Jodie Foster - "Hollywoods klügste Schönheit"


Libro Especializado, 2012

53 Páginas


Extracto


Ein Weltstar bereits vor ihrem 18. Geburtstag war die amerikanische Filmschauspielerin Jodie Foster, eigentlich Alicia Christian Foster. Ihr früher Ruhm basierte vor allem auf Rollen, in denen sie Kind-Frauen des „Lolita-Typs“ verkörperte. Für zwei ihrer späteren Filme erhielt sie – 1989 und 1992 – je einen „Oscar“ als beste Schauspielerin. Wegen ihres Yale-Examens und ihres Intelligenzquotienten (IQ) von 140 bezeichnete man sie als „Hollywoods klügste Schönheit“.

Alicia Christian Foster erblickte am 19. November 1962 in Los Angeles (Kalifornien) das Licht der Welt. Sie war das jüngste der vier Kinder von Lucius Foster und Evelyn Ella „Brandy“ Foster, geborene Almond. Ihre drei Geschwister nannten sie später „Jodie“. Ihr Vater und ihre Mutter hatten bereits jeweils eine Ehe hinter sich, als sie 1954 in Tijuana (Mexiko) heirateten.

Aus der ersten Ehe des Vaters waren schon drei Kinder hervorgegangen, vier weitere kamen in seiner zweiten Ehe hinzu. Am 26. Oktober 1954 kam Courtney Lucinda „Cindy“ zur Welt, am 30. Oktober 1955 Constanze Elizabeth „Connie“ und am 12. Juli 1957 Lucius F. „Buddy“. Der Vater war ein Kind deutscher Einwanderer, diente als hoher Offizier bei der „U.S. Air Force“ und arbeitete nach seiner Militärzeit als Immobilienmakler. Die Mutter war zeitweise für den Filmproduzenten Arthur Jacobs in Hollywood publizistisch tätig.

Jodie hat ihre deutschen Großeltern nie kennengelernt. Sie spricht außer Englisch fließend Französisch, jedoch kein Deutsch. Mitunter werden ihr angeblich typisch deutsche Charaktereigenschaften wie Sturheit, autoritäres Gehabe und Rechthaberei nachgesagt.

Nach der Geburt von drei Kindern reichte „Brandy“ Foster am 3. August 1959 die Scheidung ein, die erst zwei Jahre später gültig wurde, weil der chronisch untreue Lucius Foster zunächst nicht darauf reagierte. Bei einer kurzen Wiederbegegnung der geschiedenen Eheleute ist Jodie gezeugt worden. Während der Geburt von Jodie am 19. November 1962 gab es Komplikationen, weil die Nabelschnur um ihren Hals gewickelt war.

Anfang 1963 zog die Mutter („Mom“) „Brandy“ Foster, mit ihren vier Kindern ins San Fernando Valley im Nordwesten von Los Angeles. Dort wohnte sie zusammen mit ihren vier Kindern, ihrer Lebensgefährtin Josephine Dominguez („Jo D.“) und deren Sohn Chris. „Jo D.“ steuerte den größten Teil zum Unterhalt bei und war etliche Jahre eine zweite Mutter für die vier Foster-Kinder. Auf „Jo D. wird von manchen Autoren der Vorname Jodie von Alicia Christian Foster zurückgeführt. Die Beziehung der beiden Frauen währte bis 1976. „In den Jahren mit Jo kamen wir einem glücklichen Familienleben am nächsten“, erinnerte sich später Buddy. Jodie konnte bereits als Dreijährige Lesen.

Die in der Filmbranche arbeitende alleinerziehende Mutter stimmte aus finanziellen Gründen Werbeauftritten ihres Sohnes Buddy zu. Zu einem der Castings kam die dreijährige Jodie mit. Mitten in das Bewerbungsgespräch ihres fünf Jahre älteren Bruders für einen Fernseh-Werbespot platzte die Kleine und sagte: „Ich bin Alexander der Große“. Überraschenderweise wurde daraufhin Jodie statt ihres Bruders Buddy engagiert. Fortan warb das niedliche Mädchen für die Sonnen-creme „Coppertone“. Im Werbespot entblößte ein süßer kleiner Hund ihr blankes weißes Hinterteil. Die Mutter stornierte nun Buddys Filmkarriere und kümmerte sich um Jodie.

