Neue Medien – Gefahren und Chancen

Die Bedeutsamkeit von Medienkompetenz


Examensarbeit, 2011

70 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


I Inhaltsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

III Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung

2. Medienkompetenz

3. Kinder und Jugendliche in der medialen Welt
3.1 Begriffsbestimmung »Neue Medien«
3.2 Mediensozialisation
3.3 Funktionsvielfalt der »Neuen Medien«
3.4 Ergebnisse der KIM-Studie 2010
3.5 Ergebnisse der JIM-Studie 2010

4. Gefahren für Kinder und Jugendliche
4.1. Computer und Internet
4.1.1 Chat und Instant Messenger
4.1.2 Pornographische Inhalte / Cyber Grooming
4.1.3 Cyber-Mobbing
4.1.4 Gewaltdarstellungen im Internet
4.1.5 Internetsucht
4.2 Handy
4.2.1 Content
4.2.1.1 Cyberbullying
4.2.1.2 Happy Slapping
4.2.2 Contact
4.2.3 Commerce
4.3 Computer-, Konsolen- und Videospiele
4.3.1 Gewaltspiele
4.3.1.1 Gewalt und Medienwirkungstheorien
4.3.2 Spielsucht
4.3.3 Alterskennzeichnung
4.4 Rechtliche Folgen
4.5 Schlechte Schulleistungen
4.6 Jugendmedienschutz-Staatsvertrag – JMStV

5. Chancen für Kinder und Jugendliche
5.1 »Neue Medien« als Ressourcen für Heranwachsende
5.2 Computerspiele
5.3 Computereinsatz im Unterricht

6. Präventionskonzepte / Medienpädagogik
6.1 „Klicksafe“
6.2 „WebRespekt“ Kölner Aktion gegen Cyber-Mobbing

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Gerätebesitz im Haushalt 2010

Abb. 2: Gerätebesitz der Kinder 2010

Abb.3: Gerätebesitz der Kinder 2006

Abb.4: Am wenigsten kann ich verzichten auf

Abb.5: Kinder und Computer Nutzungsfrequenz 2010

Abb.6: Geräteausstattung im Haushalt 2010

Abb.7: Gerätebesitz der Jugendlichen 2010

Abb.8: Gerätebesitz der Jugendlichen 2005

Abb.9: Medienbeschäftigung in der Freizeit 2010

Abb. 10: Mediennutzung und Schulleistung

III Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Gefahren und Chancen, die die »Neuen Medien« mit sich bringen und wie diese auf Kinder und Jugendliche einwirken können.

»NeueMedien« sind im Leben von Kindern und Jugendlichen allgegenwärtig, denn sie werden heute täglich damit konfrontiert. In der heutigen Zeit wachsen sie ganz selbstverständlich mit der digitalen Medienwelt auf und in nahezu allen Haushalten sind Fernseher, Radiogeräte, Computer, Handys, MP3-Player und Digitalkameras vorhanden. Sie dienen vor allem zur Information, zur Kommunikation und auch zu Unterhaltung in vielen Bereichen. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass unsere Gesellschaft als Informations- und Mediengesellschaft bezeichnet wird. Wo früher noch das Radio und der Fernseher als Leitmedien galten, stehen heute der Computer und das Internet sowie Spielkonsolen und Mobiltelefone im Vordergrund des Unterhaltungsangebots.

In meiner Arbeit möchte ich darlegen, welche Gefahren und Risiken auf Kinder und Jugendliche einwirken, aber auch welche Chancen und Möglichkeiten sie bieten können.Kinder und Jugendliche haben laut Grundgesetz ein Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Wie viel von den »Neuen Medien« können und Kinder und Jugendliche eigentlich verkraften, um unversehrt aufzuwachsen?

Wenn im Folgenden von »NeuenMedien« gesprochen wird, dann sind damit insbesondere der Computer, das Internet und das Mobiltelefon gemeint, denn im Laufe meiner Arbeit wird hier insbesondere der Fokus liegen.

