Die Wette auf Gott von Blaise Pascal ist keine Begründung für eine Existenz Gottes. Pascal begründet mathematisch, warum es vernünftig ist an Gott zu glauben, auch wenn man nicht sicher weiß, ob er existiert oder nicht. Er versucht mit diesem Argument Menschen vom Glauben zu überzeugen, die nicht durch traditionelle Gottesbeweise zu gewinnen waren.
Im der folgenden Arbeit, werde ich zunächst seine Wette beschreiben und etwas zu den Gewinnchancen schreiben. Neben einer allgemeinen Gegenargumentation, werde ich auch die Kritik von Sam Harris vorstellen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Die Wette
2.1. Pascals Argumentation
2.2. Gewinnchancen
3. Gegenargumentationen
3.1. Sam Harris: Die leere Wette
3.2. Kritik an den Optionen
4. Schluss
5. Literatur
1. Einleitung
Die Wette auf Gott von Blaise Pascal ist keine Begründung für eine Existenz Gottes. Pascal begründet mathematisch, warum es vernünftig ist an Gott zu glauben, auch wenn man nicht sicher weiß, ob er existiert oder nicht. Er versucht mit diesem Argument Menschen vom Glauben zu überzeugen, die nicht durch traditionelle Gottesbeweise zu gewinnen waren.
Im der folgenden Arbeit, werde ich zunächst seine Wette beschreiben und etwas zu den Gewinnchancen schreiben. Neben einer allgemeinen Gegenargumentation, werde ich auch die Kritik von Sam Harris vorstellen.
2. Die Wette
Die Wette ist der Versuch Pascals, die Entscheidung für oder gegen den Glauben an Gott mittels der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu beeinflussen. Im (fiktiven) Gespräch mit einem Skeptiker stellt sich die Frage: Wenn ich die Existenz Gottes nicht beweisen kann, warum soll ich mich dann dazu entscheiden, an ihn zu glauben? Pascal muss dem Skeptiker gegenüber begründen, dass es der Vernunft nicht widerspricht, zu glauben, sondern dass das im Gegenteil eine absolut vernünftige Entscheidung darstellt.
2.1. Pascals Argumentation
„Wenn Du an Gott glaubst, aber Gott existiert nicht, so verlierst Du nichts - aber wenn Du nicht an Gott glaubst, und Gott existiert, so wirst Du in die Hölle geworfen. Deswegen ist es dumm, nicht an Gott zu glauben" Die Wette beinhaltet zwei handlungsbestimmende Annahmen (Es gibt Gott. Es gibt Gott nicht.). Die Chancen stehen 50:50. Der Einsatz des Spielers ist sein endliches irdisches Leben. Setzt der Spieler gegen Gott, dann kann er leben wie er möchte. Setzt er auf Gott, so muss er sich um den Glauben bemühen. Setzt der Spieler auf Gott und es gibt Gott wirklich, dann erwartet ihn eine unendliche Zahl von Leben im Zustand der Glückseligkeit. Die Entscheidung gegen Gott und der Fall, dass es Gott nicht gibt, werden gar nicht näher beschrieben. Aus dem Kontext lässt sich dies jedoch ableiten. Wenn es Gott gibt und der Mensch setzt dagegen, erwartet ihn Bestrafung. Wenn Gott nicht existiert, dann hat man sich entweder umsonst um den Glauben bemüht, oder man hat keine Verluste (Sabalat 2000: 54).
An verschiedenen Stellen des 233. Fragments begründet Pascal nochmal die Wette und verteidigt sie gegen Einwände. Im Folgenden habe ich zwei Beispiele hierfür.
In einem Absatz rechtfertigt Pascal nochmal das Verhältnis von Einsatz und Gewinn. Dabei geht er auf zwei Einwände des Spielers ein. Der erste Einwand ist, dass der Gewinn der ewigen Glückseligkeit nicht gewiss ist. Pascal lässt diesen Einspruch nicht gelten. Der unendliche Gewinn rechtfertigt auch dann noch den Einsatz, wenn die Möglichkeit des Gewinns, einer unendlichen Zahl von Verlustmöglichkeiten gegenüber steht (Sabalat 2000: 51). Der enorme Gewinn, macht die realisierte Ungewissheit von 50 Prozent, erträglich. Der zweite Einwand betrifft die Unendlichkeit. Die Unendlichkeit ist eine Eigenschaft, welche Gott zugeschrieben wird. In der Wette gibt die Unendlichkeit die Quantität des Gewinns an. Ein endlicher Einsatz für unendlichen Gewinn. Es kann die Furcht beim Spieler bestehen, dass die Unendlichkeit nicht nur Maß des Gewinns sei, sondern auch Maß des Abstands zwischen Einsatz und Gewinn. Der unendliche Gewinn scheint unendlich weit entfernt zu sein. Um den Einwand zu wiederlegen benutzt Pascal das Glückspiel. Der Gewinn ist immer ungewiss. Man wagt gewiss Endliches um ungewiss Endliches zu gewinnen. Dabei kommt einem die Spanne dazwischen nicht als unendlich empfunden. Der Gewinn gilt als möglich und der Einsatz als vernünftig (Sabalat 200: 52). Wenn im normalen Glückspiel kein unendlicher Abstand zwischen Einsatz und Gewinn besteht, so ist es auch bei der Wette nicht der Fall.
2.2. Gewinnchancen
Wenn man nach Pascal auf Gott mit seinem Leben wettet, dann ergibt sich folgende Aufstellung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das heißt, wenn man auf Gott wettet, ist nach Pascals Ansicht, die Bilanz am besten. Man kann mit einem endlichen Einsatz unendlich viel Gewinnen. Pascal empfiehlt jedem an Gott zu glauben, da der zu erwartende Gewinn, im Falle der Existenz Gottes stets höher ist, als der Gewinn, wenn man nicht an ihm glaubt.
Die Angemessenheit von Gewinn und Einsatz entsteht durch die wahrscheinlichkeitstheoretische Grundlage der Wette. Die Chance zu gewinnen liegt, genauso wie die Chance zu verlieren, bei 50 Prozent. Daher kann die Ungewissheit des Gewinns auch mit 50 Prozent angegeben werden. Die Eigenschaften und Quantität des Gewinns oder Verlusts beeinflussen die Chancen nicht (Sabalat 2000: 53).
3. Gegenargumentationen
Es gibt viele Einwände gegen die Wette. Diese scheinen auch zu überwiegen. Vor allem betreffen diese Einwände die Voraussetzungen der Wette und deren Alternativen. Es ließe sich, anders als Pascal behauptet, ewige Glückseligkeit erlangen, ohne katholisch zu sein. Überhaupt müsste man sich fragen, ob Pascals Aufstellung nicht für jeden Gott zutrifft (Rieger 2010: 287).
3.1. Sam Harris: Die leere Wette
Für Sam Harris sind in die Wette viele fragwürdige Annahmen eingebaut. Eine dieser Annahmen ist, dass die gläubigen Menschen, keinen Preis für ihren Glauben zahlen. Harris
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- Citation du texte
- Miri Unger (Auteur), 2012, Die Pascalsche Wette, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195151