Im Mai 1969 feierte die sechsjährige Jodie in der Fernsehserie „Mayberry“ des amerikanischen Senders „Columbia Broadcastings System“ („CBS“) ihr Debüt auf dem Bildschirm. In der Serie spielte auch ihr Bruder Buddy mit. Während der folgenden fünf Jahre sah man sie in zwölf weiteren TV-Serien wie beispielsweise „Bonanza“, „Kung Fu“, „Bob & Carol & Ted & Alice“, „Love Story“, „The Addams Family“ und „Paper Moon“.

„Napoleon And Samantha“ („Flucht in die Wildnis“, 1972) hieß der erste Kinofilm, den die neunjährige Jodie Foster für das Studio „Walt-Disney-Productions“ drehte. Er handelt von einem elfjährigen Jungen namens Napoleon, der mit seinem zahmen Löwen Major bei seinem Opa lebt. Nach dem Tod des alten Mannes befürchtet Napoleon, zu einem fernen Onkel abgeschoben und von seinem Löwen getrennt zu werden. Mit seiner Freundin Samantha (Jodie Foster) und dem Löwen flieht der Junge in die Berge, wo er den Einsiedler Danny (Michael Douglas) zu finden hofft. Bei den Dreharbeiten wurde Jodie von dem Löwen angefallen, der schon in mehreren Tarzan-Filmen mitgewirkt hatte, entkam aber unverletzt. In den 1970-er Jahren spielte sie in weiteren Filmen für „Walt-Disney-Productions“
mit.

Jodie war, wie sie später selbst über sich sagte, ein ernstes Kind, ein Streber, reserviert, kontrolliert und fleißig. Im Gegensatz zu anderen Mädchen hasste sie „Barbie“-Puppen, Schmuck und Kleider, am liebsten spielte sie James Bond. Bereits als Kind war sie für das finanzielle Wohlergehen ihrer Mutter und Geschwister verantwortlich. Sie hätte gern mehr erlebt, aber es gab einige Dinge, die sie nie tun konnte.

Einen ganz anderen Charakter als Jodie hatte ihr Bruder Buddy. Dieser verließ 1972 mit 15 Jahren sein Zuhause, schloss nicht die High School ab und wurde drogenabhängig.

Jodies erster Streifen für Erwachsene trug den Titel „Round Up“ („Kansas City Bomber“, 1973). Mit einer Nebenrolle in „Alice Doesn’t Live Here Anymore“ („Alice lebt hier nicht mehr“, 1974) bewies sie dem Regisseur Martin Scorsese ihr schauspielerisches Talent.

Internationalen Erfolg erntete Jodie Foster in „Taxi Driver“ (1976) unter der Regie von Martin Scorsese. Darin stellte die Dreizehnjährige eine naiv-durchtriebene New Yorker Babystricherin dar, die von einem taxifahrenden Vietnam-Veteranen (verkörpert von Robert de Niro) im Blutrausch von ihrem Zuhälter freigeschossen wurde. Für ihre überzeugende Rolle erhielt sie eine „Oscar“-Nominierung als beste Nebendarstellerin, zwei „British Academy Awards“ und den „David di Donatello“. 1976 galt sie als eine von zwölf vielversprechendsten neuen Schauspielerinnen des Jahres.

Ab ihrem Auftritt in „Taxi Driver“ wurde Jodie Foster von einem Wirrkopf namens John Hinckley mit Briefen voller Liebeserklärungen und Morddrohungen tyrannisiert. Womöglich war dies der wichtigste Grund für ihre spätere Publikums- und Beziehungsangst.

