Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Mediation
2.1. Wichtige Schritte der Mediation
2.2. Rolle und Aufgaben der MediatorInnen
2.3. Grundlegende Methoden der Mediation
2.4. Anwendbarkeit der Mediation
3. Das Harvard-Modell
3.1. Hintergrund
3.2. Harvard- Prinzipien
4. Der Transformationsansatz
4.1. Ziele des Transformationsansatzes
4.2. Das Konfliktdreieck
4.3. Methoden des Transformationsansatzes
5. Vergleich: Harvard-Modell und Transformationsansatz
6. Fazit
1. Einleitung
Mediation ist ein Verfahren zur Lösung von Konflikten mit Hilfe eines unparteiischen Vermittlers, dem/ der MediatorIn. Die Konfliktparteien sind alle einbezogen und nehmen freiwillig an dem Mediationsverfahren, welches außergerichtlich ist, teil. Entscheidend ist ihre Selbstbestimmung bezüglich der Konfliktlösung. Das Ergebnis wird nicht von dem/der MediatorIn bestimmt und nicht verpflichtend solange die Parteien nicht einstimmig sind.1
In der folgenden Hausarbeit werde ich zunächst die wichtigsten Schritte der Mediation darlegen, dann zwei Mediationsverfahren, das Harvard-Konzept und den Transformationsansatz, erklären und miteinander vergleichen.
2. Mediation
2.1. Wichtige Schritte der Mediation
Nach der Definition des Juristen Breidenbach ist Mediation „die Einschaltung eines (meist) neutralen, unparteiischen Dritten im Konflikt, der die Parteien bei ihren Verhandlungs- und Lösungsversuchen unterstützt, jedoch über keine eigene (Konflikt-) Entscheidungskompetenz verfügt.“2 Es wurde in den 1960er und 70er Jahren vor allem in den USA entwickelt.3
Das Mediationsverfahren besteht aus einer Vorphase, welches auch als Vorgespräch bezeichnet wird, einem Mediationsgespräch und einer Umsetzungsphase.
Die Vorphase ist die Einleitung der Mediation entweder durch gemeinsamen Wunsch der Konfliktparteien oder durch Dritte, beispielsweise Vorgesetzte. Als erstes besprechen die MediatorInnen den Konflikt und die Anliegen der Konfliktparteien und beurteilen, ob sich die Angelegenheit für ein Mediationsverfahren eignet. Der Ablauf der Mediation und die Rolle der MediatorInnen werden geklärt. Außerdem kann es sein, dass nicht alle Konfliktbeteiligten auch an dem Mediationsgespräch beteiligt sind. Falls es Konfliktparteien gibt, die sich nicht vor der Vorphase gemeinsam mit den anderen Parteien an die MediatorInnen gewendet haben, wird die Kontaktaufnahme zu ihnen festgelegt. Diese kann durch die anwesenden Konfliktparteien oder auch durch die MediatorInnen erfolgen. Bemerkenswert für den Mediationsprozess ist, dass alle Beteiligten zur aktiven und freiwilligen Teilnahme bereit sind und das Ziel verfolgen, eine einträchtige Problemlösung zu finden.1
Erst wenn diese Vorraussetzungen erfüllt sind, kann ein Mediationsgespräch geschehen. Dieses Gespräch hat fünf Schritte: Die Einleitung; die Darlegung der Sichtweisen; die Konflikterhellung, Vertiefung und Klärung; die Lösungssuche; und die Übereinkunft.2
In der Einleitung des Mediationsgespräches werden der Raum und die Sitzordnung gemäß einer Atmosphäre, die Vertrauen und Offenheit fördert, gestaltet. Die MediatorInnen informieren die Konfliktparteien über den Gesprächsablauf und die Grundregeln, die dabei zu beachten sind. Diese lauten, dass die Beteiligten sich ausreden lassen und auf keinen Fall beleidigend oder handgreiflich werden. Ferner gelten die Schweigepflicht der MediatorInnen und ihre Verantwortung für den Gesprächsverlauf, welches ihnen auch das Recht gibt, bei Notwendigkeit einzugreifen. Vertraulichkeitsbedingungen wie die Weitergabe von Informationen werden vereinbart und weitere offene Fragen geklärt. Wenn alle Parteien den Regeln zustimmen, folgt der zweite Schritt der Mediation.3
