Im ersten Teil von "Pragmatismus - Eine offene Frage" weist Putnam darauf hin, daß William James "eine starke Tendenz zum »direkten Realismus« aufweise, einer Lehre, die Wahrnehmung auf Gegenstände und Ereignisse »dort draußen« und nicht auf private »Sinnesdaten« bezieht"1. Ausgehend von dieser Textpassage möchte ich den Begriff der Wahrnehmung bei James und Putnam näher beleuchten.
Vor der Darstellung der Wahrnehmungskonzepte von William James und Hilary Putnam werden nach Hinweisen zum Begriff der Wahrnehmung frühere Konzepte, die zum Verständnis der von Putnam und James entwickelten Theorien erforderlich sind, vorgestellt.
Im Verlauf der Arbeit soll gezeigt werden, daß James und Putnam das Problem der Wahrnehmung zwar unter neuen Gesichtspunkten betrachten, aber auch zu keiner wirklichen Lösung hinsichtlich der Beziehung zwischen den Dingen und dem Wahrnehmenden kommen.
1 Putnam, Hilary: Pragmatismus - Eine offene Frage. Frankfurt/New York: Campus 1995. S.30
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriff Wahrnehmung
- Frühere Wahrnehmungskonzepte
- Antike Theorien
- Repräsentative Theorien seit dem 17. Jahrhundert
- Kritik an den traditionellen Konzepten
- Die Wahrnehmungstheorie des William James
- Relation zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenem
- Öffentliche und nicht-öffentliche Gegenstände
- Die Wahrnehmung eines Objekts durch mehrere Personen
- Die reine Erfahrung
- Korrigierbarkeit der Wahrnehmung
- Hilary Putnams interner Realismus
- Direkte Relation zu externen und öffentlichen Gegenständen
- Wahrnehmungstäuschungen
- Träume und Halluzinationen
- Wahrnehmung ist konzeptualisiert
- anti-reduktionistisches Gesamtbild
- Korrigierbarkeit der Wahrnehmung
- Direkte Relation zu externen und öffentlichen Gegenständen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Wahrnehmung bei William James und Hilary Putnam. Dabei werden zunächst frühere Wahrnehmungskonzepte, insbesondere des Aristoteles, vorgestellt, um die von James und Putnam entwickelten Theorien besser zu verstehen. Die Arbeit zeigt auf, dass James und Putnam das Problem der Wahrnehmung zwar unter neuen Gesichtspunkten betrachten, aber auch zu keiner wirklichen Lösung hinsichtlich der Beziehung zwischen den Dingen und dem Wahrnehmenden gelangen.
- Das Konzept der Wahrnehmung in der Philosophie
- Frühere Wahrnehmungskonzepte, insbesondere der direkte Realismus
- Die Wahrnehmungstheorie von William James und ihre Kritik an traditionellen Konzepten
- Hilary Putnams interner Realismus und seine Kritik an reduktionistischen Theorien
- Die Frage nach der Beziehung zwischen dem Wahrnehmenden und dem Wahrgenommenen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und skizziert die Vorgehensweise. Der Fokus liegt auf der Analyse der Wahrnehmungstheorien von William James und Hilary Putnam.
- Begriff Wahrnehmung: Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff der Wahrnehmung aus philosophischer Sicht und zeigt die historische Entwicklung des Begriffs auf. Dabei werden unterschiedliche Definitionen und Abgrenzungen zur Empfindung und zum Erfahrungsurteil betrachtet.
- Frühere Wahrnehmungskonzepte: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene historische Ansätze zur Wahrnehmung, insbesondere die Konzepte des direkten Realismus und der Repräsentativen Theorien. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Aristoteles'schen Wahrnehmungskonzepts und dessen Bedeutung für die Entwicklung der modernen Philosophie.
- Die Wahrnehmungstheorie des William James: Dieses Kapitel analysiert die Wahrnehmungstheorie von William James, die auf einer direkten Relation zwischen dem Wahrnehmenden und dem Wahrgenommenen basiert. Dabei werden wichtige Aspekte wie öffentliche und nicht-öffentliche Gegenstände, die Wahrnehmung durch mehrere Personen sowie die Korrigierbarkeit der Wahrnehmung behandelt.
- Hilary Putnams interner Realismus: Dieses Kapitel befasst sich mit Hilary Putnams internem Realismus, der ebenfalls eine direkte Relation zu externen Gegenständen annimmt. Dabei werden die Themen Wahrnehmungstäuschungen, Träume und Halluzinationen sowie die These von der Konzeptualisierung der Wahrnehmung behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Wahrnehmung, direkter Realismus, Repräsentative Theorien, William James, Hilary Putnam, interner Realismus, Konzeptualisierung der Wahrnehmung, Korrigierbarkeit der Wahrnehmung und Philosophie.
- Arbeit zitieren
- Angelika Deml (Autor:in), 2003, Die Wahrnehmung bei William James und Hilary Putnam, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19490