Danach mimte Jodie Foster eine Gangsterbraut in „Bugsy Malone“ (1976), eine minderjährige Mörderin in „The Little Girl Wo Lives Down The Lane“ („Das Mädchen am Ende der Straße“, 1976) und einen einsamen Teenager, der sich einer Tingeltangelgruppe anschließt, in „Carny“ („Jahrmarkt“, 1980). Als einer ihrer besten Filme gilt „Foxes“ („Jeanies Clicque“, 1980) über junge Leute in Los Angeles, die mit Discobesuchen, Drogen, flotten Sprüchen und lockeren Sexerlebnissen ihre innere Unsicherheit verbergen.

Im Kassenknüller „Star Wars“ („Krieg der Sterne“, 1977) hätte Jodie Foster die Rolle der Prinzessin Leia Organa verkörpern können. Doch sie musste wegen vertraglicher Verpflichtungen gegenüber dem Disney-Konzern dieses Angebot ablehnen. Auch später bot man ihr immer wieder Rollen an, die sie aus unterschiedlichen Gründen nicht annahm.

Im Juni 1980 verließ Jodie Foster als Klassenbeste das zweisprachige „Lycée Français“ in Los Angeles. Anschließend studierte sie von 1980 bis 1985 Literatur an der „Yale-University“ in New Haven (Connecticut) und pausierte zeitweise vom Film.

Ohne ihr Zutun erregte Jodie Foster während ihres Studiums die Aufmerksamkeit der Medien. Der bereits erwähnte Psychopath namens John Hinckley schoss am 30. März 1981 auf den amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan (1911–2004), um Jodie angeblich seine Liebe zu beweisen. Nach dieser Tat fand man bei Hinckley einen Brief an Jodie. Er hatte sie bereits früher mit Briefen und Telefonanrufen belästigt. In einem Artikel in „Esquire“ erklärte Jodie 1982: „Ich werde immer Menschen misstrauen, die mir ihre Liebe gestehen“.

Als Studentin schrieb Jodie Foster einige Zeitschriftenartikel. Unter anderem führte sie ein Interview mit der Schauspielerin Nastassja Kinski, freundete sich mit ihr an und hoffte, mit ihr zusammen mal in einem Film auftreten zu können.

Auch als Studentin wandte sich Jodie Foster nicht völlig von der Filmwelt ab. Für die Zeit ihres Studiums erwähnt ihre Filmografie folgende Titel: „O’Hara’s Wife“ („Spuk im Ehebett“, 1982), „Svengali“ („Obsession – Die dunkle Seite des Ruhms“, Fernsehfilm 1983), „The Hotel New Hampshire“ („Hotel New Hampshire“, 1984), „Ein Engel auf Erden“ (Gastrolle 1984) und „Les Sang Des Autres“ „Das Blut der Anderen“, 1984).

Durch „The Hotel New Hampshire“ erfüllte sich der Wunsch von Jodie Foster, gemeinsam mit Nastassja Kinski zu drehen. Zu ihrer Mitwirkung in „Le Sang des Autres“ nach einem Roman von Simone de Beauvoir (1908–1986) wurde Jodie durch den französischen Regisseur Claude Chabrol bewogen. Sie achtete stets darauf, möglichst in ambitionierten Filmen mitzuwirken.

1985 erwarb Jodie Foster mit einer wissenschaftlichen Arbeit über die farbige amerikanische Autorin Toni Morrison den akademischen Titel „Bachelor of Arts“. Ihr Universitätsstudium schloss sie mit der zweitbesten Note „magna cum laude“ („mit großem Lob“) ab.

Auch als Erwachsene blieb Jodie Foster eine kleine und zierliche Frau. Im Internet wird ihre Körpergröße mit 1,62 Meter und ihr Gewicht mit 52 Kilogramm angegeben. Ihre natürliche Haarfarbe ist Blond und ihre Augenfarbe Blau. Als eines ihrer Kennzeichen gilt ihre tiefe Stimme.

