität als Motor der indigenen Bewegung
- Prozesse der Intergruppendifferenzierung nach Henri Tajfel
- Die Theorie der sozialen Identität (TSI) nach Henri Tajfel
- Die vier psychologischen Konzepte der Theorie der sozialen Identität
- Strategien der Intergruppendifferenzierung
- Stereotype und soziale Stereotype
- Funktionen von sozialen Stereotypen
- Zusammenfassung
- Die Theorie der sozialen Identität (TSI) nach Henri Tajfel
- Die Internetpräsenz als Medium der Außendarstellung
- Informationen und Begriffe zum Thema Internet
- Der Internetauftritt als Medium der Selbstdarstellung
- Internetauftritte von indigenen Organisationen
- Diskursanalytische Untersuchung von Internettexten indigener Organisationen in Ecuador
- Zur Auswahl der Methode der Kritischen Diskursanalyse
- Die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger
- Grundbegriffe der Kritischen Diskursanalyse
- Bildung des Datenkorpus
- Vorgehensweise
- Ergebnisse
- Ergebnisse der Strukturanalyse
- Feindliche Diskurspaare
- Solidarische Freundschaften
- Zusammenfassung
- Ergebnisse der Feinanalyse
- Feindebenen
- Der Gebrauch von Substantiven und militanter Sprache
- Potentielle Leserschaft
- Der Gebrauch von Pronomina
- Zusammenfassung
- Ergebnisse der Strukturanalyse
- Interpretation der Ergebnisse
- Die Anwendung von Intergruppendifferenzierungs-Strategien in Bezug auf Feindgruppen
- Stereotypisierung der Feindgruppen
- Abgrenzungsstrategien und Stereotypisierung in Bezug auf den Unterbau
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Abgrenzungsprozesse indigener Organisationen in Ecuador gegenüber der Mehrheitsgesellschaft und dem Staat. Ziel ist es, die Strategien der Selbst- und Fremdbildkonstruktion zu analysieren und deren Auswirkungen auf die soziale Identität der indigenen Gruppen zu beleuchten. Die Studie basiert auf der Theorie der sozialen Identität von Henri Tajfel und verwendet die Kritische Diskursanalyse als Methode.
- Selbst- und Fremdbildkonstruktion indigener Organisationen in Ecuador
- Anwendung der Theorie der sozialen Identität auf die indigene Bewegung
- Diskursanalyse der Online-Präsenz indigener Organisationen
- Strategien der Intergruppendifferenzierung und Stereotypisierung
- Analyse von Machtstrukturen und Dissoziation zwischen indigenen Gruppen und der Mehrheitsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie den Konflikt zwischen indigenen Organisationen und der ecuadorianischen Regierung im Kontext der Privatisierung des Bergbaus beleuchtet. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Abgrenzungsprozessen der indigenen Bewegung und deren Strategien der Selbst- und Fremddarstellung in den Mittelpunkt. Der Kommentar von Präsident Correa dient als Beispiel für die bestehenden Machtstrukturen und die Dissoziation zwischen den beiden Gruppen.
Die indigenen Organisationen in Ecuador: Dieses Kapitel liefert einen historischen Überblick über die Entstehung und Entwicklung indigener Organisationen in Ecuador. Es beschreibt die Folgen der Konquista, die Herausbildung von Organisationsstrukturen in den verschiedenen Regionen des Landes (Costa, Sierra, Oriente) und die Rolle des Levantamiento Nacional Indígena von 1990. Der Fokus liegt auf der Entstehung und Entwicklung des Movimiento de Unidad Plurinacional Pachakutik - Nuevo País (MUPP-NP) als wichtigem Akteur der indigenen Bewegung und der Bedeutung der ethnischen Identität als treibende Kraft.
Prozesse der Intergruppendifferenzierung nach Henri Tajfel: Dieses Kapitel erläutert die Theorie der sozialen Identität (TSI) von Henri Tajfel und ihre Relevanz für das Verständnis von Intergruppenprozessen. Es beschreibt die zentralen Konzepte der TSI, die Strategien der Intergruppendifferenzierung und die Funktionen sozialer Stereotype. Diese theoretischen Grundlagen bilden die Basis für die anschließende Analyse der Internettexte indigener Organisationen.