Zunächst werde ich in Kap. 2 auf den Begriff der Medienkompetenz eingehen, da diese Kompetenz in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine große Rolle spielt. Darauf folgt in Kap. 3 eine Darstellung der Begrifflichkeiten, um dann einen genauen Blick auf Kinder und Jugendliche in der heutigen medialen Welt zu werfen. Diesbezüglich werde ich die aktuelle KIM-Studie und JIM-Studie aus dem Jahr 2010 zusammenfassen, um das Medienverhalten, die Geräteausstattung und die Medienbeschäftigung der 6- bis 19-Jährigen näher zu erläutern. Anschließend werde ich in Kap. 4 einen Überblick über die Gefahren und Risiken der »NeuenMedien« geben, um in Kap. 5 die Chancen und Möglichkeiten näher betrachten zu können. Abschließend werde ich in meiner Arbeit zwei Initiativen vorstellen, die es sich zum Ziel gemacht haben, auf die Gefahren des Internets aufmerksam zu machen.

2. Medienkompetenz

Medienkompetenz spielt in der Entwicklung von Kindern und Jugendlicheneine große Rolle und verläuft ein Leben lang.

„Neben der Entwicklung des Individuums stellen die medialen Neuerungen beständig veränderte Anforderungen an medienkompetentes Handeln und so ist die Förderung von Medienkompetenz einerseits eine altersabhängiger und anderseits ein lebensbegleitender Prozess.“[1]

Die Fähigkeit, Medien zu begreifen und zu handhaben, sie aber ebenfalls kritisch zu reflektieren und mit ihnen selbstbestimmt und kreativ umgehen zu können, gehört zu den wichtigsten Komponenten der Medienkompetenz.[2] Kinder und Jugendliche lernen vor allem am Beispiel ihrer Eltern oder älterer Geschwister medienkompetentes Verhalten.[3] Verschiedene soziale Bereiche, wie Schule oder Freundeskreis, beeinflussen Kinder und Jugendliche besonders in ihren Wertvorstellungen und Verhaltensweisen. Erwachsene sollten ihre Pflicht erkennen, sich mit dem Interesse ihres Kindes auseinanderzusetzen, um es in Bezug auf die Medienkompetenz zu fördern. Es gehört somit zur Erziehungsaufgabe, dass Heranwachsende einen sachgerechten und umsichtigen Umgang mit Medien erlernen. Sie müssen erkennen, welche Gefahren in der Medienwelt auf sie zukommen und welche Regeln sie einzuhalten haben.[4] Aber auch die Medien gehören mittlerweile zur Sozialisationsinstanz und sind somit zu heimlichen „Miterziehern“ geworden. Dieter Baacke hat das Konzept der Medienkompetenz geprägt und unterscheidet zwischen vier Dimensionen : Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Die Medienkritik umfasst die Fähigkeit, kritische gesellschaftliche Prozesse angemessen zu erfassen und das erlangte Wissen reflexiv auf das eigene Handeln anwenden zu können. Die Dimension der Medienkunde drückt das Wissen über die heutigen Medien, ihre Handhabung und ihre Funktionen aus. Im Vordergrund der Mediennutzung und Mediengestaltung steht das individuelle Handeln mit den Medien durch die Anwendung.[5] Die Erziehungsaufgabe der Medienkompetenz besteht jedoch nicht hauptsächlich für die Lehrer in der Schule, sondern besonders für die Eltern. Es sollte eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellen die Förderung der Medienkompetenz zu unterstützen.