Die unterschiedlichen Sichtweisen werden dargelegt. Die einzelnen Parteien schildern die Konfliktsituation aus ihrer Sicht. Die MediatorInnen stellen gegebenenfalls Fragen und fassen die Sichtweisen zusammen. Während die eine Konfliktpartei spricht, darf die andere nur zuhören und ihre Gegenrede notieren, um diese zu äußern, wenn sie an der Reihe ist. Diese Phase zeigt den Beteiligten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Auffassung des Konflikts.4
Die dritte Phase ist die Konflikterhellung, Vertiefung und Klärung, in der die Parteien ihre Gefühle, „Interessen, Bedürfnisse und Wünsche“5 zum Ausdruck bringen. Die MediatorInnen tragen durch geeignete Fragen und Techniken zu der Konflikterhellung bei. Das Ziel dieser Phase ist vor allem der Abbau der Spannungen auf emotionaler Ebene, damit die Beteiligten innerlich bereitwillig werden die Position des anderen zu respektieren und nach einem gemeinsamen Ausweg zu suchen.1
Nun in der Lösungssuche- Phase können die KontrahentInnen zusammen Ideen sammeln und Vorschläge erarbeiten, die zu einer „tragfähigen Lösung“2 führen.
In der Übereinkunft einigen sich die Parteien dann auf die Lösungsvorschläge, klären alle Fragen und halten diese meist schriftlich fest.3
Nach dem Mediationsgespräch folgt die Umsetzungsphase. Diese wird geprüft durch die erneute Kontaktaufnahme der Konfliktparteien mit den MediatorInnen. Falls sich nicht alle Probleme gelöst haben, werden Korrekturen angeführt oder man sucht einen neuen Lösungsweg.4
2.2. Rolle und Aufgaben der MediatorInnen
Den MediatorInnen wird von den Konfliktparteien vertraut, denn sie sind neutral und können nach der Mediation auch keinem der Parteien als Zeugen oder AnwältInnen zur Verfügung stehen. Sie sind wohlwollend gegenüber allen Beteiligten und setzen sich ein, um die Interessen und Gefühle aller Beteiligten verständlich auszudrücken, ohne dabei zu urteilen oder zu bewerten. Die MediatorInnen steuern zwar den Verlauf des Gespräches, aber die Konfliktparteien erarbeiten den Inhalt und die Lösung. Die MediatorInnen achten dabei auf die gleichmäßige Machtverteilung und die Realisierbarkeit der Vereinbarungen. Falls das Mediationsgespräch destruktiv verläuft, können die MediatorInnen es abbrechen. Ein Mediationsgespräch kann je nach dem Ausmaß des Konfliktes von einer oder mehrerer MediatorInnen geleitet werden.5
2.3. Grundlegende Methoden der Mediation
Es gibt vielfältige Methoden für ein erfolgreich geführtes Mediationsgespräch. Eine wichtige ist das „aktive Zuhören“, welches auf unterschiedliche Weisen ausgeführt werden kann. Die einfache Form ist das „aufnehmende Zuhören“, bei dem Blickkontakt oder Äußerungen wie „aha“, „ja“ o. Ä.
[...]
1 Vgl. Besemer, S. 15.
2 Gielkens, S. 157.
3 Vgl. Alexander, S. 361.
1 Vgl. Absatz mit Besemer, S. 16/17.
2 Vgl. ebd., S. 17.
3 Ebd.
4 Vgl. ebd., S.18.
5 Ebd.
3 Ebd.
1 Besemer, S.18.
2 Ebd., S.19.
4 Ebd.
5 Vgl. Absatz mit ebd., S.19-21.