Der Durchbruch als Charakterschauspielerin gelang Jodie Foster in „The Accused“ („Angeklagt“, 1988). Darin spielte sie die sinnliche Kellnerin Sexy Sadi, die von einer Gruppe junger Männer vergewaltigt wird und nach dem Prozess gegen diese weiter um ihr Recht kämpft. Dafür wurde sie 1989 mit dem „Oscar“ als beste weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Ihren zweiten „Oscar“ als beste weibliche Darstellerin erntete sie für ihre Hauptrolle in „The Silence Of The Lambs“ („Das Schweigen der Lämmer“, 1991). In diesem Psycho-Thriller verkörperte sie die mutige FBI-Agentin Clarice Starling, die einen wahnsinnigen Ex-Psychiater und Killer im Gefängnis aufsucht, um eine neue unheimliche Mordserie aufzuklären.

Nach diesem Welterfolg inszenierte Jodie Foster ihren ersten Spielfilm mit dem Titel „Little Man Tate“ („Das Wunderkind Tate“, 1991), bei dem sie erstmals Regie führte. Er handelt von einem kleinen genialen Jungen, der hin und her gerissen wird zwischen seiner von Jodie gespielten ledigen Mutter und Kellnerin sowie einer Schulpsychologin, die seine Talente energischer fördern will.

Bei einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ erklärte Jodie Foster 1992, sie habe großes Glück gehabt, dass sie 25 Jahre lang als Schauspielerin Erfahrungen sammeln konnte, die sie jetzt als Regisseurin verwerten oder verwerfen könne. Im Unterschied zu Regisseuren, die von der Filmtechnik kommen, wisse sie, was Spielen heiße. Für einen Schauspieler gebe es nichts Besseres als einen Regisseur, der einem die Szenen auch vorspielen könne. Eigentlich hätte es bei ihrer Regiearbeit nur ein Problem gegeben. Die Doppelarbeit sei unendlich ermüdend und anstrengend gewesen.

In dem 1992 geführten „Spiegel-Interview“ verriet Jodie Foster auch, dass sie sich immer noch in Fastfood-Restaurants mit Papptellern und Selbstbedienung traue. Sie esse lieber im Auto einen Hamburger, als mit jemand zum Essen zu gehen. Ein solches Arbeitsessen koste einfach zuviel Zeit und sie habe es nicht gern, wenn man Geschäft und Privates miteinander vermische. Auf die Frage, ob sie ihre Wäsche selbst in einen Waschsalon bringe, antwortete sie, sie schicke dieser der Putzfrau ihrer Mutter, die eine Waschmaschine und einen Trockner besäße.

1994 sah man Jodie Foster in der Westernkomödie „Maverick“ („Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel“) und in ihrer Lieblingsrolle „Nell“. Der Film „Nell“ erzählt intelligent die Geschichte eines Arztes (Liam Neeson) und seiner Entdeckung einer rätselhaften Frau namens Nell (Jodie Foster). Nell wurde in den Wäldern erzogen und hatte keine menschlichen Kontakte außer zu ihrer sprachbehinderten Mutter.

Bei „Home for the Holidays“ („Familienfest und andere Schwierigkeiten“, 1995) fungierte Jodie Foster als Regisseurin und Produzentin. Seit ihrer Regiearbeit bei „Home for the Holidays“ gehört Jodie zu den einflussreichsten und höchstdotierten Frauen Hollywoods.

1997 veröffentlichte Buddy Foster das Buch „Foster Child“, in dem er andeutete, seine berühmte Schwester Jodie sei lesbisch oder zumindest bisexuell. In Zeitungsartikeln hieß es, der gescheiterte Schauspieler, Buddy versuche sich nach zwei gescheiterten Ehen, einem Selbstmordversuch und einer dritten Heirat als Bauunternehmer. Die „Berliner Zeitung“ berichtete hierüber am 24. Mai 1977 unter dem Titel „Bekenntnisse eines Verlierers“. In der „New York Post“ hieß es: „Fosters Tarnung fliegt auf“.

Mehrere amerikanische Universitäten haben Jodie Foster den Ehrendoktor-Titel verliehen. 1971 sprach ihr die „Yale University“ für ihr Schaffen den Ehrendoktor-Titel für „Fine Art“ („Schöne Künste“) zu. Weitere Ehrendoktor-Titel erhielt sie vom Smith College in Northampton (Massachusetts) und im Mai 2006 von der „University oft Pennsylvania“ in Philadelphia. Obwohl sie sich nie einem Test unterzog, schätzte man ihren Intelligenzquotienten („IQ“) überdurchschnittlich auf 140.