3. Kinder und Jugendliche in der medialen Welt

3.1 Begriffsbestimmung »Neue Medien«

In der Gesellschaft herrscht oft noch die Meinung, dass die »Neuen Medien« die alten Medien (wie z.B. Radio, Fernseher etc.)verdrängen und dementsprechend auch ersetzt haben. Die Medienforschung hat allerdings belegen können, dass diese Annahme nicht der Realität entspricht, denn das Aufkommen der»Neuen Medien« führt nicht dazu, dass alte Medien ausrangiert werden, sondern dassdiese mit neuen und anderen Funktionen ausgestattet werden. Man kann die Geschichte der Medien in vier verschiedene Abschnitte einteilen. Bis 1500 war die Sprache noch das führende Medium der Menschen. Doch schon zwischen 1500 und ca. 1900 wurden Druckmedien immer gewichtiger. Vorerst waren Druckmedien nur einer Elite vorbehalten, doch schon bald entwickelten sich diese zu einem Massenmedium.Im Zeitraum von 1900 bis ca. 2000 hatten die elektronischen Medien ihren Durchbruch und das Radio, Fernsehen und andere Medien integrierten sich in das Alltagsleben der Menschen. Der letzte Abschnitt, ab dem Jahr 2000 ist geprägt durch die Substitutionsmedien. Die alten Medien werden von »Neuen Medien« abgelöst, die sich durch mehrere Funktionen auszeichnen.[6] Unserer Gesellschaft stehen mittlerweile so viele Medienangebote zur Verfügung, die jederzeit erreichbar sind, dass es „zu einer zunehmenden Mediensättigung aller Lebenswelten“[7] kommt. Diese Welle an »Neuen Medien« hat aber auch dazu geführt, dass eine Nachfrage nach Angeboten besteht, die für Kinder- und Jugendliche als geeignet und sicher eingestuft werden können. Das Institut für angewandte Medienforschung beschäftigt sich diesbezüglich mit Medien, die für Kinder und Jugendliche produziert worden sind und gibt Pädagogen und Eltern Informationen, die sich auch auf die Qualitätskriterien der Medien beziehen.[8]

3.2 Mediensozialisation

Medien spielen als Sozialisationsinstanz bei Heranwachsenden eine große Rolle. Eine gemeinsame Mediennutzung in der Familie und anderen sozialen Bereichen, wie Kindergarten oder Schule, sind ein wesentliches Element der Mediensozialisation.[9] Kinder und Jugendliche erwerben im Prozess der Mediensozialisation die Fähigkeit, wichtige Abläufe der Gesellschaft zu erkennen, bestimmte Erfahrungen und Wissensbestände zu sammeln und auch darauf Einfluss zu nehmen. Wenn eine Mediensozialisation eines Individuums misslingt, dann gerät es in eine gesellschaftliche Randposition, da die »Neuen Medien« nicht als Ressource genutzt werden konnten. Die erworbene Medienkompetenz war dann nicht ausreichend genug, um das Risikopotential von »Neuen Medien« zu erkennen und abzuwehren.[10]

3.3 Funktionsvielfalt der »Neuen Medien«

Kinder und Jugendliche eignen sich oft anders als Erwachsene die Kompetenz zur Nutzung von »Neuen Medien« selbst an. Da Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit mit Medien wie Fernseher, Computer und Spielkonsole aufwachsen, sind diese für sie selbstverständlich, und sie werden dementsprechend nicht mehr hinsichtlich ihrer Gefahren hinterfragt. Aus diesem Grund ist die Aneignung einerkritischen Haltung gegenüber den »Neuen Medien« sehr wichtig, und es bedarf auch hier der pädagogischen Unterstützung von außen. Die Faszination der Medien liegt nicht nur darin, dass sie unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen können, sondern auch ihre Möglichkeit der unterschiedlichen Funktionsvielfalt. »Neue Medien« können zur Information, Unterhaltung, Vertreibung von Langeweile, Stimmungsregulierung oder auch zur Flucht aus dem Alltag dienen. Des Weiteren können die»Neuen Medien« aber auch soziale sowie biographische und Ich-bezogene Funktionen haben, wie z.B. zu Gesprächsanlässen dienen, zur Meinungsbildung, zur Gruppenidentität oder auch zur individuellen Position in der Medienwelt. Es kommt hinzu, dass auch die Identitätsentwicklung, Selbst-Vergewisserung und Selbst-Darstellung eine wichtige Funktion ist. Jedes Individuum kann sich aus der großen Menge von Medienangeboten ein eigens, auf sich selbst abgestimmtes Medienmenü zusammenstellen.[11]

3.4Ergebnisse der KIM-Studie 2010

Die KIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest untersucht das Medienverhalten der 6- bis 13-Jährigen und legt die Schwerpunkte dabei auf die Geräteausstattung und Medienbeschäftigung, Verzichtbarkeit und Wichtigkeit der Medien, Nutzungsmuster bei Radio und Fernsehen, Computer- und Internetaktivitäten und den Umgang mit dem Handy.[12] Im Folgenden beziehe ich mich hauptsächlich auf die Geräteausstattung sowie Computer- und Internetaktivitäten und den Umgang mit dem Handy.

