„[…] Der fünfjährige Michael verbrachte die meiste Zeit mit dem Schlenkern von Gegenständen und dem Öffnen und Schließen von Türen. Wenn man ihn unterbrach, schrie er ausdauernd und war untröstlich […]" (Bernard-Opitz 2005: 17). Schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts widmeten sich der Kinderarzt Hans Asperger und der Kinderpsychologe Leo Kanner den Verhaltensweisen ihrer autistischen Patienten, die sich raus aus der Realität, rein in eine Phantasiewelt zurückziehen und begleitend dazu, wie der fünfjährige Michael, stereotype Verhaltensweisen zeigen. Heute weiß man, dass sie dies nicht aktiv tun. Vielmehr zeigen Autisten von Geburt an ein Defizit darin, Aufmerksamkeit gegenüber ihrer Umwelt zu zeigen sowie soziale Kontakte zu knüpfen (vgl. Remschmidt 2008: 600f.). Nachdem Kanner 1943 in einem Aufsatz die Auffälligkeiten autistischer Kinder beschrieb, gab es nachfolgend eine Reihe von Forschern, die unterschiedliche Theorien zu den Ursachen und Therapiemöglichkeiten von Autismus entwickelten, welche heute teilweise überholt sind (vgl. Dodd 2011: 1). Gestützt auf eine Studie von Nancy Bagatell aus dem Jahr 2010, widmet sich die vorliegende Arbeit den Strategien zur Förderung der gezielten Aufmerksamkeit von Kindern mit ASS. Zunächst werden eine Begriffsdefinition und die Darstellung der Beeinträchtigungstriade klären, worum es sich diesbezüglich handelt. Daran schließt sich eine kurze Erklärung hinsichtlich der Häufigkeit sowie möglicher Ursachen der Erkrankungen an. Darauf aufbauend, werden die Ergebnisse der Studie bezogen auf die Förderung der gezielten Aufmerksamkeit vorgestellt, um schließlich in den aktuellen Forschungsstand integriert zu werden. Bezüglich dessen wird gezielte Aufmerksamkeit als direkte Reaktion auf die Umwelt zusammengefasst (vgl. Schilling & Schwartz 2004: 427).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktueller Forschungsstand
- Begriffsdefinition und Beeinträchtigungstriade
- Epidemiologie
- Ätiologie
- Therapie
- Pharmakotherapie
- Verhaltenstherapie
- Fallbeispiel - Förderung der gezielten Aufmerksamkeit von autistischen Kindern
- Methode und Ergebnisse
- Fazit der Studie
- Einordnung der Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit Strategien zur Förderung der gezielten Aufmerksamkeit von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Die Arbeit beleuchtet die Begriffsdefinition und die Beeinträchtigungstriade, die mit ASS einhergehen. Darüber hinaus werden die Häufigkeit und mögliche Ursachen der Störung untersucht. Der Fokus liegt auf der Vorstellung der Ergebnisse einer Studie, die sich mit der Förderung der gezielten Aufmerksamkeit bei Kindern mit ASS befasst. Diese Ergebnisse werden anschließend in den aktuellen Forschungsstand eingeordnet.
- Begriffsdefinition und Beeinträchtigungstriade von ASS
- Epidemiologie und Ätiologie von ASS
- Strategien zur Förderung der gezielten Aufmerksamkeit bei Kindern mit ASS
- Einordnung der Studienergebnisse in den aktuellen Forschungsstand
- Zusammenhang zwischen ASS und der Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der gezielten Aufmerksamkeit bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ein. Sie bezieht sich auf frühe Beobachtungen autistischer Verhaltensweisen und beleuchtet den aktuellen Stand der Forschung. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, Strategien zur Förderung der gezielten Aufmerksamkeit zu untersuchen und die Ergebnisse in den aktuellen Forschungsstand zu integrieren.
- Aktueller Forschungsstand: Dieser Abschnitt beleuchtet die vielseitige Forschungslandschaft zu ASS, die sich mit Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten beschäftigt. Die Arbeit hebt die Komplexität der Thematik hervor und zeigt, dass die Forschung trotz umfassender Erkenntnisse noch nicht abgeschlossen ist.
- Begriffsdefinition und Beeinträchtigungstriade: Dieses Kapitel erläutert die Definition von ASS, die sich auf tiefgreifende Entwicklungsstörungen mit Beeinträchtigungen in Kommunikation, sozialer Interaktion und Verhaltensmustern konzentriert. Es werden verschiedene Formen von ASS und die charakteristische Beeinträchtigungstriade, die sich auf soziale Interaktion, Kommunikation und Verhaltensmuster bezieht, genauer betrachtet.
- Epidemiologie: In diesem Abschnitt werden verschiedene Angaben über die Häufigkeit von ASS diskutiert. Es wird deutlich, dass die Häufigkeitsdaten je nach Definition und Stichprobenziehung variieren.
- Ätiologie: Das Kapitel befasst sich mit den möglichen Ursachen von ASS und präsentiert verschiedene Theorien, die sich mit den Ursachen der Störung beschäftigen.
- Therapie: Dieser Abschnitt behandelt verschiedene Therapieansätze für ASS, darunter Pharmakotherapie und Verhaltenstherapie. Ein Fallbeispiel fokussiert auf die Förderung der gezielten Aufmerksamkeit von autistischen Kindern, wobei die Methode und die Ergebnisse der Studie vorgestellt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der gezielten Aufmerksamkeit von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Dabei stehen die Beeinträchtigungstriade, die Ursachen und die Auswirkungen von ASS sowie Strategien zur Förderung der Aufmerksamkeit im Fokus. Die Arbeit integriert die Erkenntnisse aus verschiedenen wissenschaftlichen Publikationen und Studien.
- Quote paper
- Nancy Grützbach (Author), 2012, Strategien zur Förderung der gezielten Aufmerksamkeit von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194487