„Contact“ (1997) war der erste Science fictions-Film von Jodie Foster. Darin mimte sie eine Radio-Astronomin, die seit ihrer Kindheit in den Weltraum lauscht und tatsächlich fündig wird. Im Folgejahr spielte sie bei der tatsächlichen Entdeckung eines Himmelskörpers in der Astronomie eine Rolle. Ein am 18. Januar 1998 entdeckter Asteroid mit einem mittleren Durchmesser von 700 Metern wurde zu ihren Ehren als „(17744)Jodiefoster“ benannt.

Privat lebt Jodie Foster zurückgezogen im San-Fernando-Tal (Kalifornien). Sie liest gern, sammelt zeitgenössische Kunst und schätzt die thailändische Küche, liebt Kickboxen, Yoga, Karate, Aerobic und Gewichtheben und fürchtet sich vor Schlangen. Bereits mit 14 Jahren sprach sie fließend Französisch und mit 18 Italienisch.

Am 20. Juli 1998 brachte die 35-jährige Jodie Foster in Los Angeles (Kalifornien) ihren Sohn Charlie zur Welt. Hierzu erklärte sie, dies sei das Erfreulichste und Kreativste, was sie je in ihrem Leben geschaffen habe. Wer der Vater des Jungen ist, bleibt ihr Geheimnis. Man munkelte, das Kind sei das Ergebnis einer künstlichen Befruchtung. In der Presse erregte es großes Aufsehen dass eine lebische Frau ein Kind gebar.

Nach einer wenige Monate langen Babypause spielte Jodie Foster die weibliche Hauptrolle als Engländerin Anna Leonowens (1831–1915), die den König von Siam heiratet, in dem Film „Anna And The King“ („Anna und der König“, 1999). Hierfür erhielt sie eine Gage von 15 Millionen US-Dollar. Weil die thailändischen Zensoren die Dreherlaubnis für diesen Streifen in ihrem Land verweigerten, baute man eine Kulissenstadt am Rande des Dschungels in Malaysia. Bei den Dreharbeiten war es so heiß, dass fast täglich jemand von der Filmcrew umfiel. Jodie war für ihre Rolle eingepackt in ein eng geschnürtes Korsett und in ein halbes Dutzend Unterröcke. Am Set mit dabei war ihr kleiner Sohn Charlie. Bei der Ankunft war er sechs Monate alt, bei der Abreise zehn.

Ungeachtet ihrer phänomenalen Erfolge auf der Kinoleinwand konnte sich Jodie Foster im Alter von 37 Jahren auch ein Leben außerhalb der Filmwelt vorstellen. In einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ erklärte sie im Januar 2000, wenn Hollywood eines Tages die Nase voll habe von ihr, würde sie ihr Brot als Lehrerin verdienen. Sie habe den Filmjob zwar seit ihrem dritten Lebensjahr, sei aber glücklicherweise nie ein putziges Hollywood-Püppchen gewesen. Immer hätte sie Rollen von ganz normalen Kindern und Teenies gehabt. Während ihres Studiums sei sie drei Jahre von der Bildfläche verschwunden. Als sie wieder aufgetaucht sei, sei sie erwachsen gewesen.

Im Januar 2001 erklärte sich Jodie Foster bereit, bei den Filmfestspielen in Cannes den Jury-Vorsitz zu übernehmen. Die fließend französisch sprechende Jodie hat eine besondere Beziehung zu Cannes. Dort hatte sie 1976 bei den Filmfestspielen die „Goldene Palme“ für ihre Rolle in „Taxi Driver“ erhalten, der ihrer Karriere einen entscheidenden Schub gegeben hatte. „Seit meiner Kindheit habe ich davon geträumt, die Ehre zu erhalten, Vorsitzende der Jury in Cannes zu sein“, erklärte sie im Januar 2001. Doch Anfang Februar 2001 teilte das Festkomitee von Cannes mit, Jodie Foster habe keine Zeit für den Jury-Vorsitz. Der Grund für die überraschende Absage: Jodie musste als Ersatz für Nicole Kidman einspringen, die bei den Dreharbeiten für „The Panic Room“ (2002) eine Knieverletzung erlitten hatte und ihre Rolle aufgeben musste. Jodie erklärte, ihr breche wegen der Absage das Herz, sie hoffe aber, dass sie eines Tages erneut die Ehre erhalte, den Jury-Vorsitz angetragen zu bekommen.