Laut der KIM-Studie 2010 lebt ein Großteil der Kinder in Haushalten, die mit diversen technischen Geräten ausgestattet sind. Jeder Haushalt ist heutzutage mit Fernsehgeräten ausgestattet und auch ein Computer bzw. Laptop (91%) und ein Internetzugang (89%) ist in den Haushalten vorhanden. Auch Spielkonsolen (71%) und MP3-Player (71%) sind mittlerweile in vielen Haushalten vorzufinden.[13]

Abbildung 1: Gerätebesitz im Haushalt 2010

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2010 / www.mpfs.de

Doch auch viele Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren verfügen über eigene Geräte, die sie eigenständig nutzen können. Diesbezüglich besitzt die Hälfte der befragten Kinder ein eigenes Handy und eine Spielkonsole (fest oder tragbar). Bezüglich der Geschlechter zeigen sich beim Handybesitz keine großen Unterschiede. Hier besitzen 53 Prozent der Mädchen und 52 Prozent der Jungen ein eigenes Mobiltelefon. Bei der Spielkonsole hingegen zeigen sich starke geschlechtsspezifische Unterschiede. Jungen sind offensichtlich häufiger (49%) in Besitz einer eigenen tragbaren Spielkonsole (z.B. PSP oder Nintendo DS) wie Mädchen (39%). Bei der nichttragbaren Spielkonsole (z.B.XBox oder PS) lassen sich ähnliche Unterschiede erkennen. Hier besitzen 23 Prozent der Mädchen und 37 Prozent der Jungen eine nichttragbare Spielkonsole. Einen eigenen Computer oder Laptop mit einem entsprechenden Internetanschluss haben bisher noch nicht so viele Kinder. Ungefähr 15 Prozent verfügen über einen eigenen Computer und nur jedeszehnte Kind kann einen eigenen Internetanschluss nutzen.[14] Tragbare Geräte, wie z.B. das Handy oder eine Spielkonsole sind für Kinder besonders dann wichtig, wenn sie sich die Zeit vertreiben wollen. (z.B. Warten auf den Schulbus etc.)[15]

Abbildung 2: Gerätebesitz der Kinder 2010

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: : Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2010 / www.mpfs.de

Im Vergleich zu der KIM-Studie aus dem Jahr 2006 lassen sich deutliche Veränderungen feststellen. Insgesamt lässt sich erkennen, dass die Kinder heutzutage wesentlich besser mit Geräten ausgestattet sind als noch im Jahr 2006. Nahm der Kassettenrecorder im Jahr 2006 noch Platz zwei ein, verliert er ein paar Jahre später seine Anziehungskraft und rutscht so im Jahr 2010 auf Platz fünf. Das Handy hingegen hat in den letzten Jahren einen Sprung gemacht, und somit stellt der Besitz eines Handys für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren keine Seltenheit mehr dar. Im Jahr 2006 besaßen 36 Prozent der Kinder ein Mobiltelefon, wobei die Studie aus dem Jahr 2010 zeigt, dass mittlerweile schon die Hälfte der Kinder im Besitz eines Handysist. Eine Spielkonsole ist mit 65 Prozent bei den Jungen und 48 Prozent bei den Mädchen das zweithäufigste Mediengerät.

