Liebe Leserin, lieber Leser, gestatten Sie mir, Sie ganz direkt anzusprechen. Ich tue das im Andenken an den großen Heinrich Heine, der seinen Leser an die Hand genommen hat, um ihm - recht deutlich - seinen Protest gegen den Zeitgeist zu vermitteln. Der dritte Teil der Reisebilder, die „Reise von München nach Genua“ ist, wie ich finde, ein sehr gutes Beispiel für das Mittel, dessen er sich dabei bemächtigte: Er benutzte die Satire. Und genau über diese möchte ich in dieser Arbeit schreiben. Selbst auf die Gefahr hin, dass Sie die Reisebilder schon in- und auswendig kennen, wünsche ich Ihnen dennoch, dass Sie noch einmal genauso herzhaft über die zitierten Textstellen lachen können, wie Sie es vielleicht beim ersten Mal getan haben.
Nun denn. In dieser Arbeit wird es nicht primär um Heines Beweggründe gehen, um den Inhalt der Satire oder über seine Auseinandersetzungen mit Preußen, der Restauration, den deutschen Klassikern oder den anderen zeitgenössischen Literaten, vielmehr geht es darum zu zeigen, in welcher Form Heinrich Heine die Satire einsetzt, welche Grimassen er sie schneiden lässt, die den Leser so zum Lachen reizen.
Denn der Umfang der Arbeit wird es nicht zulassen, auch den Inhalt dieser Grimassen ausführlich zu betrachten. Sie werden lediglich in den Dienst der Argumentation gestellt, wenn es um die Formen geht. Denn, wie sich zeigen wird, benutzt Heine in der Tat nicht nur eine einzige Form, sondern mehrere, und er wendet diese Formen geschickt auf die verschiedenen Inhalte an, wodurch die Grimassen verschiedenste Gestalt annehmen. Oft kommen sie heiter daher, mal schleichen sie sich heimlich an oder brüskieren mit Frechheit bis hin zur Geschmacklosigkeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffe und Hintergründe
- Reiseliteratur
- Heinrich Heines Zeitkritik
- Der Satiriker Heine
- Satire in der „Reise von München nach Genua“
- Metaphern und Allegorien
- Vergleiche
- Kontraste
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Analyse der Satire in Heinrich Heines „Reise von München nach Genua“, dem dritten Teil seiner „Reisebilder“. Ziel ist es, die Formen der Satire, die Heine in dieser Reisebeschreibung einsetzt, aufzuzeigen und zu untersuchen, wie er diese Formen geschickt verwendet, um seine Zeitgenossen und deren Situation zu kritisieren.
- Die Verwendung der Satire als Mittel der Zeitkritik
- Die Einordnung Heines in die Tradition der Reiseliteratur
- Die Analyse von verschiedenen Formen der Satire, wie Metaphern, Vergleiche und Kontraste
- Die Verbindung von Satire und Ironie im Werk Heines
- Die Funktion der Satire als Ausdruck des Protestes gegen den Zeitgeist
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der der Leser direkt angesprochen und in die Thematik eingeführt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Arbeit auf die Formen der Satire fokussiert und nicht auf die Inhalte oder die Beweggründe Heines.
Im zweiten Kapitel werden zunächst Begriffe und Hintergründe der Reiseliteratur beleuchtet. Es wird ein kurzer Abriss der Geschichte der Gattung geliefert, wobei die Entwicklung von der Antike bis zum 19. Jahrhundert betrachtet wird. Es werden dabei zwei Hauptlinien der Reiseliteratur, die beschreibende und die poetische, anhand von Beispielen wie Johann Gottfried Seume und Laurence Sterne illustriert.
Im folgenden Unterkapitel wird Heines Zeitkritik in den Kontext der Reiseliteratur des 19. Jahrhunderts eingeordnet. Es wird erläutert, dass reisende Schriftsteller in dieser Epoche zunehmend gesellschaftliche Spiegel sozialpolitischer Missstände waren und dabei eine politische Funktion erfüllten. Heines „Reisebilder“ werden als Beispiel für die offene Gattung der Reiseliteratur beschrieben, in der er eine Vielzahl von Stilmitteln einsetzt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse der Satire in Heines „Reise von München nach Genua“. Es werden verschiedene Formen der Satire wie Metaphern, Vergleiche und Kontraste anhand von Beispielen aus dem Text herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Formen der Satire in Heinrich Heines „Reise von München nach Genua“. Wichtige Schlüsselwörter sind daher: Reiseliteratur, Satire, Zeitkritik, Metaphern, Vergleiche, Kontraste, Ironie, Junges Deutschland.
- Quote paper
- Sabine Krell (Author), 2008, Formen der Satire in Heinrich Heines Reisebildern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195381