Bei dem Film „Panic Room“ handelt es sich um ein Einbrecherdrama. Darin verkörpert Jodie Foster eine frisch geschiedene Mutter, die mit ihrer elfjährigen Tochter in ein luxuriöses Stadthaus in New York City einzieht, das vorher einem behinderten Millionär gehört hatte. Zur Ausstattung gehört ein einbruchsicherer „Panikraum“ („Panic Room“), der angeblich perfekten Schutz bietet und mit modernster Sicherheitstechnik ausgestattet ist. Ausgerechnet dieser „Panikraum“, in dem sich ein Tresor mit Wertpapieren befindet, ist das Ziel von drei Einbrechern, die in der ersten Nacht in die vermeintlich leerstehende Villa eindringen. Mutter und Tochter können in letzter Sekunde in den „Panic Room“ flüchten. Doch leider ist die Telefonleitung zur Polizei noch nicht freigeschaltet und einer der Einbrecher ist ausgerechnet ein Mitarbeiter der Sicherheitsfirma, die den „Panikraum“ mit dicken Stahlbetonwänden, Überwachungsmonitoren, separater Be-lüftung und eigenem Telefonanschluss eingerichtet hat.

Im Sommer 2001 versöhnte sich die damals 38 Jahre alte Jodie Foster wieder mit ihrem Vater Lucius Foster. Zu ihm hatte sie mehr als drei Jahrzehnte lang keinen Kontakt mehr gehabt.

Im Alter von 38 Jahren gebar Jodie Foster am 29. September 2001 ihren Sohn Kit. Auch sein Vater ist nicht bekannt. Aus familiären Gründen löste Jodie 2001 ihre 1990 gegründete Produktionsfirma „Egg Pictures“ auf, weil sie mehr Zeit für ihre Kinder haben wollte. Neben ihren eigenen Filmen hatte sie die Titel „Lost Heaven“, „Waking the Dead“ und „Baby Blues“ produziert.

2002 wählte das „People Magazine“ Jodie Foster zu einem der 50 schönsten Menschen der Welt. Wegen ihrer feinen Gesichtszüge wird sie seit eh und je von ihren Fans in aller Welt bewundert.

An einem Wochenende im September 2005 eroberte der Thriller „Flightplan“ („Flightplan – Ohne jede Spur“, 2005), in dem Jodie Foster mitwirkte, den Spitzenplatz der amerikanischen Kinocharts. Dieser Streifen des deutschen Regisseurs Robert Schwendtke war die erste Nummer eins für Disneys Filmvertrieb „Buena Vista“ seit fünf Monaten. Die Handlung: Jodie Foster spielt eine Mutter, die während eines Fluges von Berlin in die USA ihre kleine Tochter an Bord eines Riesenflugzeugs verliert und in ein terroristisches Komplott verstrickt wird.

Mit einer Gagenforderung von schätzungsweise zehn bis zwölf Millionen US-Dollar pro Film belegte Jodie Foster 2007 in einer Rangliste des „Hollywood Reporter“ den neunten Platz. 2007 galt sie als einer der 50 klügsten Köpfe in Hollywood. Im Juli 2008 lag sie mit Gagen von 23 Millionen US-Dollar (zwischen Juni 2007 und Juli 2008) hinter Cameron Diaz, Keira Knightley, Jennifer Aniston, Resse Witherspoon und Gwyneth Paltrow bereits auf dem sechsten Rang unter den bestbezahlten Schauspielerinnen in Hollywood.