Die Internetpräsenz als Medium der Außendarstellung: Dieses Kapitel behandelt die Internetpräsenz als Medium der Selbst- und Fremddarstellung und beleuchtet die Rolle des Internets für indigene Organisationen in Ecuador. Es analysiert die Strategien der Selbstdarstellung und wie indigene Organisationen das Medium Internet nutzen, um ihre Anliegen zu kommunizieren und ihre Identität zu präsentieren.
Diskursanalytische Untersuchung von Internettexten indigener Organisationen in Ecuador: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit, insbesondere die Anwendung der Kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger. Es erläutert die Auswahl der Internettexte als Datenkorpus und die Analysemethoden (Struktur- und Feinanalyse). Die Ergebnisse der Analyse werden vorgestellt und interpretiert, wobei der Fokus auf der Konstruktion von Selbst- und Fremdbildern liegt.
Schlüsselwörter
Indigene Bewegung Ecuador, soziale Identität, Intergruppendifferenzierung, Stereotype, Kritische Diskursanalyse, Internet, Selbst- und Fremdbilder, Machtstrukturen, Abgrenzung, ethnische Identität, Movimiento de Unidad Plurinacional Pachakutik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Abgrenzungsprozesse indigener Organisationen in Ecuador
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Abgrenzungsprozesse indigener Organisationen in Ecuador gegenüber der Mehrheitsgesellschaft und dem Staat. Sie analysiert die Strategien der Selbst- und Fremdbildkonstruktion und deren Auswirkungen auf die soziale Identität der indigenen Gruppen.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Studie basiert auf der Theorie der sozialen Identität von Henri Tajfel und verwendet die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger als Methode. Die Analyse konzentriert sich auf die Internetpräsenz der indigenen Organisationen.
Welche zentralen Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht, wie indigene Organisationen in Ecuador ihr Selbst- und Fremdbild konstruieren und welche Strategien der Intergruppendifferenzierung und Stereotypisierung sie dabei einsetzen. Ein Fokus liegt auf der Analyse von Machtstrukturen und der Dissoziation zwischen indigenen Gruppen und der Mehrheitsgesellschaft.
Welche Organisationen werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf indigene Organisationen in Ecuador, insbesondere auf das Movimiento de Unidad Plurinacional Pachakutik - Nuevo País (MUPP-NP). Die Analyse betrachtet die Internetpräsenz dieser Organisationen als Medium der Außendarstellung.
Welche theoretischen Grundlagen liegen der Arbeit zugrunde?
Die theoretischen Grundlagen bilden die Theorie der sozialen Identität (TSI) von Henri Tajfel und die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger. Die TSI dient dem Verständnis von Intergruppenprozessen, während die Kritische Diskursanalyse die Analyse der Internettexte ermöglicht.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur Geschichte indigener Organisationen in Ecuador, zur Theorie der sozialen Identität, zur Internetpräsenz als Medium der Außendarstellung, zur diskursanalytischen Untersuchung der Internettexte, zur Interpretation der Ergebnisse und einem Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der diskursanalytischen Untersuchung (Struktur- und Feinanalyse) der Internettexte zeigen, wie indigene Organisationen Feind- und Freundgruppen konstruieren, welche Stereotype verwendet werden und welche Strategien der Abgrenzung eingesetzt werden. Die Analyse umfasst die Untersuchung von Diskurspaaren, dem Gebrauch von Substantiven, der militanter Sprache und der Verwendung von Pronomen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Indigene Bewegung Ecuador, soziale Identität, Intergruppendifferenzierung, Stereotype, Kritische Diskursanalyse, Internet, Selbst- und Fremdbilder, Machtstrukturen, Abgrenzung, ethnische Identität, Movimiento de Unidad Plurinacional Pachakutik.
Welche historischen Aspekte werden berücksichtigt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung indigener Organisationen in Ecuador, beginnend mit den Folgen der Konquista, der Entstehung von Organisationsstrukturen in den verschiedenen Regionen (Costa, Sierra, Oriente) und dem Levantamiento Nacional Indígena von 1990.
Wie wird die Internetpräsenz der Organisationen analysiert?
Die Internetpräsenz wird als Medium der Selbst- und Fremddarstellung analysiert. Die Arbeit untersucht, wie indigene Organisationen das Internet nutzen, um ihre Anliegen zu kommunizieren und ihre Identität zu präsentieren. Die Kritische Diskursanalyse wird angewendet, um die Diskursstrategien zu untersuchen.
- Quote paper
- Nicole Gabor (Author), 2010, Indigene Organisationen in Ecuador: Abgrenzung durch positive Selbst- und negative Fremdbilder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194234