Abbildung 3: Gerätebesitz der Kinder 2006

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2010 / www.mpfs.de

Die Freizeitakitvitäten der Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren sind medialer und nonmedialer Art. Da sich meine Arbeit grundsätzlich auf die »Neuen Medien« bezieht, möchte ich auch kurz die medialen Freizeitbeschäftigungen wiedergeben. Die Befragung zeigte, dass 62 Prozent der Kinder sich in ihrer Freizeit mit Computer-, Konsolen- oder Onlinespielen beschäftigen. Diese werden mindestens einmal oder auch mehrmals die Woche genutzt. Das bei Kindern sehr beliebte Handy wird von insgesamt 19 Prozent der Kinder ein-/ oder mehrmals die Woche genutzt und von 31 Prozent sogar fasttäglich. Das Internet wird von 43 Prozent der befragten Kinder regelmäßig besucht, um zu surfen oder bestimmte Seiten zu besuchen.[16] Die aktuelle KIM-Studie zeigt, dass 25 Prozent der Kinder nur schwer auf das Internet und den Computer verzichten könnten. Nur der Fernseher (58%) stellt für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren noch eine höhere Wichtigkeit dar.

Abbildung 4: Am wenigsten kann ich verzichten auf:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: : Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2010 / www.mpfs.de

Die Computernutzung ist bei Kindern oft vom Alter abhängig. Nur acht Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen geben an, dass sie den Computer täglich nutzen. Bei den Zwölf- bis 13-Jährigen steigert sich der Anteil der täglichen oder fast täglichen Nutzer auf 44 Prozent. Das macht einen Unterschied von 36 Prozentpunkten. Das zeigt, je älter Kinder werden, desto mehr wird der Computer in ihren Alltag integriert. Die Nutzung des Computers ist bei jüngeren Kindern jedoch auch eingeschränkt, da diese erst dabei sind, ihre Lese- und Schreibfertigkeiten auszubauen.[17]

Abbildung 5: Kinder und Computer Nutzungsfrequenz 2010

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: : Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2010 / www.mpfs.de

Der Computer wird von den Kindern auch genutzt, um im Internet zu surfen oder bestimmte Internetseiten zu besuchen. Ähnlich wie bei der allgemeinen Computernutzung zeigen sich hier auch Unterschiede in den Altersstufen. Nur 25 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen nutzen das Internet, wobei 90 Prozent der Zwölf- bis 13-Jährigen zu den Internetnutzern gehören. Das Internet wird überwiegend von zu Hause (97%) aus genutzt und hauptsächlich (42%) zwischen 30-60 Minuten am Tag. In diesem Zeitraum nutzen Kinder am häufigsten (68%) Suchmaschinen (z.B. Google) oder spezielle Kinderseiten.[18] In den letzten Jahren kam es vermehrt zu Anmeldungen in sozialen Netzwerken. Insgesamt sind 39 Prozent der Kinder derzeit in Communities wie z.B.schülerVZ (66 %) oder Facebook (20 %) angemeldet. Dabei nutzen jedoch Mädchen weitaus häufiger solche Communities als Jungen.[19]

Neben den Communities nutzen Kinder auch häufig den Chat oder einen Instant Messenger, um mit Freunden und anderen Personen in Kontakt zu treten. Der Instant Messenger (Bsp.: ICQ) wird jedoch hauptsächlich genutzt, um mit bekannten Personen in Kontakt zu treten. Dort gibt es die Möglichkeit sich Freundeslisten anzulegen, und die Gesprächspartner müssen das Einverständnis gegeben haben, dass sie miteinander kommunizieren möchten. Die Befragung bezüglich Chatrooms hat ergeben, dass jeder dritte Internet-Nutzer diese schon einmal pro Woche besucht hat. Auch hier zeigen sich wieder Unterschiede in der Altersstruktur. Die Zwölf- bis 13-Jährigen (14 %) sind weitaus häufiger in Chatrooms unterwegs als die Sechs- bis Siebenjährigen (2 %). Im Vergleich zu der KIM-Studie aus dem Jahr 2008 ist jedoch insgesamt ein deutlicher Anstieg der Chatter zu verzeichnen.[20]

3.5Ergebnisse der JIM-Studie 2010

Zusätzlich zu den KIM-Studien untersucht der Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest auch den Medienumgang von Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren. Die JIM-Studie führt diese Basisuntersuchung anders als die KIM-Studie nicht seit 1999, sondern schon seit 1998 durch. Ähnlich wie bei der KIM-Studie 2010 möchte ich mein Augenmerk auch hier auf den allgemeinen Gerätebesitz der Jugendlichen und den Umgang mit Computer bzw. dem Internet, das Handhaben von Computer- /Konsolen- und Onlinespiele sowie auf das Handy richten.