Viel Blut floss in dem Film „The Brave One“ („Die Fremde in dir“, 2007), in dem Jodie Foster auf den Spuren von Charles Bronson (1921–2003) in „Ein Mann sieht rot“ (1974) wandelte. Sie verkörperte darin eine Frau, die zusammen mit ihrem Verlobten und ihrem Hund bei einem nächtlichen Spaziergang im New Yorker Central Park brutal überfallen und brutal zusammen-geschlagen wurde. Als sie nach drei Wochen aus dem Koma erwachte, war ihr Verlobter tot. Nach diesem schrecklichen Erlebnis kaufte sich jene Frau eine Pistole und schoss jeden über den Haufen, der ihr dumm daherkam. Der Regisseur Neil Jordan schilderte New York City in diesem gewalttätigen Streifen als „Vorhof der Hölle mit Rowdys, Drogenhändlern und anderem Abschaum“.

Im Dezember 2007 bekannte Jodie Foster sich erstmals öffentlich zu ihrer langjährigen Lebensgefährtin, der Filmproduzentin Cydney Bernard, die sie bei den Dreharbeiten für „Sommersby“ (1993) kennen gelernt hatte. Mit ihr war sie 14 Jahre zusammen, bevor sie sich 2008 von ihr trennte. Trennungsgrund war Cindy Mort. Bald machte Jodie am eigenen Leib die schmerzliche Erfahrung, wie es ist, wenn man von jemand verlassen wird. Cindy Mort trennte sich von Jodie und kehrte zu ihrer früheren Lebensgefährtin Amanda Demme zurück.

Zum erstenmal in ihrem Leben besuchte Jodie Foster im Januar 2011 eine Pariser Modeschau. Die 48-Jährige war bei der Präsentation der Nobellinie „Armani Privé“ von Giorgio Armani neben Sophia Loren einer der Stargäste. Nach der Schau erklärte Jodie, sie würde sich – bei allem Lob – diese Kleider nicht selbst anziehen. Laut „Der Spiegel“ wirkten die Entwürfe von Armani so über- und außerirdisch, dass sich die Frage aufdrängte, bei welcher Gelegenheit diese Gebilde
getragen werden könnten. Das größte Aufsehen erregten lange Roben, die aus eleganten Tüten zu bestehen schienen.

Im April 2011 berichteten die Medien, Jodie Foster wolle ihre Luxus-Villa in Beverly Hills auf einem 3.600 Quadratmeter großen Grundstück mit Tennisplatz, Swimming Pool und Umkleidehäuschen für fast zehn Millionen Dollar verkaufen. Einen Blick auf das Objekt dürften potentielle Käufer aber nicht werfen. Denn nach Auffassung von Jodie sollte die Luxus-Villa mit sieben Schlafzimmern, acht Bädern und anderen Räumen dem Erdboden gleichgemacht werden, um etwas neuem Platz zu machen.

In „Carnage“ („Der Gott des Gemetzels“, 2011) unter der Regie von Roman Polanski verkörperte Jodie Foster überzeugend die Rolle einer Mutter. Dieser Film handelt von zwei Ehepaaren, die an einem Abend die Rauferei ihrer jeweiligen Sprösslinge besprechen. Dabei entwickelt sich ein Gemetzel über Werte und Lebensmodelle. Die Kinder stehen für einen Stellvertreterkrieg und dafür, was erlaubt ist, wie weit man gehen darf und wie Erziehung funktioniert.

Als Jodie Foster in Papua-Neuguinea gerade ihren Unterwasserfilm abgedreht hatte, begegnete sie der deutschen Schauspielerin, Filmregisseurin und Fotografin Leni Riefenstahl (1902–2003). Letztere hatte mit 72 Jahren das Tauchen gelernt. Foster und Riefenstahl frühstückten zusammen und blieben in Kontakt. Lange Zeit plante Jodie einen Film über das Leben und Werk der Riefenstahl, die sie als genialste Regisseurin der Filmgeschichte betrachtete. Diese habe aber ihre Kunst für die Nazi-Propaganda eingesetzt und verkörpere für sie ein fundamentales Dilemma des Künstlers: den Konflikt zwischen künstlerischer Kreativität und moralischer Verantwortung.

In dem Film „The Beaver“ („Der Biber“, 2011) fungierte Jodie Foster als Schauspielerin und Regisseurin.

Darin spielte sie die Ehefrau eines manisch-depressiven Mannes, der sich mit seiner Umwelt nur noch mit seiner Biber-Handpuppe verständigt. Die männliche Hauptrolle hatte der 55-jährige Hollywood-Macho Mel Gibson, der zuvor durch sein Privatleben negative Schlagzeilen machte.

Bei der Premiere von „The Beaver“ gab Jodie Foster bekannt, sie wolle ihren Plan für einen Film über Leni Riefenstahl nicht mehr verwirklichen, da sie sich für die Rolle der deutschen Regisseurin als zu alt empfände. Es käme für sie auch nicht in Frage, bei diesem Film nur Regie zu führen und ihn zu produzieren.

In einem Interview mit der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ im November 2011 verriet Jodie Foster, Veränderungen fielen ihr schwer. Sie finde es furchtbar, sich von einer gewohnten Umgebung zu verabschieden. Es sei sehr schwierig für sie, sich von Dingen, die ihr Stabilität verliehen, zu trennen. Das könne beispielsweise ein Haus, ein Auto sein. Sie sei sich bewusst, dass diese Tendenz bedeute, dass sie zu sehr an der Vergangenheit hänge. Positiv gesehen sei sie sehr loyal, aber es sei schwer, in die Zukunft zu sehen, wenn man sich von einer Vergangenheit nicht verabschieden könne.

„Ich bin keine Diva, ich sehe mich nicht als eine dieser prätentiösen Schauspielerinnen, die diese Laufbahn nur gewählt haben, um Beachtung zu bekommen“, sagte Jodie Foster beim Interview für „Die Presse“ und fügte hinzu: „Ich mache das hier, weil ich Geschichten erzählen möchte und weil ich den Film liebe.“

Im Dezember 2011 machte der damals 89 Jahre alte Vater von Jodie Foster, der sich mit Hilfe eines Gehstocks fortbewegte, unrühmliche Schlagzeilen. Ein Gericht in Kalifornien verurteilte Lucius Foster damals wegen Immobilienschwindels zu fünf Jahren Gefängnis. Man befand ihn für schuldig, nahezu zwei Dutzend Interessenten an Immobilien um insgesamt 130.000 US-Dollar gebracht zu haben. Der Immobilienmakler Foster hatte oft mit dem Hinweis auf seine berühmte Tochter Jodie, mit der er aber gar keinen Kontakt mehr hatte, das Vertrauen seiner Kunden erschlichen. Mit seinen Opfern hatte er für einen Scheck von jeweils 5.000 US-Dollar einen Vertrag für den Bau eines Fertighauses im San Fernando Valley nördlich von Los Angeles geschlossen. Doch nach Angaben des Staatsanwalts wurde kein Haus je gebaut. Foster hatte ein rasches Urteil gefordert, damit er das Gefängnis möglichst schnell verlassen und seine Opfer ausbezahlen könne. „Ich bin ein alter Mann und will lebend aus dem Knast herauskommen“, sagte er.

Die im Sternkreiszeichen Skorpion geborene Jodie Foster ist bisher in der Öffentlichkeit nicht negativ aufgefallen, weder durch Drogen noch durch Selbstfindungstrips. Für Journalisten, die sie interviewten, war sie stets eine angenehme Gesprächspartnerin. Ihre Lieblingsschauspieler sind Meryl Streep und Robert de Niro.

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Final del extracto de 53 páginas

Detalles

Título
Jodie Foster - "Hollywoods klügste Schönheit"
Autor
Año
2012
Páginas
53
No. de catálogo
V194450
ISBN (Ebook)
9783656199014
ISBN (Libro)
9783656200468
Tamaño de fichero
1802 KB
Idioma
Alemán
Notas
Palabras clave
Jodie Foster, Film, Filmschauspielerinnen, Schauspielerinnen, Frauenbiografien, Biografien, Kurzbiografien
Citar trabajo
Ernst Probst (Autor), 2012, Jodie Foster - "Hollywoods klügste Schönheit", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194450

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