Nach den aktuellen Zahlen der JIM-Studie 2010 des Medienpädagogischen Forschungsverbandes Südwest verfügen alle Haushalte über ein Handy und einen Computer bzw. Laptop. Dementsprechend sind 98 Prozent der Haushalte, in denen 12- bis 19-Jährige aufwachsen, an das Internet angeschlossen. Viele technische Geräte sind sogar in den Haushalten mehrfach vorzufinden. Über die Hälfte der Haushalte verfügt über drei oder mehr Computer bzw. Laptops, und bei dem Handy sind es sogar 88 Prozent der Haushalte, die über drei oder mehr Geräte verfügen.[21]

Abbildung 6: Geräteausstattung im Haushalt 2010

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: : Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2010 / www.mpfs.de

[...]


[1] Theunert, Helga: Jugendmedienschutz und Medienkompetenz: Kongruenz, Koexistenz, Konkurrenz, S. 42.

[2] Vgl. ebd., S. 41.

[3] Vgl. Kardinal Lehmann, Karl: Medienkompetenz und Verantwortung – Schlüsselbegriffe einer menschendienlichen Medienkommunikation, S. 55.

[4] Vgl. Im Netz der neuen Medien. Internet, Handy und Computerspiele – Chancen und Risiken für Kinder und Jugendliche, S. 5ff.

[5] Vgl. Fawzi, Nayla (2009): Cyber-Mobbing. Ursachen und Auswirkungen von Mobbing im Internet, S. 25.

[6] Vgl. Süss, Daniel (2004): Mediensozialisation von Heranwachsenden. Dimensionen – Konstanten – Wandel, S. 57f.

[7] Ebd., S. 62.

[8] Vgl.Süss, Daniel (2004): Mediensozialisation von Heranwachsenden. Dimensionen – Konstanten – Wandel, S. 64.

[9] Vgl. ebd., S. 62.

[10] Vgl. ebd., S. 283.

[11] Vgl. Fritz, Karsten / Sting, Stephan/ Vollbrecht, Ralf (Hrsg.) (2003): Mediensozialisation. Pädagogische Perspektiven des Aufwachsens in Medienwelten, S. 14f.

[12] Vgl. KIM-Studie 2010. Kinder + Medien. Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 3.

[13] Vgl. KIM-Studie 2010. Kinder + Medien. Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 7.

[14] Vgl. KIM-Studie 2010. Kinder + Medien. Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 8.

[15] Vgl. ebd., S. 13.

[16] Vgl. KIM-Studie 2010. Kinder + Medien. Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 9f.

[17] Vgl. KIM-Studie 2010. Kinder + Medien. Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 26.

[18] Vgl. KIM-Studie 2010. Kinder + Medien. Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland, S. 30ff.

[19] Vgl. ebd., S. 34f.

[20] Vgl. ebd., S. 36.

[21] Vgl. JIM-Studie 2010. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland, S. 6f.

Ende der Leseprobe aus 70 Seiten

Details

Titel
Neue Medien – Gefahren und Chancen
Untertitel
Die Bedeutsamkeit von Medienkompetenz
Hochschule
Universität zu Köln
Veranstaltung
Gesellschaftswissenschaften
Note
1,7
Autor
Jahr
2011
Seiten
70
Katalognummer
V194846
ISBN (eBook)
9783656204480
ISBN (Buch)
9783656209287
Dateigröße
1548 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
neue, medien, gefahr, chance, kinder, jugendliche
Arbeit zitieren
Isabel Grewe (Autor:in), 2011, Neue Medien – Gefahren und Chancen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194846

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